16.000 Unterschriften gesammelt: Viel zu wenig Augenärzte in Floridsdorf & Donaustadt

2314
Bild: Privat. Initiatoren der Aktion: Mag. Ruth Hufnagl und Margarete Wojta.
Bild: Privat. Initiatoren der Aktion: Mag. Ruth Hufnagl und Margarete Wojta.
Stein

Ein sensationeller Erfolg ist die Unterschriftenaktion von Mag. Ruth Hufnagl und Margarete Wojta (siehe Foto rechts) für den Erhalt der Augenabteilung am SMZ Ost: Bereits 16.000 Unterschriften wurden gesammelt.
Hintergrund: Die Augenstation im SMZ Ost wird geschlossen, Patienten sollen dann in die Rudolfsstiftung in den 3. Bezirk fahren. Dabei sind die Bezirke 21. und 22. jetzt schon total unterversorgt: Im Schnitt kommen in Wien auf einen Augenarzt pro Bezirk 20.222 Einwohner – in Floridsdorf sind es 31.197 Einwohner. Denn es gibt nur fünf Augenärzte.
Wer daran schuld ist, darüber gibt es unterschiedliche Ansichten. SPÖ-Gemeinderat Wagner ortet „eine perfide Doppelstrategie, weil die Ärztekammer seit langem ein Augenambulatorium auf dem Gelände des Krankenhauses Nord verhindert und andererseits eine Unterversorgung genau in diesem Stadtteil beklagt.“ Die Ärztekammer entgegnet, „ausschließlich Ambulatorien, die potenziell im Eigentum von Investoren stehen könnten, verhindern zu wollen, da hier nicht das Patientenwohl im Vordergrund stehe, sondern eine Gewinnmaximierung.“

Für Aussenstehende ist dieser Zwist auf dem Rücken der Patienten kaum nachvollziehbar. Laut Ärztkammer wäre ein Ambulatorium nur für Privatpatienten und somit letztlich teurer. Sie wünscht sich eine Kassen-Gemeinschaftspraxis. Für diese gäbe es zwar interessierte Ärzte, aber Posten würden nicht bewilligt. Bei Ambulatorien bestehe die Gefahr eines Verkaufs: Laut Ärztekammer-Sprecherin „gibt es in Österreich ein Ambulatorium, das in Besitz der PORR ist“.

Mangel herrscht nicht nur an Augenärzten. Bezirksvorsteher Georg Papai: „Auch bei Kinderärzten haben wir Nachholbedarf.“ In der September Sitzung der Bezirksvertretung wurde eine Resolution aller sechs Parteien für eine „bessere Fachärzteversorgung in Floridsdorf“ einstimmig beschlossen.

Eine von WIFF - Wir für Floridsdorf eingebrachte Resolution zum Erhalt der Augenstation im SMZ Ost wurde in der Bezirksvertretung mit Stimmen der SPÖ & FPÖ abgelehnt. Für WIFF-Klubobmann Hans Jörg Schimanek völlig unverständlich: „In der Donaustädter Bezirksvertretung gab es für eine gleich lautende Resolution, eingebracht von der FPÖ, einen einstimmigen Ja-Beschluss. Offenbar sind manchen Politikern die Anliegen der Bürger egal.“

Übrigens: Die Unterschriftenaktion läuft noch bis 31.
Oktober. Listen liegen zum
Beispiel in Apotheken auf.
-Hannes Neumayer