Ein Park für Gerald Pichowetz

577
Gerald Pichowetz. Bild: Privat / Facebook.
Gerald Pichowetz. Bild: Privat / Facebook.

Vor zehn Monaten verstarb der Schauspieler und Direktor des Gloria Theaters Gerald Pichowetz. Jetzt wurden die ersten Schritte gesetzt, um nach dem beliebten Floridsdorfer einen Park im 21. Bezirk zu benennen.

Offiziell können Benennungen von Parks oder Verkehrsflächen (Straßen, Gassen, Plätze, Wege) erst ein Jahr nach Tod des Verstorbenen eingeleitet werden. Das heißt, im Fall von Gerald Pichowetz wohl in der September-Sitzung der Floridsdorfer Bezirksvertretung.
Danach wird der Gemeinderat befasst. Bis zur Umsetzung wird es 2026 sein.

„Dennoch wollte ich möglichst frühzeitig die ersten Schritte für eine Benennung nach Gerald Pichowetz setzen. Deshalb habe ich die für Parkanlagen zuständige MA42 beauftragt, nach geeigneten Flächen zu suchen, die noch keinen Namen haben. Und zwar in Strebersdorf“, berichtet Bezirksvorsteher Georg Papai. Pichowetz war Zeit seines Lebens überzeugter Floridsdorfer, aber noch viel mehr begeisterter Strebersdorfer.

Wie geht es mit dem Gloria Theater weiter?

Es gibt nach wie vor die Absicht von Bezirk und Stadt, dass es am Standort Prager Straße weiter ein Theater geben soll. Leider dauert alles etwas länger, als wir Floridsdorfer es gerne hätten. Das Konkursverfahren der ,Gloria Theater Betriebs Ges.m.b.H‘ (Forderungen in der Höhe von rund EUR 820.000,- wurden angemeldet) läuft noch. Unlängst gab es eine Versteigerung des Fundus in der Lohnergasse mit den Requisiten des Theaters, ein 2. Teil soll noch folgen. Dass ein Interessent die Firma quasi aus dem Konkurs herauskauft, scheint unwahrscheinlich.

Gloria Theater. Bild: DFZ.
Gloria Theater. Bild: DFZ.

Wahrscheinlicher Ablauf: Nach Abschluss des Konkursverfahrens können Hausbesitzer (Sozialbau) und Verwalter (Arbeiterheime) frei über das Theater und die dazugehörigen Büro-Räumlichkeiten verfügen. Sie werden eine Vereinbarung mit dem Kulturressort der Stadt Wien abschließen. Letzteres wird dann eine Ausschreibung starten, Interessenten können sich mit einem Konzept für den Betrieb des Theaters bewerben. Es soll bis zu zehn geben. Eine Jury wird den Sieger küren. Verträge werden unterschrieben, der Neu-Betrieb kann starten. Zeitlicher Haken: Die Masseverwalterin Dr. Susi Pariasek sagt auf Anfrage der DFZ, „die Insolvenz wird sicherlich noch einige Monate weiter laufen. Ein Ende ist aktuell nicht absehbar.“ Mit einem Theaterbetrieb ist frühestens 2026 zu rechnen …

Nicht gesagt ist, dass das Theater dann noch ,Gloria‘ heißt und ähnliche Stücke wie unter Pichowetz spielt. Ein Interessent, der bereit steht, ist Pichowetz-Kollege und Freund Christoph Fälbl. Er hat mit Leo Bauer einen Partner an seiner Seite und würde das Theater im Sinne von Pichowetz weiterführen. -H. Neumayer

Fälbl und Pichowetz. Bild: Katharina Schiffl – DI-fotografin.at.