Gemeindebau in Floridsdorf nach Ludwig van Beethoven benannt

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Bürgermeister Michael Ludwig, Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal und Floridsdorf-Bezirksvorsteher Georg Papai bei der Benennung des Beethoven-Hofs. Bild: PID/ Jobst.
Bürgermeister Michael Ludwig, Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal und Floridsdorf-Bezirksvorsteher Georg Papai bei der Benennung des Beethoven-Hofs. Bild: PID/ Jobst.
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Die Stadt Wien hat einen Beethoven-Hof. Die offizielle Benennung des Wiener Gemeindebaus O’Brien-Gasse 26-30 nach Ludwig van Beethoven fand am vergangenen Dienstag im Beisein von Bürgermeister Michael Ludwig, Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal und Bezirksvorsteher Georg Papai statt. 

„Wien hat schon immer eine große Anziehungskraft auf Künstlerinnen und Künstler und Musikerinnen und Musiker ausgeübt. Und Wien hat auch bis heute eine ganz besonders enge Beziehung zu Kunst und Kultur. Deshalb freue ich mich gerade im Beethoven-Jahr 2020 sehr, dass nun auch ein Gemeindebau nach Ludwig van Beethoven, den so viel mit unserer Stadt verbindet, benannt ist. Das ist aus meiner Sicht ein schönes Zeichen für die Wertschätzung von Kunst und Kultur in Wien“, so Bürgermeister Michael Ludwig.   

Wien als Ausgangsort für weltweite Bekanntheit 

Ludwig van Beethoven wurde im Dezember 1770 im deutschen Bonn geboren. Mit 22 Jahren kam er dann nach Wien, um bei Joseph Haydn Komposition zu studieren. Die daraufhin folgenden Jahre waren sehr erfolgreich. So entstanden aus seiner Feder neun Sinfonien, fünf Klavierkonzerte und dutzende Klaviersonaten. Seine kammermusikalischen Werke zählen bis heute zu den meistgespielten Stücken der Welt.  

„Die Werke und Kompositionen von Beethoven begeistern auch heute noch Millionen von Menschen auf der ganzen Welt. Es freut mich sehr, dass in Wien nun auch mit einem Gemeindebau an das Leben und das Werk dieses großartigen Komponisten erinnert wird. Zwischen Kunst, Kultur und gefördertem Wohnraum gibt es in Wien seit jeher eine enge Beziehung“, so Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal. 

Örtliche Verbundenheit   

Eine Gönnerin Beethovens war während seines langjährigen Wien-Aufenthalts die Gräfin Anna Maria von Erdödy. Mehrmals besuchte er sie auf ihrem Grundstück in Jedlesee im heutigen Floridsdorf. Sie war auch daran beteiligt, dass der Komponist im Jahr 1809 ein großes Salär durch Wiener Adelige bekam, um ihn davon abzuhalten, für eine gut bezahlte Stelle nach Kassel zu gehen. Beethoven, der die letzten Jahre bis zu seinem Tod von Krankheiten geplagt war, starb am 26. März 1827 in Wien. Franz Grillparzer schrieb seine Grabrede. Beethovens Ableben wurde von der Wiener Bevölkerung tief betrauert.  

„Floridsdorf ist aus architektonischer Sicht ein Bezirk der Gegensätze. Da gibt es auf der einen Seite alte Ortskerne mit dörflichem Erscheinungsbild und auf der anderen Seite den kommunalen und geförderten Wohnbau. Mit der Benennung dieser Anlage nach Ludwig van Beethoven, der ja auch eine enge Verbindung zu Jedlesee hat, wird nun auch eine historische Brücke zwischen Vergangenheit und Neuzeit geschlagen“, so Bezirksvorsteher Papai.  

Zum Beethoven-Hof 

Die Wohnhausanlage in der O’Brien-Gasse 26-30 ist Bestandteil einer als Blockrandbebauung konzipierten, größeren Hofanlage und wurde zwischen 1930 und 1931 errichtet. Das Gebäude mit 62 Wohnungen wurde von den Architekten Otto Nadel und Franz Zabza geplant.  Das Wohnhaus steht auf den ehemaligen Ausläufern der Schwarzlackenau. Nach der Donauregulierung wurde das Gebiet trockengelegt. (Schluss)