Der Jahrgang 2023 verlangte den Wiener Winzern einiges an Nervenstärke ab, am Ende hieß es: Ernte gut, alles gut. Beim Wiener Weinpreis 2024 gab es 406 eingereichte Weine von 64 Betrieben. „Herausragend in einem starken Wettbewerb war Rainer Christ aus Jedlersdorf, der sich gleich drei von insgesamt 16 Landessiegern holte“, so das Urteil.
2023 war für Winzer nicht einfach: Geringe Niederschläge, das Frühjahr lange kühl und die Vegetation ließ sich dementsprechend viel Zeit, dafür gab es keine Frostschäden in den Weingärten. Der Sommer heiß und trocken, regionale Hagelschläge, die für Mehltau und eine etwas geringere Erntemenge sorgten. Ein schöner, trockener Herbst ließ die Trauben dann aber perfekt ausreifen und ermöglichte eine Ernte zum optimalen Zeitpunkt.
Rainer Christ (rechts mit Weinkönigin und Walter), der seinen Heurigen in der Amtsstraße gerade frisch renoviert wiedereröffnet hat, holte mit seinem klassischen Grünen ,Veltliner Bisamberg 2023‘ den Sieg in der Wiener Königsdisziplin. Mit seinem Lagenriesling 2023 von der Ried Zwerchbreiteln und seiner komplexen Rotweincuvée XXI vom Jahrgang 2020 räumte er bei den Landessiegern in drei ganz unterschiedlichen Kategorien ab und kürte sich damit zum inoffiziellen Gesamtsieger.
Sein Jedlersdorfer Nachbar Peter Bernreiter (links mit Michael Ludwig und Weinkönigin) hat sich zweimal in die Siegerliste eingetragen: In seinen Paradedisziplinen Grüner Veltliner kräftig und Weißburgunder.
Zum ersten Mal ganz oben auf’s Stockerl schaffte es Quereinsteiger Michael Höfler (unten mit Ludwig), der mit seiner Familie einen Weinbau und Top-Heurigen am Bisamberg betreibt und für seinen Chardonnay Ried Jungenberg Reserve 2020 als Landessieger ausgezeichnet wurde. Mit Philipp Schmidt (Wiener Gemischter Satz DAC Ortswein), Josef Fischer (Zweigelt) und Muskateller-Seriensieger Josef Deutsch gibt es auch drei Preisträger aus Hagenbrunn.
Norbert Walter, Präsident der Wiener Landwirtschaftskammer und selbst Winzer in Floridsdorf: „Ein sehr guter und zugleich trinkfreudiger Jahrgang – das ist schließlich auch wichtig!“