Gloria Theater: Zukunft (fast) gesichert

3218
‘Drei Männer im Schnee’ mit Fälbl, Pichowetz und Steppan aufder Bühne des Gloria Theaters. Bild: Gloria Theater.
‘Drei Männer im Schnee’ mit Fälbl, Pichowetz und Steppan aufder Bühne des Gloria Theaters. Bild: Gloria Theater.

Das Gloria Theater ist Pleite und sperrt endgültig zu, lauteten viele Schlagzeilen der letzten Woche. Das ist falsch. In Konkurs ist nur die gleichnamige Betreiberfirma. Im Hintergrund wird bereits an der Zukunft des Theaters an der Prager Straße gebastelt. Die DFZ hat alle Details. Dass es weiter ein Theater gibt, scheint fast fix.

Im Juni ist Gerald Pichowetz überraschend verstorben, der Spielbetrieb wurde umgehend eingestellt. Seit einer Woche ist klar, es gibt ein Konkursverfahren der GLORIA THEATER BETRIEBS Ges.m.b.H. Die Fakten: Das Unternehmen wurde im Jahr 2001 gegründet, ‚die Insolvenzursache liegt im Ableben des geschäftsführenden Alleingesellschafters, Herrn Gerald Pichowetz. Die Tätigkeit der Gesellschaft wurde daraufhin eingestellt und die Liquidation der Gesellschaft beschlossen.“, so Creditreform (ÖVC). Betroffen sind 14 Dienstnehmer, den Aktiva in der Höhe von rund EUR 200.000,00 Passiva in der Höhe von EUR 575.000,00 gegenüber. „Aufgrund des Umstandes, dass der Gesellschafter verstorben ist und die Tätigkeit der Gesellschaft eingestellt wurde ist davon auszugehen, dass keine Sanierung beabsichtigt ist.“

Doch im Hintergrund wird bereits an der Zukunft des Theaters gebastelt. „Das Gloria Theater hat eine Zukunft! Es dauert noch ein wenig bis sich am Standort ein neuer Betreiber einfinden kann. Es gibt aber schon einige Interessenten, die den Theaterbetrieb auf neue Beine stellen wollen“, berichtet auf Bezirksvorsteher Georg Papai. Fix ist: Der Bezirk will weiter ein Theater und von der Stadt Wien gibt es eine Zusage, dass weiter Förderungen fließen werden. Und auch der Besitzer des Hauses an der Prager Straße, ,Arrbeiterheime‘, hat keinerlei anderen Interessen.

Konkret bedeutet das, dass das Konkursverfahren bzw. eine Auflösung des Mietverhältnisses abgewartet werden muss. Der Hausbesitzer muss mit der Stadt Wien dann eine Grundsatzeinigung erzielen. Danach soll es eine Ausschreibung geben, im Rahmen derer sich Interessenten für den Betrieb des Theaters melden können. Mindestens fünf scharren bereits in der Startlöchern. Einer davon ist Pichowetz‘ Freund Christoph Fälbl, der das Theater „liebend gerne übernehmen“ würde, wie er der DFZ im August 2024 gesagt hat: „Es wäre schade um das Gloria Theater, es ist das letzte Vorstadttheater. Und das Andenken an den Gerald muss gewahrt bleiben. Er war ein unglaublicher Unterhalter, ein lebenslustiger Mensch. Es kann nicht hoch genug gewürdigt werden, in welchem Ausmaß er den Menschen Freude bereitet hat.“

Seinen Nachfolgeplan konnte Gerald Pichowetz übrigens nach 23 Jahren Gloria Theater nicht mehr umsetzen. Fälbl:„In der Woche, in der er gestorben ist, hätten wir einander getroffen, um die Übergabe des Theaters einzuleiten. Das war sicher ein Teil, der ihm zu kräfteraubend war, die Doppel- und Dreifachbelastung. Mich hat’s interessiert, ,aber nur wenn Du weiter spielst‘, habe ich ihm gesagt. Er hat gemeint, die ersten fünf Jahre nach der Übernahme spielt er, arbeitet mich ein und hilft mir.“

Bezirksvorsteher Geoerg Papai: „Mir als Bezirksvorsteher ist es ein Herzensanliegen, dass das Gloria Theater wieder öffnen kann. Es war und ist die zentrale Kulturstätte bei uns in Floridsdorf und es ist für mich so wichtig, dass wir nicht nur in der Innenstadt, sondern eben auch vor unserer Haustür ein qualitätsvolles kulturelles Angebot haben. Daher bin ich sehr glücklich über das Grundbekenntnis der Stadt Wien, dass diese Theaterinstitution am Standort Prager Straße weitergeführt werden soll.“

Vor Herbst 2025 ist nicht zu rechnen, dass an der Prager Straße wieder gespielt wird. Ob die Spielstätte dann noch ,Gloria Theater‘ heißt und was genau dann auf dem Spielplan steht, kann derzeit noch nicht gesagt werden.