Donaufeld: Wurden Wechselkröten-Babys abgesaugt? Initiative erstattet Anzeige

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Krötenteich. Foto: Michaela Truppe.
Krötenteich. Foto: Michaela Truppe.
Stein

Donaufeld: Noch erfolgte nicht der Baustart für die ersten 1.500 Wohnungen im Stadterweiterungsgebiet – es fehlt die naturschutzbehördliche Bewilligung. Das überparteiliche Personenkomitee Donaufeld ins ‚Wiener Immergrün‘ ortet nun Vergehen gegen streng geschützte Wechselkröten. Es wurde Anzeige erstattet.

Ende Juli waren im Wechselkrötenteich im Donaufeld, zwischen Dückegasse und dem Brombeergarten ‚An der Schanze‘, Laichschnüre und Larven tausender Wechselkröten zu beobachten – ein Naturschauspiel, das hier Sommer für Sommer stattfindet. Die Wasserstelle, die die streng geschützte Wechselkröte zum Ablaichen nutzt, liegt in jenem Teil des Donaufeldes, der bald bebaut werden soll. Das überparteiliche Personenkomitee Donaufeld ins ‚Wiener Immergrün‘ ist hier regelmäßig vor Ort. „Ende Juli haben wir Aufnahmen des Gewässers gemacht – mit tausenden Jungtieren und Laichschnüren. Wenige Tage danach war das Gewässer fast völlig leer – abgefischt, ausgesaugt? Die Bauträger warten hier auf die naturschutzrechtliche Bewilligung der MA 22, um den Teich wegreißen und mit dem Bau der Wohnungen beginnen zu können“, so die Bürgerinitiative. Sie hat sich an Tierschutz Austria gewendet, es wurde Anzeige gegen Unbekannt erstattet. Das Strafausmaß liegt bei bis zu 21.000,- Euro – kein Kavaliersdelikt!  

Leergefischter Krötenteich. Bild: Illsinger.

Das Ersatz-Laichgewässer, das im Frühjahr angelegt wurde, muss vor Baubeginn von den streng geschützten Tieren angenommen worden sein. Das ist – laut Initiative – noch nicht der Fall. Erst wenige Wechselkröten haben heuer im neu angelegten Gewässer abgelaicht. Wechselkröten brauchen die Gewässer lediglich zum Ablaichen, sind jedoch grundsätzlich Landlebewesen. Mit einem Aktionsradius von 3 bis 10 km kommen sie weit herum und benötigen daher auch einen entsprechend großen Landlebensraum. „Die Politik betont stets die Rechtssicherheit der Bauträger, die hier mit dem Bauen beginnen wollen – zuvor gilt jedoch Rechtssicherheit für den Naturschutz und darauf werden wir auch weiterhin genau achten! Vergehen gegen das Wiener Naturschutzgesetz bringen wir zur Anzeige. Wir schauen nicht mehr länger zu, wie immer wieder über streng geschützte Tierarten drübergefahren und Lebensraum zerstört wird!“, zeigt sich die Bürgerinitiative, in der sich auch mehrere Biologinnen engagieren, entschlossen. Über 8.700 Menschen haben die Petition für ein ‚Donaufeld ins Wiener Immergrün‘ bereits unterzeichnet (www.freiesdonaufeld.at).

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