Hundezone oder nicht – Streit um ,tote Wiese‘

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Diskussion inder Parkanlage Töllergasse. Bild: DFZ.
Diskussion inder Parkanlage Töllergasse. Bild: DFZ.

2025 soll es eine neue Hundezone in Floridsdorf geben. Ob diese auf einer Wiese am Ende der Töllergasse errichtet wird, in der Großfeldsiedlung oder sogar gar nicht, war gestern Thema einer emotionalen Parksprechstunde von Bezirksvorsteher Georg Papai in der Parkanlage Töllergasse.

Neben dem Bezirksvorsteher waren auch fünf Bezirksräte und Mitglieder des Umweltausschusses, eine Hundeexpertin, eine Planerin und die MA42 auf der etwa 1.800 m2 großen Wiese aufmarschiert. Und etwa 40 Anrainer. Schon vor dem Sommer hatte die Floridsdorfer Zeitung berichtet, dass diese Wiese an der Ecke Töllergasse und Satzingerweg – offizell Parkanlage Töllergasse – die erste Wahl für eine neue Hundezone in Floridsdof im Jahr 2025 wäre. Circa 750m2 groß, 1,2 Meter hoch eingezäunt und inklusive Trinkbrunnen. Der Bericht löste allerdings auch Protest aus.

So kam es gestern zu einer intensiven Diskussion, in der einige Anrainer ihre Bedenken ausdrückten: Stärkere Lärmentwicklung durch Gebäll der Hunde, unangenehme Gäste aus der ferneren Umgebung, eine Gefährdung für Kinder oder das Ende eines Abschneiderwegs über die Wiese wurden genannt. Unerwartet war, das auch mehrere der anwesenden Hundebesitzer gegen eine Hundezone waren. Dem gegenüber standen andere Hundebesitzer, die sie sich sehr wohl eine neue Hundezone wünschen. Denn jene im nahen Teresa-Tauscher-Park wäre bei Dunkelheit nicht benutzbar – und rein rechtlich gibt es auch keine Möglichkeit einer Beleuchtung, weil es sich um einen Wabnd handelt.

Dabei ist die Parkanlage Töllergasse laut MA42-Mitarbeiterin derzeit eine ,tote Wiese‘ – gemeint ist, dass sie kaum bis wenig genutzt wird. Es gibt auch nur eine einzige Sitzbank, der Park ist zwar idyllisch, die Aufenthaltsqualität aber endend wollend. Die anwesende Grätzelpolizisten relativierte Ängste bezüglich Lärmentwicklung. In der Großfeldsiedlung gäbe es laufend Beschwerden und Einsätze bezüglich des Kinderspielplatzes, aber keine einzige(n) wegen der dortigen Hundezone.

Stichwort Großfeldsiedlung: Alternativen für eine neue Hundezone wären Anlagen an der Doderergasse und an der Ernst-Klein-Gasse. Allerdings befürchtet auch Papai, dass die Stimmungslage dort nicht viel anders wäre. Durch eine der möglichen Hundezonen würde eine beliebte Joggingroute führen.

Fakt ist: Im Bezirksbudget liegen für 2025 70.000 Euro für eine neue Hundezone bereit, die man nicht ungenutzt lassen will. Der Umweltausschuss der Floridsdorfer Bezirksvertretung wird in den nächsten Wochen beraten und dann wohl im Oktober eine Entscheidung treffen. Die wird so oder so nicht allen gefallen. Auch wenn mann offiziell keine Tendenz bezüglich der Entscheidung nennen wollte: Am wahrscheinlichsten scheint nach wie vor eine 750m2 große Hundezone in der Parkanlage Töllergasse.

Übrigens: Für eine oft gewünschte Hundezone in Strebersdorf sieht es weiter schwarz aus, weil keine geeignete Fläche gefunden werden kann. –Hannes Neumayer

FPÖ-Bezirksrat Berl in der Töllergasse. Er brachte einen Antrag für die Hundezone ein. Bild: Privat.
FPÖ-Bezirksrat Berl in der Töllergasse. Er brachte einen Antrag für die Hundezone ein. Bild: Privat.