
Die von André Heller kuratierte Kunst- & Kultur-Oase an der Alten Donau – eine große Erweiterung des Mühlschüttelparks – sorgt jetzt auch für einige Fragen: Die FPÖ will wissen, warum das 28.000 m2-Projekt 20 Millionen kostet? Und u.a. die Grünen stoßen sich an der offenbar geplanten Benennung der Freizeitanlage in ,Bank-Austria-Park‘.
Zur Erinnerung: Die Sackgasse An der oberen Alten Donau wird in einen großen Park mit Kunstobjekten verwandelt. Los gehen soll es im Jänner 2025. Großartig: Im Unterschied zu den Luxusvillen ein Stück weiter im 22. Bezirk ist der neue Park allen Menschen frei zugänglich. Eine von Heller kuratierte Kunst- & Kultur-Oase wertet unseren Bezirk sicherlich auf und könnte – ähnlich wie der Garten ANIMA des Wiener Allroundtalents in Marrakesch – zur weltweiten Attraktion werden. Die Kosten für Heller und die Kunst sollen, so hieß es, von der Bank Austria getragen werden.
„Was kostet dann aber noch 20 Millionen Euro“, fragt nicht nur FPÖ-Gemeinderat Wolfgang Irschik. Auch unzählige DFZ-Leser wollen das wissen. Laut MA45-Unterlagen sind 800.000 Euro für Planung und Vorarbeiten vorgesehen, über 13 Millionen netto für Baukosten und Baunebenleistung, 540.000 Euro für drei Jahre Grünflächenpflege. Geplant sind etwa 150 schattenspendende Bäume sowie „farblich und thematisch abgestimmte Gräser und Staudenbeete“. Irschik: „20 Millionen: Das ist ja unglaublich! Ein Batzen Geld in Zeiten wie diesen: Das zweite Jahr in Folge in Österreich eine wirtschaftliche Rezession!“ Zum Vergleich: Der gerade fertiggestellte Park in der Ruthnergasse ist 22.000 m2 groß und hat 1,4 Millionen Euro gekostet.
Einige Kosten konnte die DFZ in Erfahrung bringen: Kanalanschluss, zwei WC-Anlagen, die Beleuchtung des Radweges, WLAN, Fundierung und Verankerung der Kunstwerke samt E- und Wasseranschlüssen, eine eigene Möblierung mit Sonderstücken, etc..

Ärger gibt es auch wegen der geplanten Benennung: Denn die Erweiterung wird weder Mühlschüttelpark heißen und auch nicht André-Heller-Park (nach lebenden Personen wird nicht benannt), sondern – so steht es auf der Seite der MA45 (Wiener Gewässer) – Bank-Austria-Park. Das stößt auf Ablehnung. Die Grünen haben in der letzten Bezirksvertretungssitzung schon einen Antrag auf „eine adäquate Benennung“ eingebracht: „Der Name soll dem Erholungscharakter und dem künstlerischen Anspruch gerecht werden und nicht den ökonomischen Interessen einer Bank folgen“, so Heinz Berger, Klubobmann der Grünen.
Der Antrag der Grünen wurde zwar abgelehnt, aber die Diskussion geht weiter: Eine Bank, die vor kurzem eine Filiale in der Kürschnergasse bis auf ein Foyer geschlossen hat, sollte man nicht mit einer Benennung belohnen, monieren die Kritiker. Ein weiterer Kritikpunkt: Der Park-Name soll, entgegen den Gepflogenheiten, nicht vom Bezirk vorgeschlagen werden, sondern von der MA45 „eigenständig benannt“ werden! -Hannes Neumayer