Fast genau ein Jahr nach dem Tod von Gerald Pichowetz steht zumindest einmal die neue Führung des Gloria Theaters fest. Schauspielerin und Regisseurin Claudia Rohnefeld übernimmt die künstlerische Leitung. Theatermanager Michael Mittermeir wird künftig die kaufmännische Führung verantworten. Der „bewährte Charakter als Boulevardtheater mit Fokus auf Komödien“ soll erhalten bleiben, heißt es. Die Neureröffnung ist für Frühjahr 2026 geplant. Zu letzt waren nach dem Konkurs der Firma hinter dem Gloria Theater der komplette Fundus und die Theatereinrichtung versteigert worden.
Durch die Anregung und Initiative von Angelika Zoidl, einem ehemaligen Direktionsmitglied des Gloria Theaters, entwickelten Claudia Rohnefeld und Michael Mittermeir ein künstlerisch fundiertes und wirtschaftlich durchdachtes Konzept für das Gloria Theater. Das Duo Rohnefeld-Mittermeir wird das renommierte Haus in Floridsdorf in eine spannende Zukunft führen,heißt es in einer Aussendung, „wobei der bewährte Charakter als Boulevard-Theater mit Fokus auf Komödien erhalten bleibt. Das Publikum kann sich weiterhin auf zahlreiche Publikumslieblinge und unterhaltsame Inszenierungen freuen“.
„Ich freue mich sehr auf diese neue Herausforderung und die Möglichkeit, das Gloria Theater gemeinsam mit Michael Mittermeir in eine neue Zeit zu führen“, so Claudia Rohnefeld. „Wir möchten dem Publikum weiterhin hochkarätige Komödien bieten und dabei auch das Erbe von Gerald Pichowetz ehren, der dieses Haus geschaffen und geprägt hat. Ein besonderes Anliegen ist es mir, weiterhin mit den Publikumslieblingen zusammenzuarbeiten, mit denen ich selbst zu Zeiten von Gerald Pichowetz auf dieser Bühne gestanden bin. Darüber hinaus hat Floridsdorf für mich eine starke familiäre Bedeutung, da es der Heimatbezirk meiner Mutter und Großeltern ist.“

Michael Mittermeir bringt als kaufmännischer Leiter seine umfassende Erfahrung im Theater- und Eventmanagement ein. „Das Gloria Theater hat eine lange und bewegte Geschichte und wir sind stolz darauf, dieses Haus nun in die Zukunft begleiten zu dürfen“, ergänzt Michael Mittermeir. „Wir sind überzeugt, dass wir mit unserem gemeinsamen Konzept einen attraktiven Ort für Theaterliebhaber schaffen werden.“
Ursprünglich war eigentlich geplant, dass es eine offizielle Ausschreibung der Stadt Wien für die neue Leitung des Gloria Theaters geben soll. Davon ist man wegen rechtlicher Bedenken, weil die Stadt nicht Eigentümerin des Hauses ist, abgekommen.
Bezirksvorsteher Georg Papai: „Das Gloria Theater ist als fixer Bestandteil der Genuss- und Kulturmeile Prager Straße aus dem Kulturleben Floridsdorfs nicht wegzudenken. Ich selbst habe dort beste Unterhaltung erlebt und war dem viel zu früh verstorbenen Prinzipal Gerald Pichowetz eng verbunden. Von ihm weiß ich: Ein Theater zu führen ist nicht nur eine künstlerische, sondern auch eine finanzielle Aufgabe, sozusagen eine doppelte Herausforderung. Umso mehr freue ich mich, dass das Gloria Theater unserem Bezirk erhalten bleibt. Ich wünsche den neuen Betreibern alles Gute und allen Freundinnen und Freunden des Hauses unterhaltsame Theaterabende in Floridsdorf.“

Peter Friesenbichler, VWA, Hauseigentümer: „Frau Rohnefeld und Herr Mittermeir sind für mich die beiden richtigen Partner für den Neustart dieser wichtigen und beliebten Wiener Bühne. Die Kombination aus künstlerischer und wirtschaftlicher Erfahrung, wie auch mein persönlicher Eindruck aus dem Gespräch mit Frau Rohnefeld und Herrn Mittermeir, führten zu einer überzeugten Entscheidung für dieses Team, nicht zuletzt aus ökonomischen Gründen.“
Kulturstadträtin Mag.a Veronica Kaup-Hasler: “Ich freue mich, dass das Gloria Theater – eine legendäre private Kulturinstitution des Gemeindebezirks Floridsdorf – der Kulturlandschaft Wien erhalten bleibt. Der Gründer, Unternehmer, Schauspieler und Regisseur Gerald Pichowetz hat mit dem Gloria Theater einen außergewöhnlich lebendigen Ort geschaffen, dem die Stadt Wien immer positiv zur Seite stand. Ich wünsche der neuen künstlerischen und kaufmännischen Leitung alles Gute für ihre Unternehmung, das Lebenswerk von Gerald Pichowetz in eine neue Zukunft zu tragen.”