Marco-Polo-Promenade: „Es reicht: Der Käfig muss weg!“

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Anrainerin mit ÖVP-Bezirksrat Erol Holawatsch. Bild: DFZ.
Anrainerin mit ÖVP-Bezirksrat Erol Holawatsch. Bild: DFZ.

So richtig sauer sind Anrainer der Freizeitanlagen an der Berzeliusgasse: Seit Monaten sind ‚Käfig‘ und Basketballplatz magnetischer Sammelplatz für lärmende und pöbelnde Jugendliche. Behörden und Bezirksvorsteher würden kaum bis nicht reagieren, so der Vorwurf.

Seit Monaten macht Frau E. Ton- & Videoaufzeichnungen und penibel ein Lärmtagebuch. „Das wollte der Bezirksvorsteher. Aber damit höre ich jetzt auf, weil geholfen wird uns ohnehin nicht“, erzählt sie beim DFZ-Lokalaugenschein. 

Zu dem gleich mehrere Nachbarn mitgekommen sind: Sie wohnen in der Justgasse und haben Fenster und Balkone mit Blick auf den Nittelhof. Dazwischen gibt es an der Marco-Polo-Promenade Fußballkäfig, Basketballplatz und Spielplatz. Da der ganze Platz von Häusern umgeben ist, multipliziert die Kesselsituation den Lärm: „Jugendliche kommen von Manhattan und der weiteren Umgebung, um sich hier bis um zwei, drei in der Nacht auszutoben. Ihre Hunde bellen die ganze Nacht und wenn wir sie ansprechen, pöbeln sie uns an!“ Behördentermine haben fast nichts gebracht: Einzig ein Schild ‘Pssst Nachtruhe’, „das wohl einige sogar noch falsch verstehen“, wurde aufgehängt. Ein Schild hängt ein Gasse weiter bereits als
Deko in einer Wohnung.

Was die Lärmgeplagten stört: Ruhiger gelegene Freizeitplätze in der näheren Umgebung werden überhaupt nicht genutzt. Frau E. und Nachbarn haben die Nase nun mehr als gestrichen voll, sie fordern: „Käfig und Basketballplatz müssen weg.“ Um 20 Uhr muss Schluss mit dem Lärm sein: „Ich würde wirklich gerne wieder einmal in Ruhe auf meinem Balkon sitzen.“ Und sie wollen ein Lärmgutachten in Auftrag geben.

Unterstützung kommt von ÖVP-Klubobmann Erol Holawatsch. „Wenn Bezirksvorsteher und Magistrat informiert sind, verstehe ich nicht, dass die vom Bezirk bezahlten Sozialarbeiter hier nicht permanent vorbeikommen. Wenn das nach zwei Monaten nicht hilft, muss der Käfig weg!“ Allerdings nicht ersatzlos: Dann soll es einen Generationenplatz geben, der von allen genutzt werden kann. „Letztlich zeigt die Situation hier die gescheiterte Integrationspolitik von Rot und Grün.“