‘Makrophyten sind Freunde, aber …!’

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Stadträtin Ulli Sima und Donaustadt- Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy. Fotos: PID/ Martin Votava.
Stadträtin Ulli Sima und Donaustadt- Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy. Fotos: PID/ Martin Votava.
Stein

Auf völlig neue Beine stellt die Stadt Wien 2018 die Makrophyten-Mahd in der Alten Donau. Das Wachstum der für die so gute Wasserqualität notwendigen Wasserpflanzen hat in den letzten Jahren stark zugenommen.

Der im Vorjahr erfolgreich durchgeführte Pilotversuch mit kleinen, wendigen Booten, die mit ‘Greifarmen’ 2,50 m unter der Wasseroberfläche mähen, wird heuer großflächig umgesetzt.

Stadträtin Ulli Sima anläßlich der Präsentation in der Donaustadt: „Ich war letztes Jahr selbst oft an der Alten Donau und habe gesehen, unser System funktioniert nicht, wie wir wollen.” Die Stadt Wien hat deshalb vier Amphibiensammel- & mähbote zu je circa 90.000 Euro angekauft und vier weitere gemietet. Die sind, statt den bislang üblichen großen Mähbooten, auf Oberer und Unterer Alter Donau seit Wochen im Dauereinsatz. Priorität haben bis Ende April 100-Meter-Streifen nahe der Badebuchten, danach ist der Rest an der Reihe. Im Vorjahr war mit dem Pilotprojekt Tiefenmahd rund 10 Wochen kein Mähvorgang mehr nötig!

„Die Makrophyten sind unsere Freunde – sie sorgen für eine Wasserqualität wie im Mondsee. Aber sie dürfen nicht beim Bootfahren, Schwimmen und Tauchen behindern”, so Sima. Die Boote können GPS gesteuert in überlappenden Bahnen mähen. Und Rodungen mit Tauchern, die am 28. April im Rahmen einer ‘Mähaktion’ im Bereich des ArbeiterInnenstrands händisch „mähen“, sind heuer auch neu.

Die Unterwasserpflanzen, die aquatischen Makrophyten, sind für die ausgezeichnete Wasserqualität in der Alten Donau unbedingt notwendig. Sie wirken als biologischer Filter, der Nährstoffe bindet und damit einer Trübung vorbeugt. Damit sorgen sie – im Unterschied zu Planktonalgen – für die klare Sicht in der Alten Donau. Deshalb gibt es auch geschützte Bereiche, wo nicht gemäht wird. Niederwüchsige Characeen-Arten sollen langfristig den Platz der hochwüchsigen Arten einnehmen. Auch auf der Neuen Donau wird gemäht: Aber etwas zeitverzögert, da die Wassertemperatur zwei Grad niedriger ist und das Makrophytenwachstum später startet.

Kostenloser Verleih

Übrigens: Mähbalken – sogenannten Geerbalken – können von ansässigen Betrieben und Vereinen für Mäharbeiten zwischen Steganlagen kostenlos geliehen werden. Hannes Neumayer