Das Spiel der Freundschaft

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Arberia. Bild: Kineke Mulder.
Arberia. Bild: Kineke Mulder.
Stein

Der albanische Schachverein ‘Arbëria’ verbindet Menschen und ist sportlich erfolgreich.

„Brücken der Freundschaft” will der Schachverein Arbëria bilden. Das gelingt seit sieben Jahren auch sportlich höchst erfolgreich. 2012 wurde der Verein von einigen Exil-Albanern gegründet, „als erster und bis heute einziger albanischer Schachverein außerhalb Albaniens”, wie Anton Marku stolz erzählt. Seit 2013 beteiligt man sich auch an der Wiener Schachmeisterschaft, seit 2016 sogar mit zwei Teams in B-Liga und 2. Klasse. Ein Jahr ist der Verein nun in Floridsdorf daheim und plant vom 21. Bezirk aus den großen sportlichen Coup: Den Aufstieg in die höchste Spielklasse, quasi die Wiener Schachelite.

Doch eigentlich ist der sportliche Erfolg nur ein Nebeneffekt. Den ‘SK Arbëria Vjenë’ (benannt nach einer nord-mazedonischen Stadt und einer alten albanischen Bezeichnung Wiens) hat sich von einem rein albanischen zu einem Multikultiverein gemausert. Beim Besuch der DFZ sind neben Albanern auch Spieler, die ursprünglich aus dem Kosovo, Mazedonien, Bosnien und Herzegowina, Syrien, Serbien oder von den Philippinen stammen, dabei. „Und natürlich Österreicher” so Marku: „Wir schlagen Brücken der Freundschaft und bringen Menschen mit Migrationshintergrund und Österreicher zusammen. Egal, ob Christen, Muslime oder Atheisten!”

Zweimal pro Jahr werden eigene Turniere organisiert. Neue Spieler werden gesucht. Jeder ist willkommen – auch Frauen! Bei Arbëria hat man auch die Chance, seine Spielkenntnisse zu verbessern und von erfahreneren Spielern zu profitieren. Wie Fatos Krasniqi. Er ist heute bester Arbëria-Spieler: Er hält mittlerweile bei erstaunlichen 2200 Ranglistenpunkten – vor sechs Jahren hatte er mit 0 Punkten gestartet. Die Erfolge des Klubs blieben auch dem Wiener Schachpräsidenten Hans Pöcksteiner nicht unbemerkt. Er schaute im Mai persönlich vorbei und kürte Arbëria zum ‘Wiener Schachklub des Monats’ im Juni 2019: „Der Verein hat eine erstaunliche Entwicklung genommen. Vor allem der Mannschaftsgeist beeindruckt mich: ein Beispiel für gelungene Integration!” -H. Neumayer

Kontakt: Schachklub Arbëria. Spiel- lokal: Nordbahnanlage 9, 1210 Wien. mail: anton.marku1@gmail.com