Ausgezeichnete Floridsdorferinnen: Marietta Wild und Burgi Multerer!

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Von links: Marietta Wild, Georg Papai, Burgi Multerer. Bild: DFZ.
Von links: Marietta Wild, Georg Papai, Burgi Multerer. Bild: DFZ.

Gleich zwei Frauen wurden beim Frühlingsempfang von Bezirksvorsteher Georg Papai im Colosseum XXI als Floridsdorferinnen des Jahres ausgezeichnet. Marietta Wild sorgt mit ihrem Kulturverein Transdanubien seit 29 Jahren unermüdlich dafür, dass der 21. Bezirk keine kulturelle Wüste ist. Burgi Multerer ist seit 25 Jahren ehrenamtlich als Besuchsdienst in Floridsdorf unterwegs, um Pensionisten über die vielfältigen Betreuungsmöglichkeiten zu informieren. Die beiden Frauen im Porträt.

„Ursprünglich bin ich aus Selbstzweck aktiv geworden“, erzählt Marietta Wild: „In unserem Haus sind lauter Familien mit kleinen Kindern eingezogen. Für Kultur mussten wir in die Stadt fahren. Das wollten wir ändern.“ Eine erste Veranstaltung mit japanischen Künstlern vor 200 Leuten war ein großer Erfolg. Auch vom damaligen Leiter der Kulturabteilung der Stadt Wien (MA7) gab es Unterstützung für den neugegründeten Kulturverein Transdanubien. Eine permanente Spielstätte wurde mit einer Zweizimmerwohnung im Haus gefunden. Platz ist für gerade 25 Gäste.

Das Kulturkabinett am Freiligrathplatz entwickelte sich rasch zu einer beliebten Anlaufstelle für Musik, Literatur und Schauspiel. Wild: „Unser Ziel war es, Kultur die sich jeder leisten kann nach Transdanubien zu bringen. Das geht nur, weil wir zu vielen Künstlern mittlerweile persönliche Beziehungen haben.“

Der Schwerpunkt auf jüdische Musik, etc. entstand auch eher als Zufall. Bereits bei der ersten Veranstaltung kam eine ältere Dame auf Wild zu und meinte, ,wenn ihr japanische Musik bietet, macht’s doch auch jüdische!‘. Gesagt, getan. Zu den vielen Highlights zählen die unzähligen Auftritte im Rahmen des Projekts ,Wiener Melange‘.

Erfreut sind Marietta Wild und ihr Mann Günter, dass sich das Kulturangebot in Floridsdorf etwa mit dem Hufnagl in der Gerasdorfer Straße in den letzten Jahren positiv entwickelt hat. Ans Aufhören haben Marietta und Günter Wild schon mal einen Gedanken verschwendet. Aber nur einen flüchtigen. So soll es am Freiligrathplatz in Donaufeld weiter zwölf kleine aber feine Kulturveranstaltungen im Jahr geben. Infos: transdanubien.net

Seit über zwei Jahrzehnten – früher neben dem Job im Pensionistenklub Jedlesee im Seitz-Hof – umtriebig ist auch Burgi Multerer. Als ehrenamtliche Mitarbeiterin des Wiener Sozialdienstes tourt sie durch den Bezirk und informiert Menschen ab dem 75. Lebensjahr über die vielfältigen Betreuungsmöglichkeiten: „Ich bin quasi die Erstanlaufstelle und komme mit einem Fragebogen und Infomaterial zu den Menschen nach Hause: Welche Pflege- und Betreuungsmöglichkeiten gibt es, wie bekomme ich Essen auf Rädern, wo wende ich mich hin, etc..“

Der Begleit- und Besuchsdienst ist einerseits für Menschen in Wien, denen es aufgrund ihrer körperlichen oder psychischen Beeinträchtigungen schwerfällt, ihre Wohnung alleine zu verlassen. Die Kunden werden zum Arzt, Frisör, zur Apotheke oder Bank oder zu Friedhofsbesuchen begleitet und bei Einkäufen unterstützt. Förderungen sind möglich. Außerdem gibt es Infos über Freizeitangebote oder etwa Ansprechpartner bei Behördenwegen.

Genau darüber informiert Burgi Multerer seit 25 Jahren: „Der persönliche Kontakt zu Menschen macht mir Spaß und ich freue mich, wenn ich etwas bewirken kann.“ Ein Aspekt ist ihr wichtig: „Hilfe für pflegebedürftige Menschen ist oft auch eine Hilfe für deren Angehörige. Nach einem leichten Schlaganfall können Menschen in Tageszentren betreut werden, da wird etwa gebastelt. In der Zeit haben die Angehörigen eine dringend benötigte Ruhepause.“ Infos, Telefon: 01/24 5 24. -Hannes Neumayer