Mit der Bebauung des Donaufelds haben längst nicht alle im 21. Bezirk eine helle Freude. „Schnell vor der Wahl wurde gemeinsam von SPÖ, NEOS und ÖVP jetzt noch ein neues Leitbild für jenen Teil des Donaufelds in Auftrag gegeben, der noch keine Baulandwidmung hat, obwohl die Bevölkerung das entschieden ablehnt! Ein besonderes Ärgernis: Die Immobilienwirtschaft wird bei der Erstellung des Leitbilds eingebunden“, kritisieren die Grünen Floridsdorf. Die übrigens vor acht Jahren maßgeblich an der Entscheidung für die gestartete Bebauung mitbeteiligt – um nicht zu sagen: schuld – waren.
Die Initiative ,Freies Donaufeld‘ hat Unterschriften gesammelt:18.000 Menschen haben „für den Erhalt der Landwirtschaft auf diesem fruchtbaren Boden unterschrieben“. Die Forderung: „Keine weiteren überteuerten Planungen und einfach die Bausperre aufheben und damit die alte Flächenwidmung in Kraft setzen: klimafitte Landwirtschaft, Kaltluft-Produktion für die anwohnenden Donaufelder Menschen, Biodiversität, Freizeit-Räume und viele weitere Vorteile. Außerdem hätte der Wiener Wohnfonds keinen Vorwand mehr, bestehende Wohnhäuser und funktionierende Betriebsstätten demolieren zu müssen.“

Für die Grünen sind die Pläne der Stadt veraltet. Klubobmann Heinz Berger (Bild): „In der Bevölkerung werden diese Pläne inzwischen weitgehend abgelehnt! Jetzt will der Gemeinderat einen neuen Leitbildprozess initiieren, der aber zu fast einem Drittel von den Grundeigentümern bzw. der Immobilienwirtschaft bezahlt werden soll. Das ist eine Bankrotterklärung der Wiener Stadtplanung! Jeder Mensch in Wien weiß, was es bedeutet, wenn die Immobilienwirtschaft einen Planungsprozess mitfinanziert.“