99 Luftballons auf ihrem Weg zum Horizont – sind in Wien nicht billig!

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BILD: Privat
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Regina Schweighofer und Norbert Miehl haben geheiratet. Das ist grundsätzlich ein Grund zur Freude. Dass eine Hochzeit auch mit „Papierkram“ verbunden ist, ist wenig überraschend. Was die beiden aber erlebt haben, weil sie bei ihrer Feier ein paar Luftballons steigen lassen wollten, überrascht auch eingefleischte MA2412-Freunde.
Wer nämlich glaubt, Luftballons blase ich auf und das war’s – der hat sich nicht nur leicht getäuscht. Sind es nämlich mehr als 30, dann brauchen Sie eine behördliche Genehmigung. Die bekommt man bei der MA64 und ist natürlich weder umsonst, und schon gar nicht gratis. Kosten: 36,10 Euro Verwaltungsabgabe.

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Kein Wunder, dass Norbert Miehl baff war, als er dann endlich den Bescheid in Händen hielt: „Ich will doch nur Luftballons steigen lassen und keinen Heißluftballon!“
Damit ist aber noch lange nicht Schluss. Es gibt vier einzuhaltende Auflagen: Kein Metall an den Ballons, keine radarreflektierende Beschriftung, die Ballons dürfen nicht gebündelt sein. Und „eine Stunde vor dem Steigenlassen ist die Flugkontrollstelle Wien-Schwechat zu verständigen“. Sonst könnte ihr Luftballon ja zum UFO werden. Miehl fragt sich: „Wenn Luftballons eine Sicherheitsgefahr sind, was ist dann eigentlich mit Vögeln?“
Am meisten stört ihn aber der immense Aufwand: „Vier Seiten Bescheid mit vier Auflagen und die Abschrift geht an acht Stellen vom Bezirksvorsteher bis zum Polizeikomissariat. Das gibt es echt nur in Wien!“ -HNluftbalon_bescheid_seite1