![KHN ALEXANDRAKROMUS_PID Besichtigung Krankenhaus Nord; v.li.n.re. StRin Sandra Frauenberger, BV Georg Papai, Prof.in Dr.in Sylvia Schwarz, Gen. Dir. Stv. Thomas Balázs; 21., Brünner Strasse 68-70. Bild: KHN-ALEXANDRAKROMUS](https://www.dfz21.at/dfz/wp-content/uploads/KHN-ALEXANDRAKROMUS_PID-696x465.jpg)
Die Gesamtkosten liegen laut zweitem Quartalsbericht des KAV bereits bei knapp 1,3 Milliarden Euro, berichtet der Kurier.
Schon wieder müssen die Gesamtkosten für den Spitalsbau in Floridsdorf nach oben revidiert werden. Das belegt der zweite Quartalsbericht des Krankenanstaltenverbund (KAV), der dem KURIER vorliegt.
Die Gesamtkosten werden dort mit 1.289.900.000 Euro angegeben. Das sind um exakt 200 Millionen mehr, als noch im ersten Quartalsbericht. Vermerkt ist unter anderem auch, dass die Gesamtkosten unter Einberechnung von Regressforderungen und Versicherungsentschädigungen sind.
Der zuständige Direktor des KAV, Thomas Balazs, sagte noch im Februar dieses Jahres, dass man kostenmäßig in stabilem Zustand sei. Laut seinen Angaben werde das Krankenhaus Nord mit rund 1,1 Milliarden Euro zu Buche schlagen, betonte Balazs damals. Ursprünglich wollte man deutlich unter Milliarde bleiben. Doch nach Planungsfehlern und einem Konkurs der Fassadenfirma verzögerte sich der Spitalsbau massiv.
Laut Balazs sei die Ursache der Verteuerung ein einfacher Tippfehler. Man habe 200 Millionen Euro, die man aufgrund von Regressforderungen und Versicherungsentschädigungen noch bekomme, dazu gerechnet: „Das ist ein Fehler, wenn es dort so steht“, sagte er zum KURIER.
Allerdings wurden die 1,1 Milliarden Euro im ersten KAV-Quartalsbericht ebenfalls inklusive der Regressforderungen und der Versicherungsentschädigungen angegeben. Im Februar sagte Balazs auf einer Pressekonferenz ebenfalls, dass die Regressforderungen gegenüber Baufirmen in der damaligen Kostenschätzung bereits berücksichtigt wurden. Ob der KAV die 200 Millionen Euro zur Gänze zurück bekommt, steht ohnehin in den Sternen.
KAV stellt klar: Keine 200 Mio. Euro Mehrkosten bei Krankenhaus Nord
Der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) stellt klar, dass es beim Krankenhaus Nord keine Kostensteigerung von 200 Mio. Euro gibt. Der KAV geht weiterhin von 1,089 Mrd. Euro Gesamtkosten für das Krankenhaus Nord aus. Das wurde in den vergangenen Monaten mehrfach gesagt und auch im ersten Quartalsbericht 2017, der dem Gemeinderatsausschuss für Gesundheit vorgelegt wird, so vermerkt. Bei der Erstellung des zweiten Berichts ist diesbezüglich leider ein Fehler passiert. In die dort angeführte Summe wurden 200 Millionen Euro, die man aufgrund von Regressforderungen und Versicherungsansprüchen gegenüber Baufirmen noch bekommt, dazu gerechnet. Von den tatsächlichen Gesamtkosten sind diese 200 Millionen Euro allerdings abzuziehen. So kommt der KAV auf die erwähnten 1.089 Mrd. Euro. Der Fehler ist bedauerlicherweise passiert, der KAV wird das auch gegenüber dem Gemeinderatsausschuss, dem der Bericht kommende Woche vorgelegt wird, richtigstellen.
Blümel: KH Nord entwickelt sich immer deutlicher zum Milliardengrab
Größte Geldverschwendung der 2. Republik – Skandal muss Konsequenzen haben – Endlich Klarheit über Kosten und Zeitplan gefordert.
„Das Krankenhaus Nord entwickelt sich immer deutlicher zum Milliardengrab und zur größten Geldverschwendung der 2. Republik“, so ÖVP Wien Landesparteiobmann Stadtrat Gernot Blümel angesichts der Berichterstattung der Tageszeitung „Kurier“ über den zweiten Quartalsbericht des KAV, der Kosten von 1.289.900.000 Euro ausweist, was um 200 Mio. Euro mehr ausmache als im ersten Quartalsbericht.
„Laut unseren Schätzungen werden die Kosten noch weiter steigen und zumindest 1,5 Milliarden Euro betragen“, so Blümel: „Rot-Grün hüllt sich nach wie vor in Schweigen und versucht weiterhin das völlig unverantwortliche Missmanagement zuzudecken. Dieser unglaubliche Skandal muss Konsequenzen haben.“
Das Krankenhaus Nord sei zum eindrucksvollen Symbol für rot-grünes Missmanagement, Verschwendung, Unprofessionalität und Geldvernichtung geworden. Statt weiterer geradezu peinlicher Ausflüchte wie vom zuständigen Direktor Balazs, der von einem Tippfehler spreche, brauche es endlich Klarheit über die kompletten Kosten und die notwendige Ehrlichkeit bezüglich des Zeitplans.
„Es darf hier nicht weiter beschönigt und beschwichtigt werden“, so Blümel weiter und abschließend: „Diese völlig verantwortungslose Politik auf dem Rücken der Steuerzahler und der Patienten muss endlich beendet werden.“