„Mehr Bus für Floridsdorf“ jubelten die Wiener Linien im September. Der Ansicht sind vor allem im stark betroffenen Leopoldau nicht alle Bewohner. Vor allem das Grätzel um die Moritz-Dreger-Gasse spricht eher von „weniger Bus“ und fordert vehement: „Wir wollen unseren Bus zurück!“
„Unser Bus“ wäre konkret der 29B: Die Station mitten in der Moritz-Dreger Gasse (am Eck Oswald-Redlich-Straße) wurde nämlich aufgelassen und die Linie fährt nun nur über die Schererstraße. Für Schulkinder, aber vor allem für ältere Menschen ist der Umweg beschwerlich. 60 Menschen fanden sich zu einem Protesttreffen vor Ort ein, es werden Unterschriften gesammelt, der Ärger ist groß: „Einen Kilometer weiter hat man eine Schule nun perfekt an den Bus angebunden, unsere Kinder sind vom Bus entbunden“, meint ein Anrainer. Und eine Frau bringt es auf den Punkt: „Warum hat uns niemand vorher gefragt?“
Das sei eine gute und berechtigte Frage, „ein Bürgerpflanz“ meint auch FPÖ-Bezirksrat Karl Mareda. Er will einen von Anrainern und Alt-Bezirksrat Hans Jörg Schimanek unterstützten Vorschlag im Bezirksparlament einbringen: Der 29B soll von der Schererstraße über die Moritz-Dreger-Gasse, die Oswald-Redlich-Straße und zurück über die Egon-Friedell-Gasse zur Schererstraße ein oder zwei zusätzliche Stationen bekommen.
Auch bei Bezirksvorsteher Georg Papai sind unzählige Beschwerden aus dem Grätzel eingelangt. Er hat eine Krisensitzung mit Wiener-Linien-Chefin Alexandra Reinagl einberufen. Und wie man hört, soll es nicht erst – wie zu befürchten – in ein oder zwei Jahren, sondern mit 1. Jänner eine Optimierung der Routenführung geben. Papais Vorschlag deckt sich mit dem oben beschriebenen. Er meint, dass es aber auch „viel positives Feedback und Freude, etwa über den neuen 32A, gibt“. Schlecht sieht es mit einer besseren Anbindung des Ärztezentrums in der Großfeldsiedlung aus. -Hannes Neumayer