Was war meine Leistung, lautet ein bekannter Polit-Spruch Österreichs. Wir haben uns angesehen, wie fleißig waren die sieben Bezirksparteien, die zur Wahl neuerlich antreten, in den letzten fünf Jahren.
Wer mit Bezirksvorsteher Georg Papai in Kontakt treten will, hat dazu unzählige Möglichkeiten wie bei Parksprechstunden oder per Mail und bekommt zu 99% auch Antworten. Sein Bericht in der Bezirksvertretung umfasst meist 20 Punkte, der Floridsdorfer ,BV‘ kann – im Unterschied zu manchen Kollegen als sehr kontakt- & auskunftsfreudig bezeichnet werden. Online ist die SPÖ – etwas unübersichtlich – in mehreren Facebookgruppen aktiv; Papai punktet mit der offiziellen Bezirksseite ,Mein Floridsdorf‘. Von allen gelobt und auch nachgeahmt sind die ,21 Projekte‘ über das Bezirksbudget. Speziell mit den Grünen verbindet Papai in den letzten Jahren eine unversöhnliche Fehde.
Die ÖVP war zwei Jahre intern mit sich selbst beschäftigt. Seitdem ist die Arbeitsleistung in der BV stark gestiegen, was viele Anträge und Anfragen zeigen. Bei den Türkis-Schwarzen übernimmt mit der Wahl endgültig die junge engagierte Garde.
Die FPÖ war nach der Wahl 2020 und den massiven Verlusten in einer mehrmonatigen Selbstfindungsphase. Dann hat man aber, was die Arbeit in der Bezirksvertretung betrifft, mit verkleinertem Team zu alter Stärke gefunden. Die Blauen sind diesbezüglich extrem fleißig – unter zehn Anfragen und Anträgen geht es kaum. Mit seinem Statutenwissen ist Bezirksrat Karl Mareda immer wieder ein Korrektiv und Ärgernis für die SPÖ. Außerhalb der BV-Sitzungen könnten die freiheitlichen Bezirksräte präsenter sein. Die FPÖ hat die fanstärkste
Facebook-Seite, postet dort aber nicht nur bezirksrelevante Themen.

Die Grünen sind fast so etwas wie der Musterschüler in der Bezirksvertretung: Es gibt reichlich Anfragen, etc., bei jedem Ausschuss ist man dabei, immer werden aktiv Ideen eingebracht. Es gibt einen Newsletter und unzählige ,außerparlamentarische‘ Veranstaltungen. Manche Anträge werden partout so formuliert, dass andere Parteien nicht mitkönnen – das ist schade …
Das WIFF hat sich eigentlich vor über zwei Jahren aufgelöst, das verbliebene Team um Ossi Turtenwald wurde in IWB umbenannt. Ohne den mittlerweile verstorbenen, in einem Artikel einmal als ,Duracell-Hasen‘ bezeichneten, Hans Jörg Schimanek ging der Output zurück.

Mit drei Bezirksräten ist der Output der NEOS, im Vergleich zu FPÖ oder Grünen, sagen wir es nett, eher bescheiden. Anträge oder Wortmeldungen haben Seltenheitswert. Überbordende außerparlamentarische Aktivitäten, etc. sind ebenfalls nicht bekannt.
Das Team Strache war in den letzten fünf Jahren nicht gerade hyperaktiv. Sollten Heinz-Christian Strache und Dietmar Schwingenschrot Bezirksräte werden, könnte es noch spannend werden. -Hannes Neumayer
