Kein Parkpickerl in Floridsdorf

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BILD: DFZ. Parkpickerl
BILD: DFZ. Parkpickerl
Stein

Mit Montag, dem 5. September, tritt in Währing das Parkpickerl in Kraft – damit haben 16 Bezirke in Wien die Pickerlpflicht. Bleiben sieben Bezirke, in denen das Abstellen von Autos noch großflächig gebührenfrei ist. Aber: In Favoriten kommt das Parkpickerl Anfang September 2017 – zeitgleich mit der Verlängerung der U-Bahnlinie U1 vom Reumannplatz bis Oberlaa. Der knappe Entschluss fiel im Juni mit hauchdünner Mehrheit in der Bezirksvertretung. In Döbling werden Anfang 2017 die Bürger befragt, ebenso im 11. Bezirk. Und auch ein dritter Bezirk will Anfang 2017 die Bevölkerung befragen: Hietzing.
Bleiben Liesing, wo man die Auswirkungen des Parkpickerls im Nachbarbezirk Favoriten abwarten wird. Und die beiden Bezirke über der Donau, Floridsdorf & Donaustadt. Problemzonen gibt es durchaus auch bei uns im 21. Bezirk: Vor allem natürlich im Bezirkszentrum. Aber nicht nur direkt Am Spitz oder am Bahnhof sondern bis zur Jedleseerstraße, dem Markt und der Freytaggasse. Oder etwa rund um die U1-Endstation Leopoldau.

Kommt also auch im 21. Bezirk ein flächendeckendes Parkpickerl?

Ausnahmsweise sind sich die beiden Floridsdorfer Großparteien SPÖ und FPÖ einig: NEIN! „Ich denke, wir haben die Situation in Floridsdorf bis auf die Problemzonen halbwegs im Griff. Die Floridsdorfer hätten dafür kein Verständnis und ich sehe dafür keine Mehrheit“, legt sich Bezirksvorsteher Georg Papai (SPÖ) fest.

BILD: FPÖ. Karl Mareda
BILD: FPÖ. Karl Mareda

Vize-Bezirksvorsteher Karl Mareda (Bild rechts): „Aus FPÖ-Sicht macht das Parkpickerl keinen Sinn. Allerdings wäre es dringend notwendig die Pendler an der Bezirksgrenze abzufangen – zum Beispiel mit gratis Park-&-Ride-Plätzen am Stadtrand.“

 

 

bild: SPÖ/Herzog.
bild: SPÖ/Herzog.

Die SPÖ feiert übrigens im September ein Jahr „Poldi“ (Bild rechts: BV Papai, KO Herzog. BV-STv. Fitzbauer). Der Kreisverkehr am Beginn der Leopoldauerstraße wurde gegen den Willen fast aller anderen Parteien (außer Grüne) durchgesetzt. Mittlerweile anerkennen auch Gegner, der Kreisverkehr sorgt für flüssigeren Verkehr und mehr Verkehrssicherheit. Am besten aber: Statt der ursprünglich veranschlagten fast zwei Mio. Euro, lagen die Ausgaben dann sogar bei nur knapp einer Million. Seltsam, aber positiv.
Papai würde gerne mehrere Ampeln im Bezirk abschaffen, oder wie er es nennt „die Überregulierung reduzieren“. Geplant war etwa die Ampel direkt beim Amtshaus an der Pragerstraße (beim Segafredo). Eine Überprüfung der für Ampeln zuständigen MA33 ergab allerdings ein Njet, weil zwei Spuren Richtung Bezirkszentrum und eine Straßenbahn (die keine Haltepflicht hat) in Wien für eine ampellose Kreuzung als inkompatibel gelten.
Derzeit läuft die Überprüfung der Ampelschaltungen, hauptsächlich auf der Brünnerstraße beim neuen Krankenhaus Nord. Kandidat Nummer 1 für eine Verbesserung: Die Ampel an der Martha-Steffy-Browne-Gasse.