Meine lieben „Fluaridsduafa“!

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Gerald Pichowetz. Bild: Gloria Theater.
Gerald Pichowetz. Bild: Gloria Theater.
Stein

Der Wonnemonat Mai hat seinen etymologischen Ursprung in frühen Bezeichnungen für Wachstum und Vermehrung („mag“). Dass die Menschen der südlichen Hemisphäre darüber den Kopf schütteln mögen, ist jedoch verständlich, denn dort findet der Mai im lokalen Herbst statt, wenn sich die Natur eher schon auf ein unbeschadetes Überwintern vorbereitet.

In unseren Breiten hingegen erwacht das Leben nach mehr oder weniger frostigen Wintermonaten wieder zu voller Blüte. Der Begriff „Wonnemonat“ hat übrigens weniger mit Fleischeslust zu tun, sondern vielmehr mit dem althochdeutsch „wunnimanot“ genannten Weidemonat, also der Zeit, in der das Vieh wieder auf die Weide getrieben werden konnte.

Karl der Große machte daraus den „Wonnemond“, aus dem der heute übliche Begriff entstand. Darüber hinaus hat der Mai aber auch vieles Andere zu bieten. Für Katholiken ist es der Monat der Marienverehrung und die Zeit der Maiandachten, für Politiker beginnt er mit dem internationalen Tag der Arbeit und entsprechenden Kundgebungen, für unzählige Vereine mit dem Aufstellen des gleichnamigen Baumes und anschließendem Diebstahl desselben eines anderen Vereines.

Familien feiern am zweiten Sonntag des Monats den Muttertag, und Hobby-Meteorologen bauen jedes Jahr auf die Prophezeiungskraft der Eisheiligen, insbesondere auf jene der „Sopherl“. Und schließlich bewahren gelegentlich – so wie etwa im nächsten Jahr 2018 – zahlreiche Feiertage zwischen Christi Himmelfahrt und Fronleichnam die Berufstätigen und die Lernenden vor übertriebenem Fleiß.

Nur am Rande sei hier noch erwähnt, dass auch Eisenbahnmuseen und Museumseisenbahnen wieder im Vollbetriebsmodus stehen. (Das habe ich jetzt eigentlich mehr für mich hier hereingeschrieben, damit ich nicht vergess’…) Möge Euch der „Wonnemonat“ Aktivität, Inspiration und Freude bringen! Euer Gerald Pichowetz