Grüne wollen „drittstärkste Kraft in Floridsdorf werden“ und „5.000 neue Bäume für Floridsdorf“

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Heinz Berger. Bild: Grüne.
Heinz Berger. Bild: Grüne.

Heinz Berger, Klubobmann der Floridsdorfer Grünen, im DFZ Wahlgespräch.

An Floridsdorf schätze ich … 

Heinz Berger, Klubobmann der Grünen: … die Vielfalt! Unser Bezirk verbindet Stadt und Land, Kultur und Natur, Arbeit und Freizeit, alte Dorfkerne, Gründerzeit und Gemeindebauten, Alte Donau, Weingärten, Bisamberg, Industrie, High Tech und Forschung – alles an einem Ort!

Gibt es Orte im Bezirk, an denen sich Sie oder Ihre Familie nicht mehr sicher fühlen? Braucht es Maßnahmen? 

Auf den Zufahrtsstraßen zu sehr vielen Volksschulen (z.B. Franklinstraße vom Kinzerplatz kommend oder Priesnitzgasse) kurz vor Schulbeginn am Morgen. Dort herrscht ein sehr gefährliches Verkehrschaos. Lösung: Verkehrsberuhigung nach dem Modell „Schulstraße“.

Welche drei Öffi-Maßnahmen gehören umgesetzt? 

1. Rasche Erneuerung der kaputten Straßenbahngleise bei den vielen Langsamfahrstellen. 
2. Neue Straßenbahn-Querverbindung von Großjedlersdorf nach Neu-Essling. 
3. Neue Tangential-Buslinie von Bhf. Strebersdorf über Stammersdorf nach Leopoldau. 
Siehe https://floridsdorf.gruene.at/news/allgemein/oeffi-netz-morgen/.

Soll es Änderungen bei der Parkraumüberwachung geben? 

Wir befürworten die Parkraumbewirtschaftung, wünschen uns aber mehr Mut für eine bessere Nutzung der frei gewordenen Flächen für eine attraktivere Gestaltung des öffentlichen Raums und starke Begrünung. Leider ist hier unmittelbar nach der Einführung des Parkpickerls viel Potential liegen gelassen worden.

Im noch freien Donaufeld soll … 

… der Gemüseanbau erhalten bleiben! Das westliche Donaufeld mit seinem hochfruchtbaren Schwemmlandboden könnte eine suburbane Modellregion für das Nebeneinander von Erwerbsgärtnerei, Selbsterntefeldern, Nachbarschaftsgärten, öffentlich zugänglichen Naschgärten und Schulgärten werden. 

Heinz Berger, Klubobmann der Grünen: "Besonders positiv bemerken wir in der 10jährigen Amtszeit von Georg Papai die Schwerpunktsetzung auf die Neugestaltungen von Parks und Spielplätzen. Wichtige Herausforderungen wie Bodenschutz oder Energiewende sind beim Bezirksvorsteher bis jetzt leider überhaupt nicht angekommen. Das dringend notwendige Umdenken in der Verkehrspolitik hin zu einer umweltfreundlichen Mobilität fehlt völlig." Foto: Privat.
Heinz Berger, Klubobmann der Grünen: „Besonders positiv bemerken wir in der 10jährigen Amtszeit von Georg Papai die Schwerpunktsetzung auf die Neugestaltungen von Parks und Spielplätzen. Wichtige Herausforderungen wie Bodenschutz oder Energiewende sind beim Bezirksvorsteher bis jetzt leider überhaupt nicht angekommen. Das dringend notwendige Umdenken in der Verkehrspolitik hin zu einer umweltfreundlichen Mobilität fehlt völlig.“ Foto: Privat.

Warum soll man Sie & Ihre Partei wählen? Ihr Wahlziel? 

Während die anderen Parteien noch immer an den Konzepten des vorigen Jahrhunderts hängen, stehen wir für Energiewende (Raus aus Öl und Gas!), Verkehrswende, Klimaschutz, Bodenschutz, leistbares Wohnen, eine Kultur-Offensive und eine attraktive Gestaltung des öffentlichen Raums. Ziel: Wir werden drittstärkste Kraft in Floridsdorf.

In etwa drei Jahren wird Floridsdorf 200.000 Einwohner haben: Was sind die größten Herausforderungen der kommenden fünf Jahre? 

Wichtig ist, dass trotz raschem Wachstum die Qualitäten und der sympathische Charakter des Bezirks erhalten bleibt. Das bedeutet, dass die neuen Wohngebiete gut mit nachhaltiger Energieversorgung, mit öffentlichen Verkehrsmitteln, mit Rad- und Gehwegen versehen werden und dass sie nicht zu Lasten der Grünräume gehen. 

Wie beurteilen Sie die Umgestaltung im Bezirkszentrum?

Die Neugestaltung des Bezirkszentrums mit mehr Grün und angenehmeren Aufenthalts- und Transiträumen ist überfällig und sollte rascher realisiert werden, als geplant. Franz-Jonas-Platz und Am Spitz sollen besser miteinander verknüpft werden und mit dem Rad aus dem Westen und Norden erreichbar sein. Eine Einbindung der Bevölkerung in die Entscheidungsprozesse muss während der gesamten Phase der Umgestaltung gewährleistet werden.

Wie soll die Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen verbessert werden? 

Wir brauchen sichere und angenehme Schulwege, interessante konsumfreie Zonen und Räume, wo Jugendliche zu allen Jahreszeiten und Wetterlagen ihre Freizeit verbringen können. Partizipative Prozesse wie das Jugendparlament müssen ausgebaut werden. 

Welche Maßnahmen sind im Gesundheitsbereich am dringendsten?

Wir brauchen viel mehr Mittel für Therapie und Pflege zuhause. Bezirk und Stadt müssen Maßnahmen zur Attraktivierung von Praxisräumlichkeiten, Ausbau von Gesundheitszentren, Ambulatorien und Pflegeeinrichtungen (stationär und ambulant), mehr kommunal eingerichtete Beratungs-, Pflege- und Therapiestellen ergreifen.

Gibt es ein Thema, etc., das Ihnen noch besonders am Herzen liegt? 

Wir wollen 5000 neue Bäume für Floridsdorf! In unserem vermeintlich noch grünen Bezirk werden immer mehr Bäume gefällt und nur sehr schleppend nachgepflanzt, sodass immer mehr Hitze-Hotspots entstehen. Viele neue Bäume sind die natürliche Klimaanlage für mehr Aufenthaltsqualität im öffentlichen Raum.