Alte Donau: Mähbootarmada wieder in See gestochen!

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„Mähboot-Armada“ im Turbo-Einsatz gegen Wasserpflanzen in der Alten Donau. Bild: WGM/Jobst.
„Mähboot-Armada“ im Turbo-Einsatz gegen Wasserpflanzen in der Alten Donau. Bild: WGM/Jobst.
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Bereits mit Anfang März sind die Mähboote der Stadt Wien in der Alten Donau in die Sommersaison 2020 gestartet. Sie sorgen dafür, dass die für die gute Wasserqualität verantwortlichen Unterwasserpflanzen so früh wie möglich geschnitten werden, um eine perfekte Badesaison zu garantieren.

7 Mähboote und 4 Sammelboote sind im Einsatz, im Vollbetrieb während der Hauptsaison sind es bis zu 24 Boote. „Die Unterwasserpflanzen sind für die so gute Wasserqualität in der Alten Donau unerlässlich, für die Badegäste und Bootsfahrer sind sie mitunter lästig und so sorgen wir mit einem ausgeklügelten Mähmanagement dafür, dass die Wasserqualität top bleibt und wir für die Badegäste auch im kommenden Sommer wieder ungetrübtes Freizeitvergnügen garantieren“, so Umweltstadträtin Ulli Sima. Im Rekordsommer 2018 wurden an manchen Tagen bis zu 100 Tonnen Mähgut aus der Alten Donau geholt. 2019 wurden 2.700 Tonnen Wasserpflanzen aus der Alten Donau geholt. Zum Vergleich: 2013 waren es gesamt nur 72 Tonnen.

Wendige Amphibienmähboote haben sich bestens bewährt

Seit der erfolgreichen Umstellung auf das neue Mähmanagement im Jahr 2018 sind die wendigen Amphibienmähboote der Stadt Wien von März bis Oktober auf der Alten Donau im Einsatz. Sie mähen die Unterwasserpflanzen in einer Tiefe von bis zu 2,5 m. Die Boote können entweder mit Mähwerken oder mit Rechen zum Einsammeln des Mähguts ausgestattet werden. Im Vollbetrieb während der Hauptsaison sind bis zu 24 Boote im Dauer-Einsatz, dann ist eine wahre „Mähboot-Armada“  in der Alten Donau unterwegs.

„Die letzten Jahre haben uns hinsichtlich des enormen Wachstums der Unterwasserpflanzen vor große Herausforderungen gestellt. So wurden im Rekordsommer 2018 an manchen Tagen bis zu 100 Tonnen Mähgut aus der Alten Donau geholt“, erläutert Gerald Loew, Abteilungsleiter der Wiener Gewässer. „Vergangenes Jahr war die Situation entspannter. Durch den frühen Mähbeginn im März 2019 konnten wir das Wachstum bereits im Frühjahr kontrollieren und erneut beste Bedingungen für die Badegäste schaffen“, so Sima. 2019 wurden 2.700 Tonnen Wasserpflanzen aus der Alten Donau geholt. Nur zum Vergleich:

2013 betrug die Entnahmemenge in der gesamten Saison rund 72 Tonnen. 2016 war sie bereits auf 2.100 Tonnen angestiegen und im Jahr 2018 gab es mit 3.350 Tonnen einen Rekord.

Die Eckpfeiler des Mähmanagements der Stadt Wien:

  • 2018 hat die Stadt Wien das Mähen selbst übernommen, dafür wurden die kleinen, wendigen Amphibienmähboote angeschafft.
  • Ausbildung des Mäh-Personal durch die Wiener Gewässer
  • Start der Mäharbeiten möglichst früh im Jahr, abhängig von der Witterung, in der Regel Anfang März
  • In der Hauptsaison sind bis zu 35 MitarbeiterInnen auf den Booten im Einsatz.
  • Die zu mähenden Bereiche werden, abhängig von der Höhe des Bewuchses, in wöchentlichen Mähplänen festgelegt und abgearbeitet.
  • Die Bereiche werden mit Pflanzensperren abgesperrt, alle Mäh- und Sammelboote sind dort gleichzeitig im Einsatz. Dank der Sperren kann das Schnittgut gut eingesammelt werden und wird nicht vom Wellengang abgetrieben. Mit den Sperren sind die Mähbereiche auch für die NutzerInnen der Alten Donau gut erkennbar.
  • Das Mähgut wird von den Abladestellen am Ufer abgeholt und zum Kompostwerk Lobau gebracht.
  • Dort wird das Mähgut zu Bio-Kompost verarbeitet und ist als Guter Grund bei den Wiener Mistplätzen erhältlich ist.
  • Auf bewährte Weise führen GewässerbiologInnen begleitend Echolot-Sondierungen in der Alten Donau durch. Dabei werden die Unterwasserpflanzen mittels Schallwellen geortet. Die ersten Messungen erfolgen in der Regel bereits im Jänner und werden in der Hauptsaison wöchentlich fortgeführt. Auf Basis der gesammelten Daten können genaue digitale Mähpläne erstellt werden.

 

  • Die Mähboote sind mit GPS, Computern und dazugehöriger Spezialsoftware ausgestattet. So können die ausgewiesenen Mähbereiche exakt abgearbeitet werden.

 

  • Einsatz von Taucherinnen und Tauchern für die Feinarbeiten bei den Stegen und Einstiegen

  • Niederwüchsige Characeen-Arten sollen langfristig den Platz der hochwüchsigen Arten einnehmen. Seit 2017 gibt es eine Versuchsfläche an der Unteren Alten Donau bei der Strombucht. Der Bereich ist abgetrennt, damit sich die Pflanzen ungestört und frei von hungrigen Fischen entwickeln können. Die neuen Arten auf dem Gewässergrund werden laufend beobachtet und entwickeln sich sehr gut.
  • In wenig genutzten ufernahen Bereichen gibt es mehrere mähfreie Schonzonen. Diese Schonzonen sind als Ausgleich für die stark gemähten Flächen wichtig, zudem dienen sie den Fischen als Laichplätze und Rückzugsgebiet. Größere Schonzonen befinden sich im Bereich des ArbeiterInnenstrands, entlang des nördlichen und südlichen Ufers des Gänsehäufels, im Kaiserwasser sowie am südöstlichen Ende der Alten Donau.

 

Informationen zu Wasserqualität und Mähmanagement:
www.wien.gv.at/umwelt/gewaesser/alte-donau/wasserqualitaet/