Exklusiv: Einkaufspitz – Doch rascher Neubau?

1877
Einkauspitz. Bild: DFZ. Faksimile: Architekturbüro Moser.
Einkauspitz. Bild: DFZ. Faksimile: Architekturbüro Moser.
Stein

Neue Wendung im Fall Einkaufspitz. Während noch der Konkurs der Wienwert-Firmen läuft, plant der neue Projektbetreiber „noch 2018 den Neubau einzureichen”.

Kurzer Rückblick: Bereits seit mehreren Jahren steht das einstige Einkaufszentrum ES – Einkaufspitz an der Kreuzung Brünner Straße und Angerer Straße nun leer, bis letztes Jahr war noch die Garage in Betrieb, nach dem Sommer 2017 ging es schnell: Das Gebäude wurde verkauft und der neue Besitzer Wienwert präsentierte kurz darauf die Pläne für den heruntergekommenen Schandfleck. Wenige Wochen später die Ernüchterung: Eine Firma nach der anderen aus dem Wienwert-Imperium schlitterte in den Konkurs.

Die Zukunft des ‘ES’ schien auf Jahre ungewiß. Ein KSV-Experte meinte noch im April: „Der Konkurs ist kompliziert und könnte sieben Jahre dauern.” So lange könnte auch beim ‘ES’ nichts passieren.

Dann die Wende im Fall der Wienwert AG: „Der Masseverwalter hat angezeigt, dass die Insolvenzmasse nicht ausreicht, um die Masseforderungen zu erfüllen”, wurde mitgeteilt. Der Immobilienfond „Wohnen Plus“ und die Bundespensionskasse sehen sich nun als Eigentümer. Übrigens nicht nur für das Objekt Angerer Straße 2-6, sondern auch Ödenburger Straße 16.

Leben im Einkaufspitz

Ende Mai ging es dann rasch. Das beauftragte Architekturbüro Moser präsentierte am 25. Mai im Bauausschuss der Floridsdorfer Bezirksvorstehung die neuen Pläne für den Einkaufspitz. ‘Leben im Einkaufspitz’ wird das Projekt im vorgestellten (und der DFZ exklusiv vorliegenden) Info-Blatt genannt (siehe oben). Offiziell will der Bundesimmobilienfond nur bestätigen: „Der Wohnen Plus Fonds ist der Besitzer. Wir wollen den Zustand rasch ändern und werden die Baubewilligung noch heuer beantragen.”

Vorsichtig ist man, weil für das neue Vorhaben wie bei vielen Projekten Ausnahmebewilligungen benötigt werden und man den Entscheidungen der Behörden, insbesondere der MA37, nicht vorgreifen will. Wobei die Kubatur nicht überschritten, sondern nur umgeschichtet werden soll.

Einkaufspitz. Faksimile: Archtekturbüro Moser.
Einkaufspitz. Faksimile: Archtekturbüro Moser.

Einkaufspitz: Die wichtigsten Infos:

nach der Sicherung der Anlage und des Abbruchs des Bestandsgebäudes soll ein multifunktionaler Neubau entstehen: Mit 170 Mietwohnungen (30 – 60 m2) und 5.000 Quadratmeter Gewerbeflächen im Erdgeschoss und ersten Stock.

Interessant: Für 170 Wohnungen sind 250 Stellplätze in einer dreigeschossigen Tiefgarage vorgesehen. Außerdem soll das Wohnhaus mit einem Fahrradstellplatz pro 30m2 ausgestattet werden. Der Teil in der Pius-Parsch-Promenade soll treppenartig zur Kirche abgeflacht werden. Der Neubau soll in Niedrigstenergiebauweise samt zusätzlichen Maßnahmen für Hitzeschutz aufgrund des Klimawandels errichtet werden.

Einkaufspitz: Unterstützung durch Bezirkspolitik

Karl Mareda, Vize-Bezirksvorsteher der FPÖ. Bild: DFZ.
Karl Mareda, Vize-Bezirksvorsteher der FPÖ. Bild: DFZ.

„Dieses innovative Projekt mit seiner zukunftsweisenden Bauweise stellt eine Bereicherung für den Wohnbau in Floridsdorf dar und findet bei der FPÖ Floridsdorf vollste Zustimmung”, freut sich Vize-Bezirksvorsteher Karl Mareda (FPÖ). Er verteilt „großes Lob an jene beiden Floridsdorfer Immobilienentwickler, die bei der Planung und Umsetzung dieses Wohnbauprojektes in vorbildlicher Art mitwirkten und so einen wichtigen Beitrag und neuen Impuls für den Bezirk leisteten. Auf solche Gemeindemitglieder darf man gerne stolz sein.”

Baustart ist – Baubescheid vorausgesetzt – für 2019 geplant. Wenn im Rahmen des Wienwert-Konkurses nicht noch von Anderen Anspruch auf den ‘ES’ erhoben wird. Für die Floridsdorfer wäre das neue Projekt sicherlich eine erfreuliche Entwicklung, da die jetzige Situation das Bezirkszentrum nicht unbedingt aufwertet.

Auch Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ) hofft eine zügige Umsetzung: „Mir ist wichtig, dass beim Einkaufspitz rasch ein sinnvolles Projekt entsteht! Ich freue mich, dass im Bauausschuss alle Fraktionen angekündigt haben, durch eine Ausnahmegenehmigung den privaten Projektentwicklern ein Stück entgegenzukommen.“ -HANNES NEUMAYER

 

MEHR INFOS:

https://www.dfz21.at/dfz/muehsamer-kampf-gegen-leerstaende-im-bezirkszentrum/