FAC-Krise: Athletiker im Abstiegskampf

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FAC-Geschäftsführer Lukas Fischer und Kapitän Mirnes Becirovic. Bild: FAC.
FAC-Geschäftsführer Lukas Fischer und Kapitän Mirnes Becirovic. Bild: FAC.

Ausgerechnet im Jubiläumsjahr – der FAC feiert den 120. Geburtstag – läuft es sportlich gar nicht rund. Aktuell stehen die Floridsdorfer Athletiker gar auf einem Abstiegsplatz. Zwar hat man wieder die Lizenz für die 2. Liga und sogar die 1. Bundesliga bekommen – ob man die tatsächlich braucht, ist ob der veritablen Formkrise unklar. Wir haben mit Lukas Fischer, FAC-Geschäftsführer Sport, gesprochen.

Sieben Runden vor dem Meisterschaftsende liegt der FAC nach einer ohnehin verkorksten Saison seit wenigen Tagen sogar auf einem Abstiegsplatz. Diese Misere wähnte man nach den zuletzt durchaus erfolgreichen Jahren – eine Saison spielte die Floridsdorfer sogar ernsthaft um den Aufstieg in die höchste österreichische Spielklasse mit – in der Vergangenheit. „Wir müssen das schon ehrlich analysieren, schon der Herbst war nicht großartig. Wir haben leider viele Spieler mit wirklich ernsthaften und langfristigen Verletzungen. Selbst bei Neuzugängen. Dazu kommen einige Platzverweise. Deshalb gibt es im Team viel Rotation und keine echte Stammelf“, analysiert Fischer.

An Trainer Mitja Mörec will der FAC festhalten. Die Probleme seien, wie immer, wenn es nicht läuft, auch in den Köpfen der Spieler zu suchen: Es fehlt an Selbstverständlichkeit und Selbstvertrauen. Fischer: „Das Gute ist: Wir haben es in der eigenen Hand, spielen noch gegen viele direkte Gegner.“

In der Vergangenheit ist der FAC dem Abstieg mehrmals nur entgangen, weil sich andere Vereine freiwillig und unfreiwillig aus der 2. Liga verabschiedet haben. Zwar will man sich darauf nicht verlassen, passieren könnte das auch heuer: Die Zukunft von Klagenfurt ist unklar. Ebenso, ob es aus der Regionalliga Ost überhaupt einen Aufsteiger gibt. Demnach könnte auch der derzeitige, noch gut abgesicherte, Tabellenplatz 14 reichen.

Zum vierten Mal in Folge erhält der Floridsdorfer Athletiksport-Club die Lizenz für die höchste Spielklasse Österreichs in erster Instanz. Damit erfüllen die Blau-Weißen erneut sämtliche Voraussetzungen für die höchste Spielklasse Österreichs. Der Lizenzerhalt ist ein bedeutendes Signal für die strukturelle Stabilität, Entwicklung und Professionalisierung des Vereins und inkludiert zugleich die Zulassung für die kommende Saison in der ADMIRAL 2. Liga.

„Ein enorm wichtiges Gütesiegel“

FAC-Geschäftsführer Wirtschaft Stefan Krainz zeigt sich über den erneuten Lizenzerhalt erfreut: „Wir sind stolz darauf, dass der FAC Wien nun bereits im vierten Jahr in Folge die Lizenz für die höchste Spielklasse auf Anhieb erhalten hat. Auch wenn wir in der laufenden Saison sportlich nicht an die Erfolge der Vorjahre anschließen konnten, ist der Lizenzerhalt für uns ein enorm wichtiges Gütesiegel, welches unsere professionelle Arbeit auf allen Ebenen widerspiegelt.“

FAC nur beim Thema Infrastruktur weiterhin auf Hilfe angewiesen

Wie schon in den vergangenen Jahren konnten die Kriterien-Bereiche „Finanziell“, „Sportlich“, „Personell-Administrativ“, „Rechtlich“ und „Soziale Verantwortung“ vom FAC vollständig aus eigener Kraft erfüllt werden. Nur im Bereich „Infrastruktur“ sind die Floridsdorfer weiterhin von Dritten abhängig: Im Falle eines Aufstieges in die höchste Spielklasse müsste der FAC derzeit in die Generali-Arena nach Wien-Favoriten ausweichen.