Mit 1.1.2025 werden gemäß dem Valorisierungsgesetz die Gebühren der Stadt Wien für Wasserversorgung, Abwasser-, Abfallentsorgung und Parkscheine angepasst. Der Juni-VPI für 2024 hat mit einer Veränderungsrate von 5,9 Prozent gegenüber 2023 die gesetzliche 3-Prozent-Marke überschritten. Insgesamt bedeutet das eine Gebührenerhöhung von 1,35 Ꞓ monatlich für einen durchschnittlichen Wiener Singlehaushalt (40 m²) und 3,11 Ꞓ für einen Mehrpersonenhaushalt (90 m²).
„Für mich als Finanzstadtrat ist klar: Die Valorisierung ist notwendig, um die hervorragende Versorgung und Infrastruktur Wiens auch in Zukunft auf Top-Niveau zu garantieren. Wien verfügt über eine Abfallwirtschaft mit höchsten Standards und auch die Wasserqualität unserer Stadt sucht in vielen europäischen Metropolen ihresgleichen. Damit das auch so bleibt, braucht es umfassende Investitionen in die Infrastruktur, die u.a. mit den Mitteln aus der Valorisierung gestemmt werden können”, so Finanzstadtrat Peter Hanke. Jeder eingenommene Euro aus den Gebühren für Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung fließt direkt in den Erhalt und den weiteren Ausbau dieser wichtigen Leistungen und kommt so den Wienerinnen und Wienern zugute.
Der Vergleich mit anderen Städten innerhalb und außerhalb Österreichs macht deutlich: Trotz des größten städtischen Versorgungsnetzes sind die Gebühren in Wien niedrig. So zahlt man in Wien ab 1.1.2025 für die Entleerung eines 120-L-Restmüllbehälters (inkl. Biotonne) nur 5,56 Ꞓ, in Eisenstadt betragen die Kosten dafür 10,93 Ꞓ. Hier zeigt auch der Bundesländervergleich: In Wien zahlt man nach Salzburg am wenigsten für die Abfallentsorgung. In den europäischen Metropolen München und Hamburg betragen die Kosten dafür rund 7,5 Ꞓ. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Wassergebühren: Während man in Eisenstadt für einen 2-Personen-Haushalt knapp 400 Ꞓ im Jahr bezahlt, liegen die Kosten dafür in Wien nach der Gebührenanpassung bei jährlichen 257 Ꞓ.
Bei den Abwassergebühren ist Wien nach Bregenz, Eisenstadt und Salzburg am viertgünstigsten und liegt damit im unteren Mittelfeld aller neun Landeshauptstädte. Am höchsten sind die Jahresgebühren in Klagenfurt mit 418 Ꞓ für einen 2-Personen-Haushalt, in Wien zahlt man mit 236 Ꞓ ca. die Hälfte davon. Auch bei den Parkgebühren zeigt der Vergleich, dass Wien deutlich günstiger als andere europäische Millionenmetropolen ist: Während man in Wien für eine Stunde ab 2025 2,60 Ꞓ zahlt, liegen die Gebühren für die Innenstadtbezirke in Paris bei 6 Ꞓ oder in Hamburg bei 3,50 Ꞓ.
Die Einnahmen durch die Gebührenvalorisierung fließen direkt in die städtische Infrastruktur und kommen so den Wienerinnen und Wienern zugute. So werden beispielsweise in den kommenden vier Jahren rund 330 Mio. Ꞓ in neue Kanalinfrastrukturprojekte investiert, weitere knapp 60 Mio. Ꞓ fließen in die Instandhaltung und Sanierung bestehender Kanäle. Damit wird die hohe Qualität des Wiener Wassers auch für kommende Generationen gesichert. Darüber hinaus wirkt Wien mit den Investitionen dem Klimawandel entgegen: Mit den Geldern legt die Stadt unterirdische Bauwerke an, die im Falle von Starkregenereignissen den Regen zwischenspeichern und sicher ableiten.
Ebenso umfangreich ist das Investitionsprogramm für die Abfallentsorgung. Bis 2026 werden dafür rund 25 Mio. Ꞓ in die Hand genommen. Derzeit laufen zum Beispiel die Planungen und Umsetzungen für die Mistplätze Stadlau, Ottakring, Hetzendorf und Aspern. Auch die Biogasanlage wird erweitert, um noch mehr Küchenabfälle einer umweltfreundlichen Vergärung samt Einspeisung in das Biogasnetz zuzuführen.
Die Einnahmen aus der Parkometerabgabe sind zweckgebunden und kommen gänzlich dem klimafreundlichen Verkehr und der Verkehrssicherheit in Wien zugute. Insgesamt flossen im vergangenen Jahr rund 150 Mio. Ꞓ unter anderem in die Verkehrssicherheit, die Förderung des Radverkehrs und die Förderung des öffentlichen Verkehrs.
Valorisierung aufgrund von finanziellen Rahmenbedingungen alternativlos
An der Gebührenvalorisierung führe kein Weg vorbei, so Hanke: „Die finanziellen Rahmenbedingungen sind für Wien wie für alle anderen Gemeinden und Bundesländer herausfordernd. Die Teuerung und die steigenden Personalkosten machen auch vor unserer Stadt nicht halt und es ist meine Aufgabe als Finanzstadtrat, ein Budget von 20 Milliarden Euro in der bewährten Budgetlogik stabil und vernünftig zu verwalten. Gleichzeitig ist Wien eine wachsende Stadt, die allen demografischen und klimawandelbedingten Herausforderungen mit den notwendigen Zukunftsinvestitionen in die Infrastruktur, seien es Kanäle oder Leitungen, begegnen will und wird. Vor diesem Hintergrund ist die Gebührenvalorisierung notwendig, denn sie ist Teil einer verantwortungsvollen und zukunftsorientierten Budgetpolitik, die die Lebensqualität in Wien auch in Zukunft auf höchstem Niveau halten wird. Darauf können sich die Wiener*innen verlassen!“