„Niveaufreie Kreuzung durch eine Absenkung der Angyaföldstraße unter die Donaufelderstraße“

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Judith Lederer, Spitzenkandidatin der NEOS für die Bezirksvertretung Floridsdorf. Bild: NEOS/Privat.
Judith Lederer, Spitzenkandidatin der NEOS für die Bezirksvertretung Floridsdorf. Bild: NEOS/Privat.
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NEOS-Bezirks-Spitzenkandidatin Judith Lederer im DFZ-Interview.

Der Bahnhof Floridsdorf bleibt sicherheitspolitisch Dauerbrenner: Wie soll das Sicherheitsgefühl vor allem für Frauen und Familien verbessert werden?

Das Sicherheitsempfinden ist subjektiv und lässt sich mit baulichen Maßnahmen verbessern. Mit ausreichender Beleuchtung und möglichst wenig versteckten Ecken werden Plätze gleich ganz anders wahrgenommen. Außerdem kann die Präsenz von Polizeibeamt_innen einen zusätzlichen Effekt leisten und Bürgerinnen und Bürgern zusätzliche Sicherheit empfinden lassen. 

Soll das Bezirkszentrum rund um den Spitz verkehrsberuhigt werden? Wenn ja, wie?

Um das Zentrum zu beruhigen müssen wir uns ein Konzept überlegen, um den Autoverkehr, der normalerweise von der Brünnerstraße in das Bezirkszentrum fährt, umzuleiten. Unser Plan ist es, die Pragerstraße im Bereich des Amtshauses zur Fußgängerzone und die Schwaigergasse zu einer Sackgasse zu machen und die Einbahnstraße in der Froemmelgasse umzudrehen.

Öffentlicher Verkehr: Soll es eine U6-Verlängerung geben?

Wir haben ein Konzept entwickelt, das zuerst vorsieht, die U1 bis nach Stammersdorf und im Anschluss die U6 mindestens bis zum Krankenhaus Nord zu verlängern. Außerdem müssen wir die Querverbindungen von Bus und Straßenbahn optimieren.

Alle Interviews mit Kandidaten der sechs in der Bezirksvertretung vertretenen Parteien:
Judith Lederer (NEOS): „Niveaufreie Kreuzung durch eine Absenkung der Angyaföldstraße unter die Donaufelder Straße“

Hans Jörg Schimanek (WIFF): „Floridsdorf darf nicht mehr wachsen und soll eine der „Grünen Lungen“ Wiens werden!“

Erol Holawatsch (ÖVP):„ Das Parkpickerl ist für Floridsdorf nicht die richtige Lösung“

Heinz Berger (Grüne): „Beschleunigung und Verdichtung der Straßenbahn sinnvoller als U6-Verlängerung“

Wolfgang Irschik (FPÖ): „Floridsdorf verträgt sicher keine 200.000 Einwohner“

Georg Papai (SPÖ: „Floridsdorf wird immer attraktiver – viele junge Familien wollen ihren Lebensmittelpunkt nach Floridsdorf verlegen“

Öffentlicher Verkehr 2: Ihre drei Wünsche? 

Neben unserem Konzept für die Verlängerung fordern wir auch Intervallverkürzungen auf stark genutzten Linien. Durch den vermehrten Zuzug ist dies dringend notwendig. Coronaadäquates Abstand halten ist in zahlreichen öffentlichen Verkehrsmittel in Floridsdorf ein Ding der Unmöglichkeit. 

Fahrrad: Soll es Maßnahmen zur Verbesserung für Radler geben? Wenn ja, welche?

Obwohl der Radverkehr in Wien immer mehr zunimmt, lassen die Radwege nach wie vor zu wünschen übrig. Statt bruchstückhafte Radwege wollen wir durchgehende Radhighways, die die Stadt gut für den Radverkehr erschließen. Wenn wir klimaschonenden Verkehr fördern wollen müssen wir auch die dementsprechende Infrastruktur bereitstellen. 

Brünner Straße oder die Kreuzung Angyalföldstraße und Donaufelder Straße sind Hotspots: Was wären Lösungen? Wie stehen Sie zur B232?

Wir fordern eine niveaufreie Kreuzung durch eine Absenkung der Angyaföldstraße unter die Donaufelder Straße. Wenn die B232 gebaut wird, auch in der reduzierten Führung , so wie es die SPÖ vorschlägt, nicht durchgängig bis zur Geradsdorfstrasse und so nur als Erschließungsstrasse dient, um die Ruthnergasse zu entlasten, welche durch neue Bebauung an der Gerasdorfdorferstrasse viel zusätzlichen Verkehr bekommen hat. Es muss aber einerseits bei der Einleitung des Verkehrs in die Angyoföldstraße eine Lösung gefunden, und andererseits im speziellem die Kreuzung mit der Donaufelderstasse niveuafrei ( Unterführung B232 ) gemacht werden, damit der öffentliche Verkehr der Donaufelderstrasse nicht gestört wird. 

Immer mehr Floridsdorfer klagen über Parkplatzprobleme: Wie sieht ihre bevorzugte Lösung zur Parkraumüberwachung aus?

Schon seit Jahren treten wir für eine Wien weit einheitliche Parkpickerlregelung mit einem Zonenmodell und 30-60 Grätzelparkzonen ein. 

Heuer werden 4000 neue Wohnungen im 21. Bezirk bezogen. Viele Floridsdorfer beklagen die massive Neuverbauung: Verträgt der Bezirk noch mehr Einwohner, auch 200.000?

Unser Floridsdorf wird noch weiter wachsen und das ist auch gut so. Allerdings müssen die Neubauten an die Umgebung angepasst werden. Außerdem darf der notwendige Grünraum und die Infrastruktur nicht vernachlässigt werden. Sowohl was die medizinische Versorgung, die öffentliche Verkehrsanbindung oder die Schulplätze dürfen nicht außer Acht gelassen werden. Um die Lebensqualität gewährleisten zu können ist auch ausreichender Grünraum notwendig. Diese müssen von Beginn an eingeplant werden, statt um teures Geld im Nachhinein Bäume und Sträucher zu pflanzen. 

Der Einwohnerzuwachs in Wien schwächt sich ab: Sind Sie dafür die 2. und 3. Etappe der Bebauung des noch unverbauten Donaufelds auszusetzen? Warum (nicht)?

Aus Gründen des Klimaschutzes sind wir gegen einen weiteren Verbau des Donaufeldes. Nicht nur die Umwelt, sondern auch die Floridsdorferinnen und Floridsdorfer würden unter den damit einhergehenden Hitzefolgen leiden.

Welche Maßnahmen oder Projekte schlagen Sie zur Verbesserung der Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen vor?

Durch die kontinuierlichen Neubauten und den Zuzug immer mehr Jungfamilien brauchen wir auch Platz für Kinder und Jugendlichen. Auch abseits von Kindergärten und Schulen brauchen sie Aufenthaltsraum. Aus diesem Grund fordern wir Jugendzentren in Floridsdorf. 

Seit dem Jahr 2000 gibt es mehr als 40.000 neue Floridsdorfer: Wo braucht es neben dem Verkehr verstärkte Infrastrukturmaßnahmen (Schule, Gesundheit, Geschäfte, …)?

Um die Lebensqualität in Floridsdorf zu erhalten oder weiter zu verbessern muss die Infrastruktur mit dem Bezirk mitwachsen. Wir fordern zusätzliche Gesundheitszentren, die Belebung und Ansiedelung höherwertiger Geschäfte und bei Wohnprojekten müssen immer gleich Schulen mitgeplant werden. 

Inhaltliche Wahlansage, wofür stehen Sie/Ihre Partei?

Wir stehen für Nachhaltigkeit und Transparenz im Bezirk. Wir wollen den Bürgerinnen und Bürgern eine Stimme geben und treten für echte Bürger_innenbeteiligung ein. Schließlich sind sie diejenigen, die im Bezirk leben. Niemand weiß besser als sie wo es an etwas fehlt. 

Ihr Wahlziel (BV/GR)?

Unser Ziel ist es natürlich zu wachsen und mehr Menschen für NEOS zu begeistern. Je größer wir sind und je mehr Mandate wir im Bezirk haben, umso mehr können wir für Floridsdorf bewegen. Wir haben nämlich viele Ideen, die wir gemeinsam mit den Floridsdorfer-Innen und Floridsdorfer umsetzen wollen. 

Ich liebe Floridsdorf weil, …

… dieser Bezirk eine lebenswerte, liebenswerte und grüne Oase für mich ist.