Gibt Wiener Wohnen Parkplätze an Niederösterreicher?

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Karl-Aschenbrenner-Gasse. Bild: Privat.
Karl-Aschenbrenner-Gasse. Bild: Privat.
Stein

Für Aufregung und Verwirrung sorgt eine Anfrage der FPÖ: Die wollte in der Bezirksvertretungssitzung wissen, warum am Wiener Wohnen-Parkplatz in der Karl-Aschenbrenner-Gasse so viele Autos mit niederösterreichischen Kennzeichen parken. Und das, obwohl es eine Warteliste von Gemeindebaubewohnern gibt.

Streng genommen liegen die 80 Parkplätze in der Linken-Nordbahngasse. Und sie weisen ein historisches Kuriosum auf: 40 Parkplätze gehören zum Gemeindebau, also Wiener Wohnen. Und circa 40 zum Gesundheitszentrum der ÖGK. Letztere sind allerdings nicht für Kunden, sondern für Mitarbeiter. Und hier gebe es eben einige Pendler aus Niederösterreich, so die Erklärung. Allerdings beharrt FPÖ-Vize-Bezirksvorsteher Karl Mareda darauf, dass auch am Gemeindebau-Parkplatz NÖ-Kennzeichen zu finden wären.

Das wäre aus Pendler Sicht durchaus verständlich. Von der Donauuferautobahn ist es nicht weit und in zwei Minuten ist man dann am Bahnhof Floridsdorf.

Aber vergibt Wiener Wohnen Parkplätze wirklich an Externe, Wiener wie Niederösterreicher? Theoretisch, ja – wie die Wiener-Wohnen-Sprecherin der DFZ bestätigt: „Allerdings nur dann, wenn wir Plätze nicht vergeben können, also im Gemeindebau selbst kein Bedarf besteht.” Nicht überdachte Parkplätze sind mit 25 Euro pro Monat auch recht günstig, Premium-Abstellplätze können bis zu 40 Euro kosten. Garagenplätze (mit Ausnahme der Volksgarage im Karl-Seitz-Hof) kann man ab 60 Euro bekommen. Laut Wiener Wohnen gibt es in der betroffenen Anlage eine Warteliste an interessierten Gemeindebaumietern. Sollten Externe Plätze gemietet haben, würden die zum nächst möglichen Zeitpunkt gekündigt und dann in der Anlage vergeben.

Dass ein Gemeindebaumieter einen Parkplatz mietet und dann einem Freund aus Hollabrunn ‘borgt’, schließt Wiener Wohnen aus: „Das wird natürlich kontrolliert!” -Hannes Neumayer