Keine Erdgeschoss-Wohnung für Schwerstbehinderte Rollstuhlfahrerin

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Leopoldine B. ist wegen der Folgen einer Bein-OP im Alter von zwölf Jahren, seit nunmehr sechs Jahren, an den Rollstuhl gefesselt. Die Frau lebt in der Brünner Straße in einer behindertengerechten Wohnung, die allerdings im 1. Stock gelegen ist.
Und das ist wenig ideal, denn sie leidet auch noch an Klaustrophobie und Höhenangst. Deshalb freute sie sich, als die unter ihr gelegene, ebenfalls behindertengerechte Wohnung, frei wurde. Aber zu früh, wie der zur Hilfe gerufene WIFF-Bezirksrat Hans Jörg Schimanek (im Bild unten mit Frau B.) berichtet: „Mit Hilfe einer Bekannten hat die Frau Wiener Wohnen und sogar Bürgermeister Häupl kontaktiert. Immer wieder musste sie neue Atteste beibringen. Erfolglos. Letztlich kam von der Wohnungskommission die Antwort, man sehe keinen Grund, sie für eine Gemeindewohnung in Evidenz zu nehmen.“ Die Wohnung wurde anderwertig vergeben. Für Schimanek „ein Sittenbild übelster Sorte des Wiener Funktionärs-, Beamten- und Politapparates“.

BILD: Privat
BILD: Privat

Die Floridsdorfer Zeitung hat bei Wiener Wohnen nachgefragt: „Im Interesse von Menschen, die erstmalig auf ein Wohnungsangebot von Wiener Wohnen warten, bitten wir um Verständnis, dass wir Frau B.’s Wunsch, von ihrer derzeitigen Wohnung in die darunterliegende Wohnung zu ziehen, nicht erfüllen konnten. Es würden sich dadurch für andere, vorgemerkte Rollstuhlfahrer automatisch längere Wartezeiten ergeben.“