Bilanz: Ein Jahr Parkpickerl in Floridsdorf

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Ein Jahr Parkpickerl. In der Bezirksvertretung bekommen Sie auch eine eigene Floridsdorf-Parkuhr. Bild: Robert Sturm - cordbase.com
Ein Jahr Parkpickerl. In der Bezirksvertretung bekommen Sie auch eine eigene Floridsdorf-Parkuhr. Bild: Robert Sturm - cordbase.com

Seit einem Jahr gilt am März in Floridsdorf die neue Parkraumbewirtschaftung. Die DFZ zieht Bilanz: Wie gut funktioniert das Parkpickerl, wo gibt es Verbesserungspotential?

Eine offizielle Evaluierung liegt seit heute vor: Für den 21. Bezirk brachte das Parkpickerl eine Reduktion der abendlichen Stellplatzauslastung in den Erhebungsgebieten von 74,9 % auf 63,8 % (20-22 h), heißt es in der Bilanz von Stadträtin Sima. Die morgendliche Auslastung sank sogar deutlicher, von rund 71,7 % auf 52,7 %, ein Rückgang von rund 19 %. An diversen Hotspots im Bezirk ist das Minus zum Teil noch größer: So sank in der Shuttleworthstraße vormittags die Auslastung von 99,9 % auf 63 %, ein Minus von rund 37 %. Rund um den Bahnhof Strebersdorf reduzierte sich die Auslastung noch dramatischer: Um ganze 68,5 %! (98,1 % auf 29,6 %).

Der erhebliche Rückgang der Stellplatzauslastung im Bezirk konnte festgestellt werden, obwohl im Zeitraum der Vorher-Nachher Evaluierung die Bezirksbevölkerung um 5% gewachsen ist, heißt es in der Aussendung Simas. Auch der Anteil an Fahrzeugen ohne Wiener Kennzeichen konnte durch das Parkpickerl drastisch gesenkt werden. Waren es zuvor bis zu 20,3 % der abgestellten Fahrzeuge, sind es nun nur noch 7,5 %. Ein Rückgang von rund zwei Drittel. Mobilitätsstadträtin Ulli Sima: „Das flächendeckende Pickerl ist eine volle Erfolgsgeschichte. Wir haben viel versprochen und alles gehalten“

1 Jahr flächendeckendes Parkpickerl. Grafik: PID.
1 Jahr flächendeckendes Parkpickerl. Grafik: PID.

Die wesentlichen Erkenntnisse liegen klar auf der Hand: Die vielen Gratis-Parker aus dem niederösterreichischen Umland und den – vor allem östlichen – Nachbarländern ist man los geworden. Das hat sich in den Grätzeln unterschiedlich ausgewirkt:

Rund um den Kinzerplatz in Donaufeld gibt es jetzt kaum Auslastungsprobleme. Schon 2023 wird eine andere Nutzung des Platzes um die Kirche geplant (siehe unten). Oder auch die Schleifgasse im Bezirkszentrum: Die Verbindung zum Markt wird ebenfalls heuer radikal verkehrsberuhigt. 40 Parkplätze kommen weg, 17 Bäume und Sitzgelegenheiten hinzu. Dieser Trend wird sich fortsetzen.

Rund um Öffi-Knotenpunkte wie dem Bahnhof Floridsdorf oder die S-Bahn in Leopoldau waren die Verbesserungen im Frühjahr nur sehr kurzfristig zu spüren. Der Grund: Pendler wurden durch Binnen-Pendler ersetzt. Strebersdorfer oder Stammersdorfer können nun in das Bezirkszentrum fahren und dort den ganzen Tag ihr Fahrzeug abstellen. „Die Beschwerden aus der Schöpfleuthnergasse oder der Schwaigergasse nehmen zu“, berichtet auch Bezirksvorsteher Georg Papai.

An der oberen Alten Donau (kleine Fotos) waren nach dem 1. März abgestellte Fahrzeuge Mangelware, das Bild so richtig ungewohnt. Mittlerweile ist wieder alles bis in die Sträucher verparkt. Für manche Floridsdorfer eine vertane Chance zur Umgestaltung.

Der Spitz rund um das Amtshaus ist ein eigenes Thema. Floridsdorfer dürfen hier jetzt mit Pickerl und Parkkarte 90 Minuten stehen. Viele haben es mit ihren kurzen Erledigungen offenbar weniger eilig. Parkplätze sind zeitweise Mangelware.

Floridsdorfer stehen lieber um zehn Euro pro Monat auf der Straße, als um 100 € in der Garage und geben den Garagenplatz zurück.
Anrainerparken geht noch nicht

Oft wird der Ruf nach Anrainerparken laut. Das hat nur gleich drei Haken: Das ist erst ab März 2024 möglich. Außerdem muss das Grätzel zu mindestens 85% ausgelastet sein. Fällt die Überprüfung negativ aus, wird jahrelang nicht neuerlich gecheckt. Entscheidend: Anrainer sind immer alle Pickerlbesitzer im 21. Bezirk und nicht nur die Anrainer einer Gasse. Binnenpendler wird man so nicht los.

Die Geschäftsstraßenbereiche werden ausgeweitet (hier darf man als Pickerlbesitzer 90 Minuten mit Parkscheibe sein Auto abstellen. Sonst nur mit Parkschein). In der Schloßhofer Straße ist das bereits passiert. Für die Prager Straße von der Anton-Dengler-Gasse bis zur Anton-Bosch-Gasse wird das gerade überprüft. Pepi Fischer, Chef der Bezirksverkehrskommission: „Das wollen viele Geschäftsleute.“

Der Senderparkplatz ist – noch – frei benutzbar. Allerdings häufen sich die Beschwerden über Klein-Lkw. Eine temporäre Kurzparkzone wird angedacht.

Es gibt auch hyper-lokale Probleme. In der Johannes-de-la-Salle-Gasse in Strebersdorf kommen viele Schüler mit Mopeds, brauchen kein Parkpickerl. Anrainer haben Schwierigkeiten zuzufahren. Nun wird großräumig das Strebersdorfer Grätzel um die Schulbrüder evaluiert.

Ein echtes ‘Gwirks’ gibt es in Gassen, in denen streng genommen zu wenig Straßenbreite da ist (Einbahn: 2,6 Meter, mit Gegenverkehr 5,2 Meter Fahrbahn neben parkenden Autos), um sein Auto abzustellen. Manche Straßenzüge werden kontrolliert, manche nicht – oft wird plötzlich gestraft, was bislang toleriert war. Zuletzt in der Preßburger Straße in Jedlersdorf. Das sorgt für Unmut.

Aufpassen in den Siedlungsgebieten!

„Wir bemühen uns Parkplätze zu legalisieren, wenn es geht“, sagt Bezirksrat Pepi Fischer: „Die Realität ist, auf jeden Anrainer, der einen Parkplatz haben will, kommt einer, der ihn weg haben will …“

Großräumig betroffen sind Siedlungsgebiete wie die Schwarzlackenau oder die Nordrandsiedlung. Um die Sache noch komplexer zu machen, gibt es viele Gassen in denen es Gehsteige gibt, die nicht räumlich abgehoben sind. Ursprünglich wurde kommuniziert: Hier darf man parken. Das ist jetzt genau umgekehrt. Bedeutet, z.B. in der Meyerbeergasse oder der Dafertgasse ist Parken nicht erlaubt.

In manchen Gassen ist die Legalisierung von Parkplätzen (an Stellen, wo es laut StVo eigentlich nicht erlaubt ist) sogar bereits verordnet. Problem: Das Aufmalen der Markierung wird – kein Spaß – noch Jahre dauern. Bis dahin kann man seriöserweise nur einen Tipp geben: Halten Sie sich an das Gesetz. Was selbst jahrzehntelang geduldet war, kann morgen bestraft werden. Eventuell auch, weil einem Nachbarn auf der Straße abgestellte Autos ein Dorn im Auge sind. Auf Aufforderung müssen Parksheriffs tätig werden. -Hannes Neumayer

Sima/Emmerling: Bilanz zu 1 Jahr Parkpickerl – Eine volle Erfolgsstory für Wien

Evaluierungen zeigen massiven Rückgang der Verparkung in allen Bezirken– Mehr Platz und weniger Autoverkehr – vielfältige Nutzung der freigewordenen Flächen

Offizielle Presseaussendung der Stadt Wien:

Happy Birthday Parkpickerl! Mit 1. März jährt sich die Einführung des flächendeckenden Parkpickerls zum ersten Mal. Durch die größte Erweiterung in der Geschichte der Stadt wurde das parkraumbewirtschaftete Gebiet mit einem Schlag nahezu verdoppelt und dem Fleckerlteppich ein Ende gesetzt. Pünktlich zum Jubiläum liegen nun auch die ersten Ergebnisse der Evaluierungen vor. Und sprechen dabei eine klare Sprache: Das flächendeckende Pickerl ist eine volle Erfolgsgeschichte.

„Wir haben viel versprochen und alles gehalten. Mit der wienweiten Pickerl-Einführung haben wir jede Menge Platz im öffentlichen Raum gewonnen, sowohl den Autopendlerverkehr als auch den Parkplatzsuchverkehr deutlich reduziert und damit einen Meilenstein für den Klimaschutz erreicht. Das zeigen uns auch die Ergebnisse der Evaluierung: Viel weniger Autos ohne Wiener Kennzeichen und eine deutlich spürbare Reduktion der Stellplatzauslastung in den Erweiterungsbezirken, an Hotspots sogar um bis zu 68 %! Damit ist jetzt mehr Platz für Begrünungs- und Entsiegelungsprojekte oder auch für den Radverkehr. Für die Zukunft bedeutet das eine vielversprechende Attraktivierung des öffentlichen Raums und ein großes Plus an Lebensqualität“, so Mobilitätsstadträtin Ulli Sima.

Proaktiver Zugang gegen Dominoeffekt

Ganz klar war, dass nur ein flächendeckendes Parkpickerl für ganz Wien Verdrängungseffekte ausschließen konnte. Denn sobald ein Bezirk ein Pickerl einführt, erfolgt sofort ein „Dominoeffekt“ und der angrenzende Bezirk wird überparkt. „Dies hat die Geschichte der Parkraumbewirtschaftung der letzten Jahrzehnte leidvoll gezeigt und daher war es nur konsequent, das Pickerl endlich auf ganz Wien einheitlich auszuweiten“, so Sima, die sich bei den Bezirken für die so gute und intensive Zusammenarbeit bedankt und anfügt: „Das System ist immer nur so gut wie es auch kontrolliert wird. Vielen Dank an die Mitarbeiter*innen der MA 67!“ Die Einnahmen aus der Parkraumbewirtschaftung fließen in den Ausbau des öffentlichen Verkehrs.

„Das flächendeckende Parkpickerl für ganz Wien bereits im ersten Regierungsjahr umzusetzen war ein wichtiger und starker Schritt im Sinne des Klimaschutzes. Die nun vorliegenden Zahlen beweisen dies eindrucksvoll. Seit der Einführung haben wir einerseits mehr Platz im öffentlichen Raum und andererseits auch einen Anreiz geschaffen, auf alternative Mobilitätsformen umzusteigen,“ sagt NEOS Wien Klubobfrau Bettina Emmerling.

Verdoppelung der Parkpickerl-Flächen

Mit der Einführung des flächendeckenden Parkpickerls wurden auch die Bezirke Floridsdorf, Donaustadt, Liesing und Hietzing in die Parkraumbewirtschaftung integriert, in Simmering wurde nun auch jener Teil hineingenommen, der bislang unbewirtschaftet war und unter großer Überparkung gelitten hat. Mit der Ausweitung im Vorjahr wurden die bewirtschafteten Flächen mit einem Schritt verdoppelt. Zu jedem der Erweiterungsbezirke liegt nun eine Evaluierung der Maßnahmen vor.

Floridsdorf: 2/3 nicht Wiener-Kennzeichen weniger, bis zu – 68 % Auslastung

Für den 21. Bezirk brachte das Parkpickerl eine Reduktion der abendlichen Stellplatzauslastung in den Erhebungsgebieten von 74,9 % auf 63,8 % (20-22 h). Die morgendliche Auslastung sank sogar deutlicher, von rund 71,7 % auf 52,7 %, ein Rückgang von rund 19 %. An diversen Hotspots im Bezirk ist das Minus zum Teil noch größer: So sank in der Shuttleworthstraße vormittags die Auslastung von 99,9 % auf 63 %, ein Minus von rund 37 %. Rund um den Bahnhof Strebersdorf reduzierte sich die Auslastung noch dramatischer: Um ganze 68,5 %! (98,1 % auf 29,6 %).

Der erhebliche Rückgang der Stellplatzauslastung im Bezirk konnte festgestellt werden, obwohl im Zeitraum der Vorher-Nachher Evaluierung die Bezirksbevölkerung um 5% gewachsen ist. Auch der Anteil an Fahrzeugen ohne Wiener Kennzeichen konnte durch das Parkpickerl drastisch gesenkt werden. Waren es zuvor bis zu 20,3 % der abgestellten Fahrzeuge, sind es nun nur noch 7,5 %. Ein Rückgang von rund zwei Drittel.

Der gewonnene Platz bietet nun viele neue Nutzungsmöglichkeiten für den öffentlichen Raum. Der Bezirk ist in diesem Zusammenhang bereits aktiv geworden und hat unter anderem die umfassende, klimafitte Neugestaltung der Schleifgasse geplant. 18 neue Bäume und zusätzliche Begrünung auf 450 m² Fläche versprechen eine gänzlich neue Aufenthaltsqualität. Auch in der Anton-Böck-Straße ist eine klimafitte Neugestaltung vorgesehen: Gehsteigverbreiterungen, neue Bäume und großzügige Grünflächen sollen die Aufenthaltsqualität vor Ort verbessern. Zusätzliche Begrünung ist zudem in der Siegfriedgasse vorgesehen, neue Bäume verbessern hier künftig das Mikroklima.

Donaustadt: 70 % weniger Nicht-Wiener-Kennzeichen, bis zu -60 % Auslastung

In der Donaustadt antizipierte man die positiven Auswirkungen der Pickerl-Erweiterung bereits und beschloss die größte Rad-Offensive in der Geschichte des Bezirks, die aktuell bereits voll im Gange ist. Über 16 Kilometer an neuen Verbindungen durch den Bezirk sollen im Zuge der Offensive errichtet werden. Ein Meilenstein für klimafreundliche Mobilität in der Donaustadt.

Die Ergebnisse der Evaluierung bestätigen die mutige Vorgangsweise:  Die Stellplatzauslastung im Bezirk sank an Hotspots wie etwa der Industriestraße/Lange Allee vormittags um rund 53 %, von 101,7 % auf 48,3 %. In Kaisermühlen brachte das Pickerl eine Reduktion von 100 % auf 62,7 %.

Im Schnitt der erhobenen Gebiete, fiel vormittags die Auslastung der Stellplätze von 76,1 % in der Vorher-Untersuchung auf 62,3 % nach der Einführung des Parkpickerls. Ein Rückgang von rund 14 %. Dabei ist anzumerken, dass der Verzicht auf eine Pickerl-Einführung die Stellplatzsituation nochmals deutlich verschärft hätte, das bestätigt sich aus Erfahrungen vorangegangener Ausweitungen. Einem Verdrängungseffekt konnte vorgebeugt werden und im Gegenzug noch deutlich mehr Fläche im öffentlichen Raum gewonnen werden.

Der Anteil der Nicht-Wiener-Kennzeichen sank von Spitzenwerten jenseits der 20 % auf 6,2 %. Eine Reduktion um rund 70 %.

Liesing: 89 % weniger Autos mit Nicht-Wiener Kennzeichen

Auch in Liesing werden die positiven Auswirkungen der Pickerl-Einführung sichtbar. Wurde in der Vorher-Untersuchung am Vormittag von Werktagen noch eine Stellplatzauslastung von 76,1 % festgestellt, ist dieser Wert nun auf 58,2 % gesunken. Damit brachte die Parkraumbewirtschaftung vormittags rund 18% weniger Stellplatzauslastung in den untersuchten Gebieten. In den einzelnen Hotspots ist der Auslastungsrückgang zum Teil noch wesentlich höher: In Siebenhirten etwa brachte die Einführung ein Minus von über 40 %, die Auslastung fiel vormittags von 96,6 % auf 55,9 %. Auch in Alt Erlaa sank die Verparkung um deutliche 32 %, die Auslastung ging hier abends von 98,2 % auf 66 % zurück.

Besonders bemerkenswert ist in Liesing der Rückgang des Anteils an Fahrzeugen mit Nicht-Wiener-Kennzeichen. Machten diese in der Vorher-Untersuchung noch einen Anteil von rund 37 % der belegten Stellplätze aus, sind es jetzt nur mehr 4 %. Das entspricht einer Verringerung um 89 %!

Um die gewonnenen Flächen nun zu nutzen, startete der Bezirk mit der Agenda 21/23 einen partizipativen Prozess mit der Möglichkeit für Bürger*innen Umgestaltungsideen für den gesamten Bezirk einzumelden. Außerdem wurde die MA18 mit der Ausarbeitung eines übergeordneten Radwegekonzepts für Liesing beauftragt.

Bereits umgesetzt wurde ein neuer Zwei-Richtungs-Radweg zu Erschließung des Stadterweiterungsgebiets Carree Atzgersdorf, samt einer neu angelegten Baumallee und 400 m² entsiegelter Fläche in der Atzgersdorfer Straße.

Hietzing: 4 von 5 Nicht-Wiener Pkw sind weg

Ein vergleichbares Bild zeigt sich auch im 13. Bezirk. Die Auslastung in den untersuchten Gebieten sank abends um über 16 %.

Die Vorher-Untersuchung ergab eine Auslastung der Stellplätze von 77,5 %, nach Einführung der Parkraumbewirtschaftung liegt dieser Wert nur mehr bei 61,3 %. Merkliche Verbesserungen sind auch in den einzelnen Hotspots zu beobachten: Beispielsweise in Ober St.Veit, wo sich die Verparkung von 99,2 % auf 70,8 % reduzierte, das entspricht einer Verringerung von über 28 %.

Vor der Einführung war ein Fünftel der Stellplätze von Fahrzeugen mit Nicht-Wiener-Kennzeichen belegt, jetzt sind es nur mehr 4 %. 4 von 5 parkenden Fahrzeugen ohne Wiener Kennzeichen sind damit aus dem öffentlichen Raum verschwunden. Das bedeutet weniger Autopendlerverkehr und weniger Stellplatzsuchverkehr und unterstreicht den Erfolg der Maßnahme. Der gewonnene Platz soll auch in Hietzing genutzt werden: So soll etwa die Altgasse im Zentrum Hietzings neugestaltet werden. Zurzeit läuft auf Basis der Ergebnisse der Bürgerbeteiligung die Planung des Projekts. Auch weitere Umgestaltungen sind bereits in der Pipeline, etwa die Neugestaltung des Lainzer Platzes.

Grüne Wien zu Bilanz Parkpickerl: Zehntausende leere Parkplätze auf der Straße müssen sinnvoll genutzt werden

„Ein Jahr Parkpickerl, und noch immer ist nichts mit den leer gewordenen Stellflächen passiert. Von leeren Betonflächen hat in Wien niemand etwas“, kommentieren die Mobilitätssprecher:innen der Grünen Wien, Heidi Sequenz und Kilian Stark die heute von Stadträtin Ulli Sima präsentierte Bilanz zur Ausweitung des Parkpickerls. Schon vor einem Jahr haben die Grünen Wien gefordert, dass leerstehende Parkplätze in den Bezirken Simmering, Hietzing, Floridsdorf, Donaustadt und Liesing mit Bäumen bepflanzt werden, Radwege gebaut oder mehr Radständer in Parkspuren errichtet werden.

Durch die Ausweitung des Parkpickerls wurden rund 70.000 Autoabstellplätze nicht mehr gebraucht. „Passiert ist mit diesen Flächen leider bisher nichts. Dabei galt es schon damals, rasch zu handeln, bevor sich diese freien Plätze mit Autos, die bis dahin in Garagen geparkt haben, wieder füllen“, so Sequenz und Stark. „Es macht keinen Sinn, statt Parkplätzen leere Betonflächen vorzufinden, aus den Flächen muss schnell lebenswerter öffentlicher Raum werden. Die Chance ist da, um ein klimafreundliches, sicheres und lebenswertes Wien zu schaffen“, schließen Sequenz und Stark.

Mahrer/Olischar ad Parkpickerl: Mobilitätsmarketing statt Mobilitätspolitik

ÖVP: Intransparente Evaluierung der Stadt – Wiener Parkraummanagement muss reformiert werden

„Obwohl die Wiener Volkspartei stetig eine Evaluierung der Erweiterung des Parkpickerls gefordert hat, wurde man immer auf den St. Nimmerleinstag vertröstet. Aber anstatt hier offen zu kommunizieren und diese Informationen auch der Opposition zur Verfügung zu stellen, betreibt man mit der heutigen Ankündigung seitens der Stadt reines Mobilitätsmarketing statt Mobilitätspolitik“, so Verkehrssprecherin Gemeinderätin Elisabeth Olischar in einer ersten Reaktion angesichts der heutigen Aussendung von Stadträtin Sima und Neos-Klubobfrau Bettina Emmerling. 

Fakt sei, dass die Erweiterung zahlreiche Probleme mit sich brachte, vor allem für Betriebe sowie Bewohnerinnen und Bewohner in den Außenbezirken. Im gegenständlichen Fall sei einfach ein veraltetes Modell fortgesetzt worden. „Rot und Pink stellen sich in Zusammenhang mit diesen Problemen taub und bietet den Betroffenen keine Lösungen an“, so Landesparteiobmann Stadtrat Karl Mahrer. 

Das Wiener Parkraummanagement muss daher von Grund auf neu reformiert werden. „Was wir brauchen, sind mehr Lenkungseffekte, eine Vereinfachung sowie einen Digitalisierungsschub“, so beide weiter. Als Sofortmaßnahme sei eine Verringerung der Gültigkeit der Kurzparkzone in den Außenbezirken auf 19:00 Uhr statt 22:00 Uhr notwendig. Gleichzeitig sollte die maximale Parkdauer in den Außenbezirken von 2 auf 3 Stunden ausgeweitet werden.

FPÖ – Mahdalik: Das flächendeckende Parkpickerl ist eine rosarote Diebestour ohne Lenkungseffekte

Wien (OTS) – Die von SPÖ, NEOS und Grünen beschlossene Parkpickerlausweitung hat die Einnahmen der Stadt aus diesem Raubzug durch die Geldbörseln der Autofahrer um satte 54 Millionen Euro auf 171 Millionen Euro im Jahr 2022 hinaufschnalzen lassen. Die personell massiv aufgestockten Parksheriffs strafen jetzt auch in Siedlungsgebieten ohne Gehsteige oder mit zu schmalen Straßen, wo jahrzehntelang ohne Bedenken und Verkehrsbehinderungen geparkt wurde, gnadenlos ab. Allein im 22. Bezirk sind davon 55.000 Anrainer betroffen. Die von der FPÖ geforderte Legalisierung der Stellplätze durch Markierung oder Beschilderung lässt leider noch immer auf sich warten. Per 1. Jänner 2023 wurden auch die Kurzparktarife empfindlich teurer. „Außer der chronisch klammen Stadtkassa hat niemand von der verkehrspolitischen Diebestour profitiert, die Autofahrer sind für SPÖ, NEOS und Grüne offenbar der letzte Dreck. Darum werden die Klebeidioten mit AMS-Hintergrund bei ihren kriminellen Aktionen von SPÖ-Regierungsmitgliedern per Twitter auch noch angefeuert“, kritisiert FPÖ-Verkehrssprecher LAbg. Toni Mahdalik.