Integration: Beim Kochen kommt die Hoffnung zurück!

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Tourismusschule in Floridsdorf: Jugendliche Flüchtlinge lernen Deutsch, Mathe, Geographie und Kochen. Bild: Gindl.
Tourismusschule in Floridsdorf: Jugendliche Flüchtlinge lernen Deutsch, Mathe, Geographie und Kochen. Bild: Gindl.

Ein Projekt des Bildungsministeriums gemeinsam mit höheren Schulen ermöglicht 14 bis 19-jährigen anerkannten Flüchtlingen eine deutschsprachige Schulbildung. Die Floridsdorfer Tourismusschule in der Wassermanngasse nimmt als eine von 80 österreichischen Lehranstalten an diesem Projekt teil. Die Floridsdorfer Zeitung hat die Schule besucht.

Deutschlernen am Wichtigsten. „Für die Flüchtlingsklasse wurde ein spezieller Lehrplan erstellt. Von 31 Wochenstunden sind 10 Deutsch. Wobei die anderen Fächer selbstverständlich auch in deutscher Sprache gehalten werden“, so Mag. Andreas Hübner, der Schuldirektor.

„Das Projekt dauert ein Jahr lang. Es hat das Ziel, dass die Schüler unserer Flüchtlingsklasse so gut Deutsch können, dass sie beispielsweise eine Lehre beginnen können. Auch eine weiterführende 3-jährige Schule ist eine Option.“ Neben den 10 Deutschstunden in der Schule pro Woche besuchen die jugendlichen Flüchtlinge auch Deutschkurse an der Volkshochschule. Denn diese sind verpflichtend.

Freude am Lernen

Manch ein Schüler würde über 10 Deutschstunden klagen, nicht so die Flüchtlinge der Wassermanngasse. „Die Lernbereitschaft der jungen Flüchtlinge ist beachtlich. Man merkt richtig, dass sie froh sind, hier zur Schule gehen zu können. Es gibt ihnen Hoffnung auf eine bessere Zukunft. Auch die Anwesenheitspflicht wird sehr ernst genommen, die Klasse ist meistens vollzählig“, betont der Schuldirektor. „Was mich daran sehr beeindruckt ist, dass die Schüler der Flüchtlingsklasse alle unbegleitet sind und trotz ihres schweren Lebens hier wieder Hoffnung bekommen.“

Bild: Gindl.
Bild: Gindl.
Bild: Gindl.
Bild: Gindl.

Das Besondere an der Tourismusschule: Neben Deutsch, Mathematik, Geografie und Englisch steht auch Kochen am Lehrplan. „Das Fach Kochen macht den Schülern viel Spaß, sie haben es immer lustig“, so Mag. Hübner.

Integration durch Zusammenarbeit

Durch eine Partnerklasse, die den jungen Flüchtlingen bei Hausaufgaben hilft, werden die Sprachkenntnisse gefördert und es entstehen Freundschaften. „Unsere Betreuerklasse hilft enorm bei der Integration in die Gesellschaft, die Schüler haben sich von Anfang an gut verstanden“, freut sich der Direktor. -Rafael Gindl