Diese Postkarte von circa 1910 zeigt den Leopoldauer Platz mit der Leopoldauer Kirche – in etwa vom heutigen Karl-Seidl-Park aus gesehen.
Leopoldau wird 1125 erstmals als Alpiltowe urkundlich erwähnt. Der heutige Ortsname, geht auf den Habsburger-Kaiser Leopold I. zurück.
„Er war ein Frühchen und eigentlich dem Tod geweiht. Es gab ja damals noch keine Brutkästen. Deshalb wurden Schweine geschlachtet, ausgeweidet und der kleine Leopold hineingelegt. Wichtig war die Körpertemperatur, deshalb wurde alle 15 Minuten ein Schwein geschlachtet. Das ganze dauerte wochenlang – man kann sich vorstellen, wie viele Schweine geschlachtet werden mussten. Die meisten Schweine kamen aus Leopoldau“, erzählt Ferdinand Lesmeister, Leiter des Bezirksmuseums Floridsdorf und selbst leidenschaftlicher Leopoldauer.
Leopold überlebte und wurde später Kaiser. Aus Dankbarkeit ordnete er an, der Ort soll seinen Namen tragen – Leopoldau! Die Eipeldauer – so hießen die Bewohner damals – hat’s gar nicht gefreut – sie wurden damals eher zwangsbeglückt. Davon zeugen etwa die von Joseph Richter (1749–1813) verfassten ,Briefe eines Eipeldauers‘. Bis ins 20 Jahrhundert war noch von ,Leopoldau vulgo Eipeldau‘ die Rede. Leopoldau ist übrigens eine Ortsbezeichnung und keine Flurbezeichnung. Deshalb fährt man richtiger Weise nach Leopoldau und nicht in die Leopoldau.