„Floridsdorf verträgt sicher keine 200.000 Einwohner“

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Wolfgang Irschik. Bild: FPÖ.
Wolfgang Irschik. Bild: FPÖ.
Stein

FPÖ-Gemeinderat und Spitzenkandidat in Floridsdorf, Wolfgang Irschik, im DFZ-Interview vor der Wahl am 11. Oktober.

Der Bahnhof Floridsdorf bleibt sicherheitspolitisch Dauerbrenner: Wie soll das Sicherheitsgefühl vor allem für Frauen und Familien verbessert werden?

Großräumiges Alkoholverbot (einschließlich Pius-Parsch-Platz, Hoßplatz, Kinzerplatz, Am Spitz), Videoüberwachung, eigene Polizeiinspektion.

Soll das Bezirkszentrum rund um den Spitz verkehrsberuhigt werden? Wenn ja, wie?

Ja (ist eine alte FPÖ-Forderung), allerdings keine Begegnungszone, sondern eine Fußgängerzone.

Diese könnte zwischen Leopold-Ferstl-Gasse und dem Amtshaus geschaffen werden. Mit geänderten Einbahnführungen z.B. in der Schöpfleuthnergasse. 

Öffentlicher Verkehr: Soll es eine U6-Verlängerung geben?

Ja, bis Stammersdorf Rendezvousberg mit eigener Park&Ride-Anlage. Zum Teil könnte die selbständige Gleisanlage der Straßenbahnlinie 31 genützt werden (Priorität kreuzungsfrei). Wo notwendig, Bauweise unter Niveau. 

Alle Interviews mit Kandidaten der sechs in der Bezirksvertretung vertretenen Parteien:
Judith Lederer (NEOS): „Niveaufreie Kreuzung durch eine Absenkung der Angyaföldstraße unter die Donaufelder Straße“

Hans Jörg Schimanek (WIFF): „Floridsdorf darf nicht mehr wachsen und soll eine der „Grünen Lungen“ Wiens werden!“

Erol Holawatsch (ÖVP):„ Das Parkpickerl ist für Floridsdorf nicht die richtige Lösung“

Heinz Berger (Grüne): „Beschleunigung und Verdichtung der Straßenbahn sinnvoller als U6-Verlängerung“

Wolfgang Irschik (FPÖ): „Floridsdorf verträgt sicher keine 200.000 Einwohner“

Georg Papai (SPÖ: „Floridsdorf wird immer attraktiver – viele junge Familien wollen ihren Lebensmittelpunkt nach Floridsdorf verlegen“

Öffentlicher Verkehr 2: Ihre drei Wünsche?

1. Sicherheit

2. Pünktlichkeit

3. Entsprechende Zeitintervalle

Fahrrad: Soll es Maßnahmen zur Verbesserung für Radler geben? Wenn ja, welche?

Keine Mehrzweckstreifen, sondern (baulich on der Fahrbahn getrennte) Radwege (§ 2 StVO, „Begriffsbestimmungen“). Somit gibt es kein gegenseitiges Behindern zwischen Fußgängern, Radfahrern und dem motorisierten Individualverkehr und dient der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer.

Brünner Straße oder die Kreuzung Angyalföldstraße und Donaufelder Straße sind Hotspots: Was wären Lösungen? Wie stehen Sie zur B232?

Auch die Errichtung der B232 ist eine alte FPÖ Forderung. Nämlich das Teilstück Gerasdorfer Str. / Katharina-Scheiter-Gasse / Richard-Neutra-Gasse. Der restliche Teil der alten Pläne soll Grünlandwidmung erhalten.

Immer mehr Floridsdorfer klagen über Parkplatzprobleme: Wie sieht ihre bevorzugte Lösung zur Parkraumüberwachung aus?

Einbahnführungen mit Schrägparkordnung ohne Radfahren gegen die Fahrtrichtung, was einige hundert Parkplätze in Floridsdorf bedeuten würde; kostenfreies (bis auf eine kleine Herstellungs- und Administrationsabgabe) „Pickerl“ für Wiener Zulassungsbesitzer (also gültig in allen Bezirken), des Weiteren sollen für Pendler die Park&Ride-Anlagen für max. €1,–/Tag angeboten werden, im Falle des Erwerbes einer Jahreskarte der WIENER LINIEN kostenfrei.

Heuer werden 4000 neue Wohnungen im 21. Bezirk bezogen. Viele Floridsdorfer beklagen die massive Neuverbauung: Verträgt der Bezirk noch mehr Einwohner, auch 200.000?

Die Infrastruktur hinkt jetzt schon schwer hinterher, rund 166.000 sind mehr als genug; Floridsdorf verträgt sicher keine 200.000 Einwohner.

Der Einwohnerzuwachs in Wien schwächt sich ab: Sind Sie dafür die 2. und 3. Etappe der Bebauung des noch unverbauten Donaufelds auszusetzen? Warum (nicht)?

Auf initiative der FPÖ wurde die 1. Etappe im Bezirk mehrheitlich abgelehnt, SPÖ und GRÜNE waren dafür; Im Gemeinderat wurde mit SPÖ/GRÜNER-Mehrheit das Bezirksergebnis „umgedreht“ und die Donaufeldverbauung ermöglicht;  daher gibt es keine Zustimmung der FPÖ zur weiteren Verbauung.

Welche Maßnahmen oder Projekte schlagen Sie zur Verbesserung der Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen vor?

Die Sicherheit auf Spielplätzen und Jugendzentren etc. hat auch hier oberste Priorität. Es kann nicht sein, dass Kinder und Jugendliche von Jugendbanden mit Migrationshintergrund terrorisiert werden.

Seit dem Jahr 2000 gibt es mehr als 40.000 neue Floridsdorfer: Wo braucht es neben dem Verkehr verstärkte Infrastrukturmaßnahmen (Schule, Gesundheit, Geschäfte, …)?

Zuerst sollte die Infrastruktur überlegt werden, bevor zigtausende Menschen zusätzlich angesiedelt werden; dazu gehören Arbeitsplätze, medizinische Versorgung, attraktiver Branchenmix, aber auch vernünftige Freizeitangebote.

Inhaltliche Wahlansage, wofür stehen Sie/Ihre Partei?

Weil wir als heimatverbundene, unseren Traditionen verpflichtete Partei, die Zukunft unserer Bevölkerung sichern wollen.

Ihr Wahlziel (BV/GR)? 

In Floridsdorf erreichen wir rund 20% und bleiben zweitstärkste Partei.

Ich liebe Floridsdorf weil, …

… es meine angestammte Heimat ist und ich diese bewahren will.