Langenzersdorferin verzweifelt: 25.000 Euro Parkstrafen

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Frau F. sitzt mit ihrem Schäferhund in ihrer Langenzersdorfer Wohnung und ist verzweifelt: „Ich will meinen Hund nicht hergeben. Aber ich habe nur 200 Euro pro Monat zum Leben. Ich bin kurz davor, zum Escort Service zu gehen.“ Grund: 25.000 Euro Schulden, offene Parkstrafen in Wien. Selbstverschuldet, wie sie zugibt.
Der DFZ hat Frau F. ihre Geschichte erzählt: 2014 hat sie eine einjährige Ausbildung zur Pflegehelferin bei den Barmherzigen Brüdern im 2. Bezirk absolviert. Zunächst wollte sie ihre täglichen Fahrten mit den Öffis antreten, aber „ich habe Panikattacken, weil ich vor 15 Jahren von Dealern unsittlich belästigt wurde“. Also fuhr sie mit dem Auto zur Ausbildung. Parkscheine hat sie zwar ausgefüllt, „manchmal aber zu spät“, wie sie zugibt. Was danach folgte war die klassische Vogel-Strauß-Technik, F.: „Ich habe den Kopf in den Sand gesteckt und dachte, vielleicht vergessen sie auf mich.“ Haben sie nicht. Ein Jahr lang folgte Strafe auf Strafe. Nach einiger Zeit wurden aus 35 Euro bei der ersten Mahnung gleich 365 Euro. Mittlerweile hat sie sicher über 25.000 Euro offen, wie ihr Anwalt berichtet.
Im November fand die Lang-enzersdorferin einen Job – ausgerechnet in einem Wiener Spital. Zum Glück mit Parkplatz. Dennoch hat sie bis vor kurzem bei Wien-Besuchen „aus Trotz“ weiter keine Parkscheine ausgefüllt. Konsequenz: Weil sie eine geforderte Anzahlung von 2000 Euro nicht hat, bekam sie keine Ratenzahlung. Seit Dezember erfolgt eine 500-Euro-Gehaltspfändung, was „extrem demotivierend ist“.
Jetzt bleibt ihr nur, auf Milde seitens der MA6 zu hoffen. Ihr Angebot: „1000 Euro Anzahlung mit dem Urlaubsgeld und danach 400 Euro Rate kann ich mir leisten.“ Und sie gelobt: „Ich verspreche, in Zukunft Parkscheine auszufüllen!“
Anmerkung: Aus Angst vor Repressalien will Frau F. anonym bleiben.