Frauenfußball im Vormarsch

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Bild: Gindl.
Bild: Gindl.
Stein

Der Frauen-Bundesligaverein USC Landhaus in Großjedlersdorf hat bereits 12 Meistertitel erreicht. Der letzte Gesamtsieg liegt schon 15 Jahre zurück. Durch eine seit Beginn dieser Saison laufende Kooperation mit dem Austria Wien (FAK), will der Verein wieder an die Spitze zurückkehren.


Eine Reportage von Rafael Gindl.
Fachlich kompetente Trainer des Favoritner Vereins arbeiten seit Saisonbeginn bei Landhaus. Deren strukturierte Methoden sollen das Niveau des Frauenfußballs steigern. Hauptziel der Kooperation mit dem FAK ist es, speziell jugendliche Spielerinnen zu fördern und ihnen eine hochprofessionelle Ausbildung zu ermöglichen.

Der Weg zum Profi

Die 15-jährige Miriam Grgic gilt als eines der großen Nachwuchstalente des Vereines. Auch im U17 Nationalteam hat sie sich schon einen Namen gemacht. Manch ein Zuschauer spricht vom weiblichen Arnautovic. „Von der Zusammenarbeit werden wir Spielerinnen sicher profitieren,“ meint die Mittelfeldregisseurin der B-Mannschaft. Doch mit mehr Professionalität kommt auch größere Anstrengung: „Man merkt, dass die Intensität höher wird. Nach dem Training bin ich oft erledigt, aber wenn du ein Ziel hast, ist das trotzdem ein gutes Gefühl.“
Wie jede Nachwuchsspielerin träumt Miriam davon, ganz oben mitzuspielen. Etwa bei Bayern München oder Paris Saint-Germain. Das ist jedoch schwierig, denn im österreichischen Frauenfußball gibt es ein großes Problem: das Geld fehlt. „Es ist für jede Spielerin unmöglich, allein durch Fußball über die Runden zu kommen, ein zweites Standbein ist Pflicht! Während die Jungs sich voll und ganz auf ihren Sport konzentrieren können, müssen wir nebenbei arbeiten gehen. Das macht es uns natürlich schwerer unser fußballerisches Niveau zu verbessern“, bedauert Miriams Kollegin Tiziana.
Derzeit befindet sich das A-Team des Floridsdorfer Vereines im Mittelfeld der Frauen-Bundesligatabelle. Auch die B-Mannschaft in der zweiten Frauen-Bundesliga hält zur Winterpause auf einem mittleren Platz. „Durch die Kooperation kam viel Neues auf uns zu. Damit mussten wir erst zurechtkommen. Doch mit der Zeit lernen wir immer mehr von der Austria. Das gibt uns Kraft, im Frühjahr voll anzugreifen und Plätze gutzumachen“, so Grgic.

Mit Motivation in die Zukunft

Den Optimismus lassen sich die Fußballspielerinnen trotz der schweren Bedingungen nicht nehmen. Mut und Motivation gibt neben der Kooperation mit dem FAK auch die Qualifikation des Frauen-Nationalteams für die EM 2017. Daran waren die Landhaus Spielerinnen Martina Mädl, Jasmin Fiebinger, Cornelia Sochor und Lena Kovar (Bild oben) beteiligt. Grgic hofft, „dass wir eines Tages den gleichen Stellenwert wie die Burschen haben werden“.

Bild: Gindl.
Bild: Gindl.

Der Frauenfußball entwickelt sich stetig weiter und wird immer professioneller, man darf mit Spannung auf die Zukunft dieser aufstrebenden Sportart und speziell auf die des USC Landhaus blicken.
Interessierte, fußballbegeisterte Mädchen oder Frauen unter den Leserinnen sind herzlich zum Schnuppertraining beim USC Landhaus eingeladen. Jeden Dienstag 17:00 (bis 14 Jahre), 19:00 (ab 14,5 Jahre). Eingang Dragoungasse, 1210 Wien.
Details: www.usclandhaus.at