Alte & Neue Donau: Es wird wieder gemäht!

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Strin. Ulli Sima: Start der Mähboot-Start an der Alten Donau. Foto: Stadt Wien/Christian Fürthner.
Strin. Ulli Sima: Start der Mähboot-Start an der Alten Donau. Foto: Stadt Wien/Christian Fürthner.

29 Boote der Mähbrigade der ,Wiener Gewässer‘ (MA45) sind am 1. April in die Saison gestartet. Das „Go“ für die Mähbootflotte gab die für die Wiener Gewässer zuständige Stadträtin Ulli gemeinsam mit dem Floridsdorfer Bezirksvorsteher Georg Papai in der „Großen Bucht“ der Alten Donau. Nach dem Winterservice der die 15 Amphibienmähboote, vier Mäh- und Sammelboote, der kleinen wendigen Frontschneidemähboote „Nixenkraut“ und „Glanzleuchteralge“ sowie mehrerer Begleitboote geht es den Makrophyten wieder an den Kragen.

Amphibienboote, auch „Truxore“ genannt, verfügen über spezielle „Superpower“: Sie können sich sowohl an Land als auch im Wasser wendig fortbewegen und werden wahlweise mit Mähwerken oder Rechen ausgestattet. Während der Mäh-Saison werden täglich bis zu 11 Hektar Wasserfläche mit Pflanzensperren versehen und anschließend von den Mähbooten abgemäht. „Wenn man die Menschen, die hier leben, fragt, was Floridsdorf besonders attraktiv macht, dann steht die Nähe zum Wasser an vorderster Stelle“, sagt Papai.

„2018 wurde das Mähmanagement der Stadt Wien auf neu Beine gestellt und sorgt seither   für ein erstklassiges Freizeiterlebnis entlang der Wiener Naturgewässer. Die Unterwasserpflanzen sorgen in Alter und Neuer Donau für eine TOP-Wasserqualität, beim Baden und Schwimmen können sie allerdings lästig werden, weshalb wir frühzeitig im Jahr mit den Mäharbeiten beginnen“, so Sima. „In Wien gehen wir einen besonderen Weg: Während andere Bundesländer ihre Zugänge zum Wasser zunehmend verbauen, stehen den Menschen in Wien über 60 km frei zugängliche Uferkilometer zur Verfügung. Mit zahlreichen Projekten wie dem CopaBeach, dem Pier 22, dessen 2. Teil gerade entsteht, dem Arena Beach an der Neuen Donau oder den Badestegen am Mühlschüttel sorgen wir laufend für eine Attraktivierung der Uferzonen und kostenlose Wasserzugänge! Mit dem Mähmanagement stellen wir darüber hinaus sicher, dass die Menschen ungetrübten Badespaß genießen können“, freut sich Ulli Sima mit Blick auf die kommende Badesaison.

„Wenn man die Menschen, die hier leben, fragt, was Floridsdorf besonders attraktiv macht, dann steht die Nähe zum Wasser an vorderster Stelle. Ihr freier Zugang zum Wasser ist etwas, was die Floridsdorferinnen und Floridsdorfer zu schätzen wissen, denn das ist nicht selbstverständlich. Zugleich ist das aber auch ein Auftrag, dieses Angebot an Naturbadeplätzen nutzbar zu halten und die Stadt Wien tut dankenswerterweise viel für den ungetrübten Badespaß in Floridsdorf“, betont Georg Papai.

Ernst Nevrivy ergänzt: „Als Bezirksvorsteher der Donaustadt bin ich wirklich davon begeistert, was die leistungsstarke Mähboot-Flotte für die Instandhaltung der Alten und Neuen Donau leistet. Sie trägt damit auch wesentlich zur Aufenthaltsqualität für Erholungssuchende am Wasser bei und sorgt damit für einen möglichst schönen Badesommer!“

Frisch gewartete Mähboot-Flotte im Einsatz! 

Die Wintermonate werden traditionell dafür genützt, um die Mähboote einem Service sowie Sicherheits-Check zu unterziehen. Je nach Zustand werden die Boote mit neuen Ersatzteilen versehen und frisch gewartet, um sie bestmöglich auf die intensive Saison im Wasser vorzubereiten. „Die Reparaturarbeiten werden direkt von den technisch versierten Mitarbeitenden des Mähmanagements durchgeführt, denn sie verfügen über das nötige Know-How aus dem täglichen Arbeitsalltag und kennen die Mähboote wie ihre eigene Westentasche“, erklärt Gerald Loew – Abteilungsleiter der zuständigen Fachabteilung Wiener Gewässer.

Dabei gibt es viel zu tun: In der Hochsaison sind bis zu 29 Boote im Einsatz, davon die 15 Amphibienmähboote, 4 Mäh- und Sammelboote, die kleinen wendigen Frontschneidemähboote „Nixenkraut“ und „Glanzleuchteralge“ sowie weitere Begleitboote. Die Boote sind im Laufe der Saison – je nach Bedarf – auf der Alten und Neuen Donau, im Wasserpark, am Mühlwasser und in der Kuchelau im Einsatz. 

Mähboote vielseitig einsetzbar

Je nach Modell verfügen die Mähboote über eigene Gerätschaften, die etwa das Abmähen von Unterwasserpflanzen in Ufernähe oder im Bereich von Steganlagen ermöglichen. Amphibienboote beispielsweise, auch „Truxore“ genannt, verfügen über eine ganze spezielle „Superpower“: Sie können sich sowohl an Land als auch im Wasser wendig fortbewegen und werden wahlweise mit Mähwerken oder Rechen ausgestattet. Erst im September 2024 zeigte sich die Möglichkeit einer innovativen Doppelnutzung nach dem 1000-jährlichen Hochwasser am Wienfluss: Die Truxore wurden kurzerhand von der Alten Donau in die Aufhof-Becken versetzt und befreiten die Hochwasserschutzanlage von 500 Tonnen an Schwemmgut. 

Pflanzenwachstum unter genauer Beobachtung

Im Rahmen eines Monitorings wird das Wachstum der Makrophyten bereits ab Jänner regelmäßig von Gewässerbiolog*innen überprüft. Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt: Bereits im Frühjahr setzt das Wachstum der Unterwasserpflanzen aufgrund steigender Temperaturen und besserer Lichtverhältnisse wieder merklich ein. Von der „Seekanne“, der „Segge“, dem „Zander“ bis hin zur „Libelle“: Ab diesem Zeitpunkt starten die Mähboote mit ihren wohlklingenden Namen den Mäh-Einsatz auf dem Wasser, um das Wachstum der Unterwasserpflanzen bereits so früh wie möglich abzufangen. Auf Basis von Echolot-Sondierungen werden die Unterwasserpflanzen während der Saison geortet. So können Mähpläne erstellt und die Wege der Mähboote möglichst effizient gestaltet werden.

 Aus Mähgut wird Bio-Erde

Während der Mäh-Saison werden täglich bis zu 11 Hektar Wasserfläche mit Pflanzensperren versehen und anschließend von den Mähbooten abgemäht.  In der Alten Donau entstehen im Schnitt rund 2.000 Tonnen Mähgut pro Jahr. Dank der Sperren wird das Schnittgut nicht vom Wellengang abgetrieben. Das Mähgut wird von den Sammelbooten ans Ufer bugsiert, dort direkt auf LKWs umgeladen und anschließend ins Kompostwerk Lobau gebracht. Das Endprodukt kann als „Guter Grund“ bei den Wiener Mistplätzen erstanden werden.