„Floridsdorfer Markt ist ein Herzensprojekt“

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Bezirksvorsteher Georg Papai und Marktamtsdirektor Andreas Kutheil bei der Präsentation der Fotoausstellung am Schlingermarkt. Bild: PID/Fürthner.
Bezirksvorsteher Georg Papai und Marktamtsdirektor Andreas Kutheil bei der Präsentation der Fotoausstellung am Schlingermarkt. Bild: PID/Fürthner.
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Egal ob Ostern oder Halloween, Grätzelführungen, Besuch im Marktmuseum, Konzerte, Ausstellungen, Vernissagen, Kochen oder Basteln. Der von Einheimischen immer noch Schlingermarkt genannte Floridsdorfer Markt ist seit ein paar Jahren wieder mit Leben gefüllt und erlebt einen Aufschwung. Der Weg war ein weiter und kein leichter. Eine der wesentlichen Voraussetzungen für die Wiederbelebung ist die Zusammenarbeit der Floridsdorfer Bezirksvorstehung mit der, seitens der Stadt Wien zuständigen Magistratsabteilung 59, dem Marktamt.

Begonnen hat alles mit der Absicht, den Floridsdorfer Markt attraktiver für die Bevölkerung zu machen. Marktamt und Bezirkspolitik haben gemeinsam ein Leitbild für den Markt entwickelt. Dieses wurde von allen politischen Parteien im Bezirk mitgetragen und in der Bezirksvertretung einstimmig beschlossen.

Herausgekommen ist ein Plan, wie der Markt im Jahr 2030 aussehen soll. Zentraler Punkt ist dabei der Marktanger, ein freier Platz inmitten der Marktstände. Dort soll eines Tages der Bauernmarkt stattfinden, sozusagen vom Rand in die Mitte rücken. Die mittlere Standreihe wird daher sukzessive entfernt. Der halbe Weg ist bereits getan und der Bauernmarkt am Freitag und Samstag ist schon heute wesentlich besser integriert.

Die Maßnahmen werden nicht mit einem Schlag am 31. Dezember 2029 gesetzt, sondern Schritt für Schritt – in den letzten Jahren konnte man quasi live dabei sein. Eine der Verschönerungsmaßnahmen ist das mittlerweile sichtbare neue Farbkonzept. Ebenfalls von Bezirksvorstehung und Marktamt entwickelt, wurde das Material zur Verfügung gestellt, gemalt haben die Standler dann selbst.

Darüber hinaus ist die Beleuchtung am Markt mit moderner und energiesparender LED-Technik auf den neuesten Stand gebracht worden.
Schon im Jahr 2021 hat das Marktamt den ,Michl-Brunnen‘ anhand historischer Fotos nachbauen lassen. Der originale Vorgänger stand schon in den 1920er-Jahren an diesem Ort und ist in den Wirren des 2. Weltkrieges verschwunden. Nun gibt es ihn wieder und er hat sich zum begehrten Ruheplatz und auch Fotoobjekt mit ,Schlingerturmuhr‘ im Hintergrund entwickelt.

Bezirksvorsteher Georg Papai, Gemeinderat Josef Taucher und Umwelt- und Märktestadträtin Ulli Sima eröffnen den neuen Cooling-Spot am Schlingermarkt. Bild: PID/Fürthner.
Bezirksvorsteher Georg Papai, Gemeinderat Josef Taucher und Umwelt- und Märktestadträtin Ulli Sima eröffnen den neuen Cooling-Spot am Schlingermarkt. Bild: PID/Fürthner.

Ebenfalls 2021 entstand ein weiteres Highlight auf dem Markt – das ,Tröpferlbad 2.0‘ – eine echt coole Sache. Einer Initiative zur Folge, die Großstadt in den heißen Sommermonaten abzukühlen, wurde dieser Prototyp am Floridsdorfer Markt mit modernster Technik gebaut. Sensoren messen die Umgebungstemperatur und geben bei Bedarf ein Signal an mehrere Sprühnebeldüsen, um kühlendes Nass abzugeben. Im Zusammenwirken mit den natürlichen Bäumen und Kletterpflanzen entsteht so ein angenehmes Mikroklima, das zum Verweilen
einlädt.

Durch neue Standler ist das Angebot in den letzten Monaten noch mehr erweitert worden. „Stellvertretend dafür sei die Pizzeria ,Lievito 48 am Markt‘ zu benennen. Sie ist mit ihrer original neapolitanischen Zubereitung der Pizzen eine echte Bereicherung nicht nur für den Markt“, sagt Marktamtsdirektor Andreas Kutheil , der den Markt im 21. Bezirk „als ein Herzensprojekt“ bezeichnet, wie er im Gespräch mit der DFZ erzählt.

Entwurf für einen Schlingermarkt ohne Mittelreihe.
Entwurf für einen Schlingermarkt ohne Mittelreihe.

Auch marketingtechnisch hat der Markt den nächsten Schritt getan. Ein vom Marktamt perfekt organisiertes und veranstaltetes Halloweenfest hat mehrere tausend Besucher jeder Altersgruppe auf den Markt gelockt. Eine fröhlich-gruselige Atmosphäre sorgte für leuchtende Kinderaugen, der möglichen Marktkundschaft von morgen.

Damit auch in Zukunft diese positive Entwicklung des Marktes anhält, sind viele weitere Veranstaltungen geplant. So trafen sich noch im April Musik- und Tanzbegeisterte und verwandelten den Landparteienplatz in eine ,Silent Disco‘. Im Mai stand mit dem ,seltsamen Paar‘ ein Komödienklassiker auf dem Programm des Lastkrafttheaters, welches seit Jahren auf dem Schlingermarkt Station macht.

Jeweils einmal im Juli und August findet der beliebte Kinderflohmarkt im Rahmen des Floridsdorfer Ferienspiels statt. Jazz am Schlingermarkt, das beliebte Sommerkino und ganz neu, ,Kochen am Markt‘, runden den Veranstaltungskalender der Sommermonate bis hinein in den Herbst ab (Details siehe unten).
Abschließend sei noch auf den neuen Mistplatz mit seiner integrierten Problemstoffsammelstelle (PROSA) hingewiesen. Durch Umbau und Modernisierung des alten Mistplatzes ist der Zugang nun wesentlich einfacher und der Platz wirkt optisch viel aufgeräumter.

Als Nachfolgeprojekt zum Leitbild 2030 wird es in den nächsten Jahren eine Folgestudie geben. Sie wird sich auch intensiv etwa mit dem Thema Beschattung auseinandersetzen, das in den letzten Jahren immer dringlicher wird.

Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ): „Ich glaube, mittlerweile erkennen alle – egal ob Standler oder Besucher – dass es Stadt und Bezirk ernst ist mit der Sanierung unseres Schlingermarktes. Das bestätigen auch die Besucherzahlen, die eindeutig steigen. Wir sind auf einem ausgezeichneten Weg: Und es wird noch besser werden!“