Heller-Park: Gerüchte, Mythen und Fakten

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Arbeiten im Heller-Park an der Alten Donau. Bild: DFZ.
Arbeiten im Heller-Park an der Alten Donau. Bild: DFZ.

Noch nie gab es bei der Errichtung einer Parkanlage im 21. Bezirk so viele Beschwerden wie jetzt beim Heller-Park An der oberen Alten Donau. Die Themen, die in Floridsdorf viele Leute beschäftigen: Bäume werden gefällt, Zutritt wird verlangt werden, Busparkplätze werden gebaut. Die Floridsdorfer Zeitung versucht, Gerüchte, Mythen und Fakten zu trennen.

Auf 28.000 m2 wird der Park am Mühlschüttel errichtet und mit Kunstwerken – von André Heller kuratiert und der Bank Austria bezahlt – zu einer Freizeit- und Kunst-Oase. Die Stadt Wien kostet das Projekt 20 Millionen Euro.

Der Weg bis zur Eröffnung im September ist ein steiniger, speziell seit dem Baustart im Jänner. Kern-Tenor der Kritik: Warum muss für die Errichtung einer Parkanlage Natur zerstört werden? Speziell die extrem sichtbare ,Geländemodellierung‘ mit der Zerstörung bestehender Wiesen und dem Fällen unzähliger Bäume empört Anrainer und Besucher. Die Gerüchteküche brodelt: Es wird Eintritt verlangt werden, es werden Busparkplätze geschaffen …

Drei der Gerüchte zerstreut Bezirksvorsteher Georg Papai: „Erstens: Die Hundezone bleibt erhalten – zweitens der Spielplatz ebenfalls, er wird sogar vergrößert. Drittens: Es wird in Zukunft keinen Eintritt in die Parkanlage geben.“ Sprich, der Park ist für alle frei zugänglich.

Im Parkbereich oder in unmittelbarer Umgebung ist nicht angedacht, KfZ-Abstellplätze für Besucher, Touristenbusse etc. zu schaffen. Die Anreise soll mit Öffis oder dem Rad passieren. Papai will, dass der 33A am Abend und am Wochenende verstärkt eingesetzt wird.
Die Negativschlagzeilen der letzten Wochen hätte man sich mit einer besseren Kommunikation sparen können. Erst auf Betreiben von Papai wurden von der MA45 an der alten Donau Info-Schilder aufgestellt, die noch verbessert werden. Es wird nun geprüft, ob für die gesamten neun Monate der Arbeiten nur ein schmaler Weg für Fußgänger und Radfahrer bleiben kann.

Die MA45 will etwa nicht sagen, wieviele Bäume aus sicherheitstechnischen Gründen gefällt werden, spricht lieber von den 154 Baum-Neupflanzungen und einem „naturnahen Landschaftspark mit abwechslungsreichem Gelände. Dazu wird durch die MA 45 umfassend Erde bewegt“. In Zeiten, in denen jeder gefällte Baum von Anrainern kritisiert wird, ist so mit Unverständnis zu rechnen.

Und dann wäre da noch die Frage nach dem Namen des neuen Parks. Wird der tatsächlich ,Bank-Austria-Park‘ lauten? Die MA45 dazu: „Der neue Park wird auf einer Fläche der MA 45 errichtet, diese hat ihre Flächen auch in der Vergangenheit eigenständig benannt – wie z. B den ArbeiterInnenstrand an der Alten Donau, den Tangentenpark in Favoriten oder erst kürzlich den Pier 22 an der Neuen Donau.“

Zu hoffen ist, dass der Park ein ähnliches Schicksal wie der Bau der Donauinsel hat. Viel Kritik bis zur Eröffnung. Und dann sind alle begeistert. André Hellers Wunsch: Die Besucher sollen mit „Pfau!“ ihr Staunen zum Ausdruck bringen. -Hannes Neumayer