Die Bierpartei will in Floridsdorf Sprachrohr für Kunstschaffende und keine Spaßpartei sein.
Seit der Wien-Wahl im Oktober ist die Bierpartei auch in Floridsdorf mit einer Bezirksrätin, Tanja Madsen, vertreten. Gründungsvater Marco Pogo über die Pläne.
In den ersten Sitzungen der Bezirksvertretung fiel die Bierpartei nicht durch Spaßanträge wie ein ‘Radler-Verbot’ sondern zum Thema Kultur auf. Pogo: „Wir sind für eine Partei a-typisch und haben keine Kernthemen. Ich bin selbst Kulturschaffender. Wir Kulturschaffenden sind unmittelbar Betroffene der Corona-Krise. Kultur ist essentieller Bestandteil unseres Lebens und darf nicht als nicht-relevant abgestempelt werden.“ Vor allem Jugendlichen müsse ermöglicht werden, wieder am kulturellen Leben teilzunehmen: „Sie sind die größten Leidtragenden der Krise und ausgehungert, was soziale Kontakte angeht.“
Für Veranstaltungen und Kulturvereine, „die nicht reich sind und für die es schwer ist, Auflagen einzuhalten, braucht es natürlich auch Geld. Aber ich habe nicht Angst, dass das Geld nicht da ist. Wenn die Bundesregierung 210 Mio für Eigen-PR rausballern kann, ist es ja da.“
Wird die Bierpartei für ein Parkpickerl in Floridsdorf stimmen? Pogo: „Tendenziell ist es gut, den Verkehr aus der Stadt rauszuhalten. Für Nicht-Wiener sollte es klare Regeln geben und attraktivere Angebote, um etwa mit dem Zug zu fahren.“
Ebenfalls heiß diskutiert: Die geplante Verbauung des Donaufelds. Pogo findet, „Wien muss halbwegs leistbares Wohnen anbieten können für Leute, die sich keine teure Innenstadtwohnung leisten können. Die Frage ist: Wann stellen wir Naturschutz vor leistbaren Wohnbau? Das Donaufeld mit Hopfen bebauen, würde mir besser gefallen.“
Also doch eine Spaßpartei? Pogo: „Wir sind so wenig eine Spaß-Partei, wie die ÖVP eine ist. Wir wollen Bewohnern Gehör verschaffen und können Themen aufgreifen und größer machen.“ Zum Beispiel? „Das Stehbuffet könnte Weltkulturerbe werden!“