Ist das der Schlingermarkt der Zukunft?

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Faksimile: Faksimile: MA19/zwPK Landschaftsarvhitektur.
Faksimile: Faksimile: MA19/zwPK Landschaftsarvhitektur.

Exklusiv: Machbarkeitsstudie für Schlingermarkt sieht umfangreiche Umgestaltung vor – neuer Marktanger als Mittelpunkt geplant!

Nach jahrzehntelangen Diskussionen, könnte nun tatsächlich der Startschuß für einen ‘Schlingermarkt Neu’ fallen. Das geht aus der der DFZ vorliegenden ‘Machbarkeitsstudie Schlingermarkt’ hervor.

Vorweg: Es geht noch nicht um konkrete fixierte Pläne, aber auch nicht um Utopien. In der Floridsdorfer Bezirksvertretung, der MA59, etc. laufen intensive Planungen, den Schlingermarkt wieder attraktiver zu machen. In der Bezirksvertretung tagt regelmäßig die ‘Arbeitsgruppe Schlingermarkt’. Die Struktur für ein zehn Punkte umfassendes Leitbild entsteht, das von der Gebietsbetreuung koordiniert werden soll. Im Herbst soll das Leitbild (die Machbarkeitsstudie ist ein Teil davon) beschlossen werden, 2019 soll es losgehen.

Einige Details wie bessere Beleuchtung oder neue Info-Tafeln wurden bereits umgesetzt. Über 40.000 Euro sind im Budget auch heuer wieder für Kanalsanierungen am Markt vorgesehen. Und auch der eben erfolgte Umzug der Gebietsbetreuung in das ehemalige Espresso Schlingerhof ist ein positiver Impuls. Auch geplant: Ein neuer ‘Müllplatz’ am Markt, uvm.

Ebenfalls noch 2019 soll es eine für alle Wiener Märkte gültige Marktordnung geben. Für den Schlingermarkt kann das nur gut sein, sollen doch auch die an der Brünner Straße üblichen unzähligen Pseudo-Öffnungen einiger Marktstände reduziert werden.

Schlingermarkt Studie

Am Spannendsten für Marktbesucher und Marktstandler ist allerdings die ‘Machbarkeitsstudie Schlingermarkt’ von MA19 und ‘zwoPK Landschaftsarchitektur’, die der Floridsdorfer Zeitung exklusiv vorliegt. Im Auftrag des Bezirks wurde der Bestand analysiert und das Potential erhoben. Erste Frage war, ob der Bauernmarkt in den Kernmarkt integriert werden soll. Antwort: Offenbar Ja. Drei Varianten wurden entwickelt: Marktanger, Streumarkt und Marktzeile. Näher ins Auge gefasst wurde das ‘Anger’-Konzept: Das würde grob bedeuten, vor allem die derzeitige mittlere Ladenzeile zu Gunsten von Freiräumen und (am Freitag und Samstag) Bauernmarkt zu entfernen.

Faksimile: MA19/zwPK  Landschaftsarvhitektur.
Faksimile: MA19/zwPK Landschaftsarvhitektur.

Neue Plätze für Marktstände

Laut Studie wären 2019, 2020 und 2021 drei Umsetzungsetappen geplant. In jeder würden derzeitige Marktstände verschwinden. Aber teilweise auch neue Plätze hinzukommen. Der Markt würde sowohl Richtung Pitkagasse für eine temporäre Nutzung wie Schanigarten, aber auch zum Schlingerhof hin erweitert.

In der letzten Phase würde in der Mitte ein offener Marktanger entstehen: Sitzstufen, Wasserspiel und Gräser- & Staudenbeete sollen für eine bessere Aufenthaltsqualität sorgen. Freitag und Samstag wäre hier Platz für den Bauernmarkt. Der jetzige Bauernmarktplatz (Landparteienplatz) würde ebenfalls neu gestaltet wie Zugangsbereiche, Müllinsel, Ladezone …

Der geplante ‘Marktanger’ und andere geplante Freiräume sind derzeit noch mit Marktständen besetzt. Den Besitzern würde wohl ein neuer Platz angeboten werden. Manche Stände stehen aktuell ohnehin leer bzw. werden zum Verkauf angeboten. Eine Reduzierung der aktuellen Stände, auf jene die tatsächlich ständig geöffnet haben, erweitert um den einen oder anderen Neuzugang, wären als Gewinn zu werten. Noch gibt es keinen verbindlichen Zeitplan, alle sechs politischen Parteien halten sich aufgrund eines Stillschweigeabkommens bedeckt.

Die vorliegende Machbarkeitsstudie würde für viele Betroffene eine große Veränderung bedeuten. Am Schlingermarkt heißt große Veränderung: Große Chance! Die Chance, in Zukunft einen vitalen und lebendigen Markt in Floridsdorf zu haben. -Hannes Neumayer