1500 neue Floridsdorfer – 2020 Rekordzuwachs?

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Grafik: MA23.
Grafik: MA23.
Stein

167.173 Menschen lebten laut vorläufiger Statistik am 1. Jänner 2020 im 21. Bezirk. Die Bevölkerung des 21. Bezirks wächst weiter. Im Jahr 2019 zwar weniger als zuvor, aber doch um 0,9 Prozent. Das sind 1500 neue Floridsdorfer.

Laut Wiener Landesstatistik (MA 23) fällt das Wachstum für Wien 2019 moderater aus und wird sich in den kommenden Jahren weiter abschwächen. Wien hat etwas über 1,91 Millionen Einwohner (+14.500). Laut Prognose sollen es 2027 zwei Millionen sein. Die meisten der neuen Wiener kommen aus Rumänien (2100), Deutschland (1900), Österreich (1800), Bulgarien und Syrien (je 1000) und Afghanistan (800). Alle Altersgruppen außer die 65- bis 79-Jährigen haben im vergangenen Jahr zugelegt.

Am stärksten fiel der Zuwachs bei den Hochbetagten (80+) mit +6.600 aus, was einer Steigerung um +9 % entspricht. Im Vergleich dazu betrug das Wachstum aller Altersgruppen +0,7 %. Der Grund: 2019 traten die Wiener des geburtenstarken Jahrgangs 1939 in die Gruppe der Hochbetagten (80+) über. Dieser sogenannte Anschlussbabyboom setzte sich bis 1944 fort, weshalb die Zahl der Hochbetagten auch in den nächsten Jahren markant steigen wird.

Die meisten Wiener sind in Favoriten und Donaustadt daheim, dann folgt der 21. Bezirk. Für Floridsdorf war es der geringste Zuwachs seit 2010.

Wie dramatisch sich unser Bezirk in zwei bis drei Generationen verändert hat, zeigt ein Langzeitvergleich mit 1961 (davor sind die Zahlen aufgrund sich ändernder Bezirksgrenzen nicht aussagekräftig). Damals gab es nur 80.839 Einwohner. In nur 60 Jahren ist das mehr als eine Verdoppelung auf 167.173 (1. Jänner 2020). Dass dieses Tempo und damit verbundene Veränderungen viele Alt-Floridsdorfer überfordern, ist verständlich. Dass etwa die Verkehrsverbindungen auch doppelt so gut wie vor 60 Jahren sind, würde wohl kaum jemand unterschreiben.

Wer jetzt aber denkt, die Floridsdorf-Zahlen sind hochdramatisch, der sollte einen Blick in unseren Nachbarbezirk Donaustadt werfen. Im 22. Bezirk gab es 1961 erst 57.137 Bewohner, heute sind es über 195.000! Überholt hat der 22. den 21. Bezirk übrigens erst 2001. Allein in diesen nicht ganz 20 Jahren gibt es circa 40.000 neue Floridsdorfer und 60.000 Neo-Donaustädter.

Die Prognosen der Stadt Wien (siehe unten) für Floridsdorf hat die Realität längst überholt. 2020 werden bei uns 4000 neue Wohnungen fertig – ein Rekordzuwachs ‘droht’. Übrigens: Noch 1951 war Ottakring mit 117.962 Bewohner der bevölkerungsreichste Bezirk. Heute leben im 16. nur noch 103.000. Tendenz rückläufig. -Hannes Neumayer