Einkaufspitz noch jahrelang Bauruine?

1011
Einkaufspitz. Bild: DFZ.
Einkaufspitz. Bild: DFZ.
Stein

Bau-News: Zwar könnte man derzeit den Eindruck gewinnen, im hinteren Teil des ‘ES – Einkaufspitz’ beginnen bereits Bauarbeiten. Dabei handelt es sich aber ‘nur’ um die Umgestaltung der Pius-Parsch- Promenade im Rahmen der Neugestaltung des Kirchenvorplatzes. Geschieht kein Wunder, wird uns der ‘ES’ noch einige Jahre als leerstehende Ruine im Floridsdorfer Bezirkszentrum begleiten.

Erst vor einem Jahr erwarb Wienwert das Gebäude und präsentierte die Pläne zur Neugestaltung. Doch Ende 2017 schlitterte die Wienwert-Muttergesellschaft in den Konkurs, mittlerweile sind auch die Wienwert AG sowie weitere Firmen betroffen. Aufgrund der komplizierten Verschachtelungen der Firmen ist derzeit noch unklar, wem die Immobilie in Floridsdorf gehört bzw., wer die Verwertungsrechte besitzt. Darüber werden jetzt die Gerichte befinden müssen.

Experten rechnen damit, dass das komplexe Verfahren bis zu sieben Jahre dauern könnte. Indirekt ist dadurch auch der hintere, promenadenseitige Teil des Gebäudes betroffen, der einem anderen Eigentümer gehört. Und im Besitz der Wienwert und somit auch vom Konkurs betroffen ist eine Immobilie an der Ödenburger Straße.

Zwischenzeitlich wurde der Einkaufspitz zum ‘Gefahrenobjekt’. Auf Initiative von ‘WIFF - Wir für Floridsdorf’-Bezirksrat Hans Jörg Schimanek sorgten das verständigte Büro für Sofortmaßnahmen und die MA 37 dafür, dass die Garagenauffahrt in der Angerer Straße und der nur mittels Plastikfolien notdürftig abgedeckte Zugang in der Brünner Straße mit Bretterwänden gesichert und unzugänglich gemacht wurde. Schimanek: „Illegale Personen ‚besiedelten‘ das Gebäude, es wurde auch mit offenem Feuer hantiert. Eine eminente Gefahr mitten im Bezirkszentrum.”

Umgebaut wird übrigens auch das Turek-Center. Das Gebäude am Franz-Jonas-Platz bzw. Schloßhofer Straße 11 wird in den kommenden Jahren für 40 Wohneinheiten in der Höhe erweitert. Die Pläne werden bereits im  Bauausschuss der Floridsdorfer Bezirksvertretung vorgestellt.

Spatenstich für den Umbau des Pius-Parsch-Platzes im Zentrum von Floridsdorf. Nun ergibt sich im Zuge eines privat finanzierten Wohnbaus in der Schloßhofer Straße, für den auch eine Tiefgarage mit 61 Stellplätzen errichtet wird, die historische Chance, den Pius-Parsch-Platz im Herzen Floridsdorfs neu zu gestalten. Das Ergebnis soll kein bloßes Facelifting, sondern eine völlig neue Optik und nutzerische Neuorientierung sein.

2,000.000,- Euro sind insgesamt für die Umgestaltung des Pius-Parsch-Platzes zu einem neuen urbanen Platz vorgesehen, wovon der Großteil aus dem Bezirksbudget getragen wird (Kostenschlüssel Bezirk: 60%, Stadt: 40%). 800.000,- Euro schießt die Stadt Wien aus dem Zentralbudget zu. Die Bauzeit wird sechs bis acht Monate dauern. Die Fertigstellung wird noch in diesem Jahr erfolgen. „Der Umbau des Pius-Parsch-Platzes wird ein Meilenstein in Sachen Aufenthaltsqualität im Bezirkszentrum von Floridsdorf“, ist sich Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ) sicher.