Auf ‘a Eitrige mit Buckel’ mit dem Bezirksvorsteher

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Bezirksvorsteher Georg Papai im Gespräch am Stehbuffet. Bild: DFZ.
Bezirksvorsteher Georg Papai im Gespräch am Stehbuffet. Bild: DFZ.
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Sprechstunde am Würstelstand: Hotspot Bahnhof und neuer Pius-Parsch-Platz als Thema Nr.1.

Nach Parks und Wirtshäusern stellte sich Bezirksvorsteher Georg Papai im Oktober bei seiner Würstelstandsprechstunde den Fragen der Bürger. Die DFZ war mit dabei. Das ‘Stehbuffet’ am Eck zum Bahnhof Floridsdorf ist für einen Politiker kein leichtes Pflaster, der Ton durchaus schon mal ein rauher.

Mittlerweile ist der SPÖ-Politiker aber ein bekannter Gast am Würstelstand. Papai: „Vor Monaten habe ich selbst Würstel gegessen, da wurde am Nachbartisch fleißig über mich gelästert. Ich habe mich umgedreht und direkt gefragt: ‘Was is Euer Problem?’ Wir haben zwei Stunden diskutiert – seitdem sind die Stammgäste und ich quasi beste Freunde.” Die vorgebrachten Anliegen sind vielfältig: Was passiert mit dem Einkaufspitz? Papai: „Der ist Privateigentum, da kann der Bezirk nichts entscheiden.” Wann kommt ein durchgehender Radweg auf der Brünner Straße? Papai: „Die Finanzierung ist schwierig – sicher nicht vor 2020.”

Oder eine schlecht sichtbare Ampel am Hossplatz („Sehen wir uns an”), mangelnde Sicherheit für Kinder am Strebersdorfer Platz, Lärm bei der Schule in der Weisselgasse – bis zu ganz persönlichen Problemen.

Was die Bürger bei dieser Würstelstandsprechstunde wirklich am Herzen liegt, wird rasch klar: Die unangenehme Situation rund um den Bahnhof Floridsdorf und Franz Jonas Platz. Und die Angst, dass die Sandler-Szene es sich in wenigen Wochen am dann neu gestalteten Pius-Parsch-Platz bequem machen wird. Papai zählt immer wieder die bereits getroffenen Maßnahmen auf: Mehr Polizeipräsenz, besseres Licht, Fair-Play-Team, mehr ÖBB-Security, etc. Wirklich beruhigen kann das die Menschen nicht, eine Dame erzählt: „Weil ich einem Sandler kein Geld gegeben habe, hat er mich dann verfolgt und beschimpft. Es hat sich am Franz Jonas Platz wahnsinnig verschlechtert!”

Eine zweite Dame pflichtet bei: „Ich habe als Frau hier wirklich Angst, wenn mir eine Gruppe junger Burschen entgegenkommt. Am Abend traue ich mich nicht mehr raus – wie geht das für unsere Enkel weiter?” Der Bezirksvorsteher verspricht, „Ich bemühe mich, dass sich alle an die Regeln halten und Floridsdorf sicher bleibt”.

Punkten kann er mit seiner Forderung nach einem Alkoholverbot am Bahnhof. Für den Pius-Parsch-Platz vor der Kirche würden laut Papai „Einzelsitzplätze geplant, damit die einschlägige Szene nicht dorthin übersiedelt – es soll ein Aufenthaltsraum für die Bevölkerung werden. Ohne Autoparkplatz wird der Platz sicher besser als davor!” Ob das gelungen ist, wird spätestens im Frühjahr nicht nur am Stehbuffet eifrig diskutiert werden. -H.N.