Grüne Wien präsentieren Öffi-Ideen: 17 neue Straßenbahnlinien und Ausbau bestehender Strecken 

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Öffi-Paket Vorschlag der Grünen. Bild: Grüne.
Öffi-Paket Vorschlag der Grünen. Bild: Grüne.

Die nicht amtsführenden Stadträte Judith Pühringer (Grüne) und Peter Kraus haben zusammen mit Gemeinderat Kilian Stark in einem Mediengespräch im Wiener Rathaus ein Paket für den Ausbau des öffentlichen Verkehrs präsentiert. Konkret beinhaltet der Vorschlag die Schaffung von 17 neuen Straßenbahnlinien sowie den Ausbau neun bestehender Strecken. Die zusätzlichen Gleise in einer Länge von 68 Kilometern Länge sollen zum Beispiel Querverbindungen zwischen den Bezirken Floridsdorf und Donaustadt bzw. zwischen Liesing und Favoriten verbessern und überlastete Linien wie etwa die U6 entlasten. 

Man habe für diese Pläne die letzten Wochen und Monate intensiv mit Universitätsprofessoren der TU-Wien zusammengearbeitet. Alles sei in den nächsten 10 Jahren umsetzbar, so Kraus. Pühringer ergänzte: „Die Linien am Rande Wiens, sollen auch über die Stadtgrenzen hinausfahren.“ Außerdem plane man ein „2-3-5 Modell“, also zweiminuten-Intervalle für die U-Bahn, drei für Straßenbahnen und fünf für Buslinien. Ermöglichen solle das eine „grüne Welle für Bim und Bus“, also für Öffis priorisierte Ampelschaltungen.

Mit dem Grünen Öffi-Plan sollen die Straßenbahnen in Wien um ein Drittel ausgebaut werden. Der Plan umfasst 17 neue Tramlinien bzw. die Verlängerung/Umlegung von 9 Linien. Der Vollausbau würde 68 km neue Gleise bedeuten (ein Drittel mehr als derzeit), mit geschätzten Baukosten von 1,7 bis 2 Milliarden Euro. Das ist im Vergleich mit der Lobauautobahn (bis zu 6 Milliarden Euro) viel weniger. Weiters sollen unter anderem 4 zusätzliche Schnellbahnverbindungen so schnell wie möglich in Betrieb genommen werden. 

  • Ein Drittel mehr Straßenbahnen für Wien: Ein Plus an 68 km Gleisstrecke
  • 17 neue Tramlinien in den nächsten 10 Jahren
  • Einen Fokus auf heute schlecht versorgte Gebiete, besonders in den Außenbezirken
  • Querverbindungen, etwa vom 21. in den 22. oder vom 23. in den 10., damit man nicht immer zuerst ins Zentrum gondeln muss
  • Entlastung bestehender Linien: etwa durch die Reaktivierung der Straßenbahn 8 entlang des Gürtels
  • Upgrade von stark genutzten Buslinien zu Straßenbahnen (Bsp. 48A)
  • Stadtgrenzen überschreitende Linien (Modell Badnerbahn): Im Osten nach Schwechat, im Nord-Osten nach Großenzersdorf, im Nordwesten Richtung Wolkersdorf und im Süden die Reaktivierung der Kaltenleutgebenerbahn

Weitere Säulen für ein starkes Öffi-Netz:

  • Kurze Intervalle im öffentlichen Verkehr mit dem „2-3-5“-Modell: Zur Hauptverkehrszeit sollen die U-Bahnen alle 2 Minuten, Straßenbahnen alle 3 und Busse mindestens alle 5 Minuten verkehren. In der Peripherie soll das On-Demand-Busservice der Wiener Linien („Hüpfer“) weiter ausgebaut werden. 
  • Schnellere Öffis, Grüne Welle für Straßenbahn und Bus: Viele Busse und Straßenbahnen verlieren in Wien viel Zeit an roten Ampeln oder im Stau. Die Möglichkeiten der Ampelbeeinflussung durch die Öffis müssen kompromisslos umgesetzt werden, um die Öffis schneller zu machen. Das Ziel ist „Wartezeit Null“ für Öffis, nach dem Motto: „Halt nur an Haltestellen“.
  • Leistbare Öffis – keine Preiserhöhung beim 365-Euro-Jahresticket: Das Ticket, das seit 2012 hunderttausenden Menschen den Zugang zu leistbaren Öffis ermöglicht hat, muss bis 2030 weiterhin ohne Preiserhöhung angeboten werden.