Das 1. Strebersdorfer Kürbiskernöl

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Links oben: Helga und Ernst Strauch mit Tochter Elisabeth. BILD: Privat-
Links oben: Helga und Ernst Strauch mit Tochter Elisabeth. BILD: Privat-
Stein

Aufmerksame Spaziergänger werden sich in Strebersdorf heuer gewundert haben: Auf mehreren kleinen Äckern wurden Kürbisse angebaut. Dahinter steckt der Floridsdorfer Winzer Ernst Strauch. Und eine Idee: Das 1. Strebersdorfer Kürbiskernöl!

Für seine Weine ist Wien und Floridsdorf im Speziellen längst bekannt. Bei Kürbiskernöl denkt man dann doch eher an die Steiermark.

Die Strauchs betreiben seit 1933, nunmehr in der dritten Generation Weinbau und die Buschenschank. Die Rieden umfassen ca. 5 Hektar und liegen an den Süd- bzw. Südosthängen der Wiener Seite des Bisamberges in Strebersdorf. Und die Strauchs sind einfallsreich. Seit 2004 nennen sie sich „Wein und Obstgut“. Denn, was wohl wenige wissen: Sie produzieren auch Marillennektar, Dirndelsirup, Schnaps und Marmeladen. Und zwar von original Floridsdorfer Früchten, die an den sanften Abhängen des Bisambergs, zwischen den Jungenbergen, wachsen. „Für uns ist das eine Bereicherung und ein Abrunden des Wein- und Heurigenangebots. Es gibt viele Gäste, die auch alkoholfreie Getränke wollen und da versuchen wir die Produktion auch selber in der Hand zu haben“, erzählt Ernst Strauch.

Kürbis-Idee

Im Frühjahr entstand dann die Kürbis-Idee. Strauch: „Das mag zwar zunächst ungewöhnlich klingen, aber den Kürbissen ist es ja egal, ob sie in der Steiermark oder in Wien wachsen. Und gleich hinter unserem Heurigen in Strebersdorf gab es mehrere verwilderte Grundstücke, die waren dafür perfekt.“ Vorteil: Grundstücke und Erde waren gut erholt und die ausgesäten Ölkürbisse gediehen prächtig. Für Pflege und Ernte wurde ein Eibesbrunner Landwirt engagiert, Unkraut händisch entfernt.

600 Kilo geerntet

Ende September war es dann soweit: Rund 600 Kilo Kürbiskerne wurden geerntet und zunächst zum Trocknen gebracht. Und zwischenzeitlich eine Ölpresse gesucht und gefunden. Und zwar die Aibler Ölpresse in der Steiermark. Dort werden die Kerne in einer historischen Presse wie vor hundert Jahren verarbeitet. Strauch: „Die langjährige Erfahrung der Familie Fürpaß, ihr Fingerspitzengefühl und die Liebe zum Produkt haben mir die Entscheidung leicht gemacht.“

Sorgfältig und schonend gepresst entsteht so 100% Floridsdorfer Kürbiskernöl! Rund 200 Liter werden es am Ende sein, die ab Anfang November im
Buschenschank Strauch auf der Langenzersdorfer Straße als „1. Strebersdorfer Kernöl“ erhältlich sein werden.

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Aber sicher nicht zum letzten Mal, wie Strauch verspricht: „Wir werden nicht reich damit, aber es wird 2017 eine Wiederholung geben.“