Altes Floridsdorf, neu entdeckt

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Gemälde von Karl Aschenbrenner. Zeigt die Müllerwohnhäuser an der Donau. Bild: DFZ.
Gemälde von Karl Aschenbrenner. Zeigt die Müllerwohnhäuser an der Donau. Bild: DFZ.

Karl Aschenbrenner hielt in seinen Gemälden Floridsdorf um 1900 fest.

Karl Aschenbrenner ist vielen Floridsdorfern wohl durch das Gesundheitszentrum in der nach ihm benannten kurzen Seitengasse in der Nähe des Bahnhofs Floridsdorf bekannt. Aschenbrenner bildete als Lehrer mehrere Generationen an Bewohnern unseres Bezirkes aus und hielt mit seinen Gemälden Floridsdorf um die Jahrhundertwende fest.

Stein

Aschenbrenner (geboren: 24. Februar 1865 in Seltschan, Böhmen, gestorben: 30. März 1955 in Wien) trat nach Besuch der Lehrerbildungsanstalt in Budweis 1885 seinen Dienst als Lehrer in der Schule Kuenburggasse an und brachte es später zum Direktor der Schule in der Jedleseer Deublergasse.

Daneben studierte er aber auch bei Lichtenfels Malerei (Aquarelle, Zeichnungen, Ölbilder, Radierungen). Seine Motive waren hauptsächlich Landschaften in und um Floridsdorf. „Die ansprechenden Ansichten zeigen meist Motive aus Österreich (Jedlesee, Floridsdorf, Weikartschlag, Albrechtschlag, Zillertal etc.) und Südböhmen (meist Prachatitz; Prachatice, Jihočeský kraj, Tschechien)“, so Experten.

Er kann so gemeinsam mit seinem Lehrer-Kollegen Hans Smital als früher Chronist Floridsdorfs gelten. Smital schrieb bis 1904 an seiner ,Chronik der Großgemeinde Floridsdorf‘, Aschenbrenner besorgte unzählige Illustrationen im Standardwerk der Bezirksgeschichte.

Bedauerlich ist, dass nur wenige seiner Gemälde heute noch bekannt sind, hielt er doch ein mittlerweile längst vergangenes Floridsdorf fest. Ein einziges seiner meist kleinformatigen Öl-Gemälde oder Aquarelle findet sich heute im Bezirksmuseum. Ein kleines Konvolut konnte die Floridsdorfer Zeitung unlängst erwerben und wir möchten die Darstellungen auch einer breiten Öffentlichkeit zugänglich machen (mehr Ansichten auf www.dfz21.at). -Hannes Neumayer

Nach unserem Artikel in der Printausgabe sind noch zwei Radierungen aus Privatbesitz aufgetaucht, die wir hier zeigen dürfen.

Karl Aschenbrenner: Die Kollerin. Zeigt ein ehemaliges Lokal am Ende der Überfuhrstraße. Bild: Privat.
Karl Aschenbrenner: Die Kollerin. Zeigt ein ehemaliges Lokal am Ende der Überfuhrstraße. Bild: Privat.
Karl Aschenbrenner: Die schwarze Lacke. Bild: Privat.
Karl Aschenbrenner: Die schwarze Lacke. Bild: Privat.
Karl Aschenbrenner: Jedlesee, Ecke Anton-Bosch-Gasse, Blick Richtung Kirche. Bild: DFZ/Bezirksmuseum Floridsdorf.
Karl Aschenbrenner: Jedlesee, Ecke Anton-Bosch-Gasse, Blick Richtung Kirche. Bild: DFZ/Bezirksmuseum Floridsdorf.