Dritte Spur für die Nordbrücke?

2586
Nordbrücke Richtung Brigittenau. Aufnahme von Google Earth. Bild: Foto: Google Earth/ Image Landsat/Copernicus/ © 2016 Google © 2009 GeoBasis - DE/BKG.
Nordbrücke Richtung Brigittenau. Aufnahme von Google Earth. Bild: Foto: Google Earth/ Image Landsat/Copernicus/ © 2016 Google © 2009 GeoBasis - DE/BKG.
Stein

Nordbrücke: Kommt stadteinwärts eine dritte Spur? Dem täglichen Stau bis in Floridsdorfer Wohngebiete soll der Kampf angesagt werden!

Der letzte Brückenbau über die Donau im Floridsdorfer Bereich ist schon Jahrzehnte her. Geht es nach dem Willen der SPÖ Floridsdorf kommt es nun zumindest zu einer Erweiterung. Der Vorschlag: Die Nordbrücke soll stadteinwärts eine dritte Spur bekommen. Wohngebiete entlasten und den Verkehr auf das übergeordnete Straßennetz zu ziehen, ist das Ziel. Floridsdorfs Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ): „Der Schwachpunkt, den alle Floridsdorfer als solchen kennen, ist die Nordbrücke.”

Nordbrücke. Bild: SPÖ Floridsdorf.
Nordbrücke. Bild: SPÖ Floridsdorf.

 

Vize-Bezirksvorsteherin Ilse Fitzbauer. Bezirksvorsteher Georg Papai und SPÖ-Klubobmann Herzog mit dem Antrag.
Vize-Bezirksvorsteherin Ilse Fitzbauer. Bezirksvorsteher Georg Papai und SPÖ-Klubobmann Herzog mit dem Antrag.

Besonders im Abschnitt der Auffahrt von der Donauufer Autobahn bis zur Abfahrt Klosterneuburg kommt es in der ‘Rush Hour’ zur täglichen Verkehrsüberlastung. Die Folge: In stadteinwärtiger Richtung ist von den beiden Fahrspuren oft nur eine fahrend passierbar, auf der anderen wird gestaut. Und dieser Rückstau macht sich bis in die Wohngebiete bemerkbar. Die Lösung soll eine dritte Spur auf der Nordbrücke stadteinwärts bringen. Was einen Umbau, einer der mit circa 100.000 Fahrzeugen pro Tag meistbefahrenen Straßenbrücken Mitteleuropas, bedeuten würde.

Als Ziel für die Umsetzung wird 2020 angepeilt. Ein entsprechender Antrag wird von der Bezirks-SPÖ in der Bezirksvertretungssitzung am 14. Juni eingebracht werden.

Papai: „Wir müssen die Floridsdorfer Wohngebiete und das Bezirkszentrum weiter entlasten. Gerade auf der Nordbrücke kommt es stadteinwärts bei geringsten Kleinigkeiten zu Staus, die dann die donaunahen Bezirksteile verstopfen. Der tägliche Stau auf der Nordbrücke muss ein Ende haben!” Zuletzt nach einem Unfall auf der Nordbrücke am 16. Mai. Laut SPÖ ebenso ein Problem: Seit Jahrzehnten sperrt sich das Land Niederösterreich gegen eine zusätzliche Donauquerung nördlich von Wien, die diese Situation deutlich entschärfen würde.

nordbruecke_SPantrag

Wer nun meint roter Bezirksvorsteher, roter Bürgermeister, roter Kanzler – das passiert sicher – der hat sich getäuscht. Denn, sehr zum Leidwesen Vieler ist die Nordbrücke Bundesangelegenheit und noch dazu vignettenpflichtig. Eine mögliche Erweiterung müsste zuerst von der ASFINAG gewollt und dann von der in Wien für Bundesstraßen zuständigen Stadträtin Maria Vassilakou von den Grünen unterstützt werden. Papai zur DFZ: „Jetzt kann sie beweisen, ob sie dazu steht, Wohngebiete zu entlasten!”

FPÖ: Sind auch für 3. Spur!

„Wir Freiheitliche unterstützen diese Forderung, da wir sie einerseits für längst überfällig halten und gleichzeitig der Meinung sind, dass der andauernden Bekämpfung des Wiener Individualverkehrs durch die Grünen endlich Einhalt geboten werden muss“, so der freiheitliche Bezirksobmann in Floridsdorf, Gemeinderat, LAbg. Wolfgang Irschik. „Allerdings“, so rät der Freiheitliche dem SPÖ-Bezirksvorsteher Papai, „sollte diese Forderung mit Ihrer SPÖ-Kollegin Malyar, Bezirksvorsteherin von Alsergrund akkordiert werden.“ Denn sie verlangt gleichzeitig eine Reduktion auf zwei Fahrstreifen im Bereich Roßauer Lände um einen Radweg zu errichten. Da die Nordbrücke und die Roßauer Lände als A22,  respektive B227 dem übergeordneten Straßennetz zuzurechnen sind, beseitigt der zusätzliche Fahrstreifen auf der Nordbrücke bei gleichzeitig weniger Fahrstreifen auf der Roßauer Lände das Problem nicht, sondern verlagert es in den 9. Bezirk und würde hier ein Nadelöhr schaffen.

Autos auf der „gelben Brücke“?

Auch der Steinitzsteg („Nordsteg“) wird von der FPÖ ins Spiel gebracht. Dieser wurde 1996 als Ersatz für die Nordbrücke, die zu diesem Zeitpunkt saniert wurde, errichtet und ist derzeit nur für Fußgänger und Radfahrer freigegeben. Die meisten Floridsdorfer kennen sie als „gelbe Brücke“ „Auch hier wollen wir ansetzen, um unsere langjährige Forderung, den Steinitzsteg endlich wieder für der motorisierten Individualverkehr zu öffnen, zu diskutieren und umzusetzen. Somit könnte volle Entlastung geschaffen werden“, sot Irschik.

 

-HANNES NEUMAYER