Gute Nachrichten für die Bewohner an der Prager Straße: Ab 2025 wird hier eine zweite Straßenbahnlinie zusätzlich zum 26er fahren. Der Startschuss für die Detailplanung, für die neue Straßenbahntangente – den 27er – ist erfolgt. Die Linie erschließt Stadtentwicklungsgebiete in Floridsdorf und Donaustadt. Begleitmaßnahmen für mehr Grünraum, neue Radwege und bessere Verkehrsanbindung sind ebenfalls vorgesehen.
Das Wiener Straßenbahnnetz wächst weiter und diesmal auch auf unserer Seite der Donau. Mit der Straßenbahnlinie 27 soll die Öffi-Verbindung zwischen Floridsdorf und Donaustadt entscheidend verbessert werden. Das Manko der fehlenden Querverbindungen zwischen den beiden transdanubischen Bezirken wurde von vielen Politikern kritisiert. So meinte auch Bezirksvorsteher Georg Papai vor einem Jahr im DFZ-Interview: „Es braucht eine Verbesserung in der Achse der Prager Straße, das könnte eine zusätzliche Straßenbahn sein.“
Auch die Zahlen der Statistik Austria belegen, wie wichtig die Verbindungen zwischen dem 21. und dem 22. Bezirk sind: 5.297 Donaustädter pendeln täglich nach Floridsdorf, gefolgt von Favoriten. Im Gegenzug pendeln 5.700 Floridsdorfer in die Donaustadt.
Insgesamt sollen entlang der Bim-Achse bis zu 60.000 Menschen – vor allem in Stadtentwicklungsgebieten – von der neuen Linie profitieren. „Die neue Querverbindung durch die Linie 27 zwischen Floridsdorf und der Donaustadt ist der nächste wichtige Schritt für unsere Klimamusterstadt“, sagte die für die Öffi-Planung zuständige Planungsstadträtin Ulli Sima bei der Präsentation. Die ihr unterstellte MA 18 übergibt das generelle Projekt nun an die Wiener Linien zur Detailplanung und Ausführung.
Bezirksvorsteher Georg Papai bei der Präsentation des 27ers: „Die neue Linie bedeutet nicht nur eine deutliche Verbesserung der Querverbindung zwischen Floridsdorf und Donaustadt. Die Verstärkung auf dem Abschnitt gemeinsam mit dem 26er ist ein wichtiger Impuls zur Stärkung der Achse Prager Straße. Auch wird die Voraussetzung geschaffen, dass künftig das Stadterweiterungsgebiet Donaufeld erschlossen werden kann und auf der Donaufelder Straße trotzdem ausreichend Kapazität vorhanden ist.“
Sobald der 27er fährt sollen verbesserte Umsteigemöglichkeiten an Knotenpunkten mehr Komfort für die Fahrgäste bringen. Der Floridsdorfer Öffi- und Finanzstadtrat Peter Hanke: „Öffi-Ausbau ist ein wichtiger Impuls für die Wirtschaft mit langfristigem Effekt für den Klimaschutz. Mit der Linie 27 können zehntausende Wiener noch umweltfreundlicher in die Arbeit, in die Schule oder auf die Uni fahren.“
Neue Radwege, Rasengleise und Bäume
–> Eine „zweite Hauptallee“ in Wien: Die Hirschstettner Hauptallee, als grüne Achse ohne Autoverkehr konzipiert.
–> Rasengleise und Baumpflanzungen im gesamten Projektgebiet sorgen für zusätzlichen Grünraum. Zum Beispiel das Rasengleis in der Benndorfgasse zwischen Quadenstraße und Hausfeldstraße.
–> Neuer Knotenpunkt Nelson-Mandela-Platz für die Straßenbahn- und Buslinien rund um eine begrünte Mittelinsel mit zahlreichen Bäumen. Die Linie 27, die verlängerte Linie 25 und die bestehende Buslinie 95A sollen hier ihre Endstation haben.
–> Durch die neue Strecke erhalten die Stadtentwicklungsgebiete Berresgasse, in dem 3.000 Wohneinheiten geplant sind, sowie das zukünftige Stadtentwicklungsgebiet Heidjöchl im 22. Bezirk eine Öffi-Anbindung.
–> Parallel zur Straßenbahn entsteht auch ein neuer Radweg für den Alltags- und Freizeitverkehr, der vom Badeteich Hirschstetten über die Berresgasse, die Benndorfgasse, die Hirschstettner Hauptallee und die Mayrederbrücke bis in die Seestadt Aspern führt.
Zukunfsmusik: Donaufeldtangente
Langfristiges Projekt ist die ‘Donaufeldtangente’: Sie soll das Stadterweiterungsgebiet Donaufeld (Nordmanngasse) erschließen und dann nördlich via Bessemerstraße und Katsushikastraße weitergeführt werden, die Bahnanlage auf der bestehenden Straßenbrücke bis Brünnerstraße überqueren und weiter bis zur Klinik Floridsdorf geführt werden. Das passiert erst, wenn im Donaufeld auch alle 6.000 Wohnungen gebaut worden sind. -Hannes Neumayer