Michael Ludwig zum neuen Wiener Bürgermeister gewählt

968
LPT18 - Vorsitzender der SPÖ Wien Michael Ludwig. Bild: (c) Christian Fürthner.
LPT18 - Vorsitzender der SPÖ Wien Michael Ludwig. Bild: (c) Christian Fürthner.
Stein

Erwartungsgemäß wurde der Floridsdorfer Michael Ludwig heute mit Stimmen der SPÖ und Grünen zum Nachfolger von Michael Häupl als Wiener Bürgermeister gewählt. Bei uns alle Stimmen und Stellungnahmen.

StR Dr. Michael Ludwig (SPÖ) erklärte eingangs, warum er sich – entgegen den Gepflogenheiten – als Bürgermeister-Kandidat dazu entschlossen habe, vor der Wahl durch den Gemeinderat zu sprechen. Als „leidenschaftlicher Volksbildner“ wolle er ein Bild davon vermitteln, wofür er und sein Team stünden und damit „den ein oder anderen Gemeinderat davon überzeugen, für mich zu stimmen“.

Mit seinem klaren Bekenntnis zur EU habe der scheidende Bürgermeister Dr. Michael Häupl (SPÖ) Wien gut als Wirtschaftsstandort positioniert und die hohe Lebensqualität gesichert. Das gelte es fortzusetzen, sagte Ludwig. Er strich die überregionale Bedeutung Wiens in der Ostregion, die auch auf der Zusammenarbeit mit Niederösterreich und dem Burgenland sowie der Centrope-Region fuße.

Fortführen werde Ludwig auch den von Häupl abgeschlossenen Koalitionspakt mit den Grünen. Aus dem Regierungsprogramm sei vieles bereits abgearbeitet, einige Punkte müssten aber noch angegangen werden.

Wien sei stets im Wandel. So sei der 7. Bezirk, in dem er seine Kindheit verbrachte, damals noch ein Standort für Industrie und Fabriken gewesen. Stark verändert habe sich ebenso sein späterer Wohnbezirk Floridsdorf. Impulse gesetzt habe dabei die Stadt, zum Beispiel mit der „sanften Stadterneuerung“. Im Ausgleich mit den HausbesitzerInnen seien Altbauten saniert worden, wovon EigentümerInnen und MieterInnen gleichermaßen profitiert hätten. Dieser soziale Ausgleich mache Wien aus und sei auch auf Bundesebene wichtig. Ludwig sprach sich entschieden für die Sozialpartnerschaft aus und wolle als Bürgermeister die Sozialpartner zu einem regelmäßigen Gipfel ins Rathaus einladen. „Mein Herz schlägt für die soziale Gerechtigkeit.“

Der Ausgleich zwischen den Interessen des Wohnbaus, der Industrie und der Landwirtschaft sei auch bei der Stadtplanung wichtig. Einerseits müssten der Wirtschaft ausreichend Fläche zur Verfügung gestellt werden; als Bürgermeister wolle er sich allerdings auch dafür einsetzen, die Rahmenbedingungen für Unternehmen – zum Beispiel im Gewerberecht oder bei Genehmigungsverfahren – günstiger zu machen. Die Märkte wiederum wolle Ludwig als „Zentren der lokalen Wirtschaft und Begegnung“ aufwerten. Dabei wolle er auch die BezirksvorsteherInnen einbinden, die sich „in ihren Grätzeln am besten auskennen“.

Die Lebensqualität in der Stadt sei auch eine Frage der Verkehrsplanung. Langfristig wolle Ludwig einen stadtverträglichen Verkehr, bei dem 80 Prozent der Wege mit den Öffis, dem Rad oder zu Fuß zurückgelegt werden. Gleichzeitig müsse der Schwerverkehr, der die Stadt nur quere, aus den Wohnvierteln verbannt werden. In diesem Zusammenhang sprach er sich für den Bau des Lobautunnels aus. Auch müsse der Bus-Fernverkehr verbessert werden: „Wien verdient einen Busterminal, der einer Weltstadt würdig ist.“

„Wien darf keine Stadt der unterschiedlichen Geschwindigkeiten werden“, sagte Ludwig. Egal, ob Innenbezirke oder Vorstadt, nördlich oder südlich der Donau, es dürfe keine Unterschiede im Tempo der Stadtentwicklung und der kommunalen Projekte geben.

Diese „Wiener Melange“ spiegle sich auch in seinem Team, in dem „unterschiedliche, aber starke Persönlichkeiten“ vertreten seien. Neben der Geschlechterparität sei es ihm wichtig, neben politisch erfahrenen Köpfen auch engagierte QuereinsteigerInnen im Team zu haben.

Stadträtin Mag. Ulli Sima (SPÖ) sei „für die Lebensqualität zuständig“. Sie werde sich um die „Umweltmusterstadt Wien“ kümmern und für die Agenden Energie und Mobilität zuständig sein.

Stadtrat Mag. Jürgen Czernohorszky (SPÖ) sei der „Stadtrat für Chancen“. Bildung sei der Schlüssel zum Erreichen der Lebensziele:
Wien wolle allen jungen Menschen Perspektiven bieten.

Gemeinderätin Kathrin Gaal (SPÖ) werde sich als künftige Wohnbaustadträtin um die „Lebensthemen“ der Stadt kümmern. Hier lägen die größten Herausforderungen in der Preisentwicklung im privaten Mietsektor und beim Schaffen von leistbaren Wohnraum für alle.

Veronica Kaup-Hasler habe als Kulturmanagerin und Dramaturgin gezeigt, dass sie eine „bodenständige, eigenwillige und temperamentvolle Person“ sei, die frischen Wind in die Kulturszene der Stadt bringen werde. Kaup-Haslers zweite Herausforderung werde die Wissenschaft sein, genauso die Betreuung der großen Wissenschafts-Community in der Stadt.

Peter Hanke werde sich als Finanzstadtrat um das Budget, also die „in Zahlen gegossene Politik“, kümmern. Seine Aufgabe sei es, Impulse für die Wirtschaft zu schaffen und Investitionen dort zu tätigen, wo sie den Menschen zugutekommen.

Als künftiger Gesundheitsstadtrat sei es die Aufgabe von Peter Hacker, „Gesundheitsversorgung für alle in gleich hoher Qualität“ sicherzustellen. Mit der Neuorganisation des KAV seien hier die Weichen gestellt, beim Krankenhaus Nord werde eine Untersuchungskommission „transparent und nachhaltig“ Fehler aufzeigen und Lehren für künftige Projekte bringen. Eine „große Aufgabe für die Zukunft“ sei auch die Pflege. Die Aufgabe Hackers sei es auch, das soziale Netz in der Stadt so zu erhalten, dass es für alle da sei.

Zum Thema Sicherheit betonte Ludwig, dass Wien eine der sichersten Metropolen der Welt sei. Trotzdem pochte er darauf, dass der Bund Wien mehr Polizei zur Verfügung stellen müsse. Damit das friedliche Zusammenleben funktioniere, müssten sich alle an „die gemeinsame Hausordnung“ in der Stadt halten. Als Beispiel nannte Ludwig den Praterstern. Das Alkoholverbot sei begleitend zu anderen Maßnahmen, wie Sozialarbeit vor Ort, zu sehen. Als Bürgermeister könne er es nicht dulden, dass einzelne auffällige Personen 150.000 Menschen beeinträchtigten, die einen Bahnhof nutzen wollen. Wenn Ludwig sich „zwischen aggressiven Alkoholikern oder Frauen, die sich nicht sicher fühlen, entscheiden muss – dann brauche ich nicht lange nachzudenken“. Der öffentliche Raum müsse für alle nutzbar sein – besonders für Schwächere.

Ludwig sei oft nach seinem Heimatbegriff gefragt worden. NiederösterreicherInnen, BurgenländerInnen oder SteirerInnen seien stolz auf ihre Heimat in den Bundesländern, analog dazu sei er stolz auf seine Heimatstadt Wien. Sich in der Stadt daheim zu fühlen, habe auch damit zu tun, wie wohl man sich in seinem Wohnumfeld fühle, erklärte Ludwig. Wie das gelinge, hätte Wien in der Seestadt Aspern gezeigt. Im Stadtentwicklungsgebiet, das auf der grünen Wiese entstanden sei, fühlten sich die Menschen wie in einem Dorf in der Großstadt. Das Neubaugebiet sei „wohldurchdacht und gut geplant“, unter anderem durch Anschluss an die U-Bahn und durch die Belebung der Erdgeschosszonen mit Nahversorgern. Dieses Rezept müsse auch auf andere Stadtteile umgelegt werden. Hier sah Ludwig auch eine Chance für ÄrztInnen, sich in Erdgeschosslokalen in barrierefreien Ordinationen niederzulassen. Das Projekt „Smarter Together“ in Simmering zeige, dass mit finanzieller Unterstützung der EU nachhaltige, klimagerechte Sanierung und Mobilität breit ausgerollt werden könnten.

Mit der Internationalen Bauausstellung, die in Wien ausgetragen wird, werden neue Impulse für den sozialen und geförderten Wohnbau und die Entwicklung der Stadt gesetzt. Mit dem „Campus der Religionen“ in der Seestadt wolle Wien zeigen, dass unterschiedliche Religionen nicht Anlass für Kriege oder Konflikte sein können, sondern zur Friedenssicherung beitragen und verschiedene Glaubensrichtungen zur gemeinsamen und solidarischen Entwicklung der Stadt beitragen können.

Die größte Herausforderung warteten bei der Digitalisierung auf die Stadt. Diese böte wie die Industrielle Revolution große Chancen, gleichzeitig dürften aber jene nicht auf der Strecke bleiben, die das Tempo nicht mithalten können. Langfristiges Ziel müsse sein, Wien zur „Digi-Hauptstadt Europas“ zu machen.

Beate Meinl-Reisinger: „Nach monatelangem Stillstand ist die Amtsübergabe ein Aufruf zur Arbeit für Wien!“

Respekt und Anerkennung zollt NEOS Wien Klubchefin Beate Meinl-Reisinger dem scheidenden Wiener Bürgermeister Michael Häupl bei seinem Abgang im Gemeinderat: „Bei aller inhaltlicher Kritik verbindet uns der Grund, warum wir in der Politik sind: Das Ziel, das Leben der Menschen besser zu machen. Weiters verbindet uns die klare Haltung gegen Rechts – dafür schätze ich Sie sehr, hätte mir aber auch gewünscht, dass die SPÖ Wien über ihre Abwehrhaltung gegen Schwarz-Blau hinaus noch Visionen und positive Gestaltungsideen für Wien vorlegt. Dennoch danke für Ihren Dienst für die Stadt, Ihr Rückgrat, Ihre klare Haltung, Ihre Leidenschaft und Ihre Energie.“

Zum nächsten Bürgermeister findet die Klubobfrau deutliche Worte: „Die Wienerinnen und Wiener haben sich verdient, dass nach monatelangen SPÖ-Flügelkämpfen endlich wieder gearbeitet wird. Bisher wissen wir aber nicht, wo die großen Visionen von Michael Ludwig sind. Friedliches Zusammenleben, gelungene Integration, Chancengleichheit für jedes Kind, freies Unternehmertum – Rot-Grün wirkt planlos. Wir werden der nächsten Stadtregierung als konstruktive Oppositionskraft von Tag 1 an auf die Finger schauen. Wir werden aber auch weiterhin Lösungsvorschläge bringen, die Wien voranbringen.“

Wiener Bevölkerung muss auch nach Häupls Abgang mit Fortsetzung des roten Filzes rechnen

„Die Antrittsrede von Wiens wahrscheinlich nächstem Bürgermeister Michael Ludwig lässt wenig Hoffnung auf einen Kurswechsel der SPÖ nach dem Abgang von Langzeitbürgermeister Michael Häupl zu“, zieht der Landesparteisekretär der Wiener FPÖ, LAbg. Michael Stumpf, nüchtern Bilanz. Wenn die Rede daraufhin modelliert wurde, wackelige SPÖ- und Grüne-Mandatare für die Wahl Ludwigs zu motivieren, dürfe sich die Wiener Bevölkerung bereits jetzt ein Bild machen, was auf sie unter einem Bürgermeister Ludwig zukommen werde: Eine klare Fortsetzung der roten Politik des Tarnen und Täuschens, des Streitens, der Steuergeldverschwendung und der verantwortungslosen Willkommenspolitik.

„Leider mussten wir in Ludwigs Ansprache jedwede Erneuerungsabsicht sowie Ambition für einen nachhaltigen politischen Kurswechsel vermissen“, so Stumpf. Das heute bereits mehrmals bemühte Beispiel des Alkoholverbots am Praterstern, das die SPÖ nun als ihre Idee verkaufen wolle, sei sinnbildlich für das Handeln der rot-grünen Stadtregierung: Sechs Jahre habe man weggeschaut, jeden diesbezüglichen Antrag von der FPÖ abgewiesen, die Antragsteller ins rechtspopulistische Eck gestellt und nun – spät aber doch – die inhaltliche Richtigkeit der Anträge eingesehen, eine 180 Gradwendung eingeleitet um sich nun mit fremden Federn zu schmücken. „Auch an diesem Beispiel kann die Wiener Bevölkerung deutlich erkennen, wie viel Leid ihr erspart geblieben wäre, wenn die rot-grüne Stadtregierung gehandelt anstatt sich vorwiegend mit sich selbst beschäftigt hätte“, bilanziert Stumpf.

Stumpf kündigt an, dass die FPÖ-Wien weder Michael Ludwig zum Bürgermeister, noch seine ungenießbar-abgestandene „Wiener Melange“ – einem Team von Parteisoldaten, denen jegliches visionäre Denken fehlt – heute das Vertrauen aussprechen wird. Ludwigs Aussage, ‚Wien ist das was wir daraus machen‘ kommentiert Stumpf abschließend: „Wien ist das, was SPÖ und Grüne daraus gemacht haben – dem gilt es schleunigst ein Ende zu setzen.“

Das rote System wird unter Bürgermeister Ludwig weitergeführt

Die im heutigen Gemeinderat abgehaltene Wahl des Bürgermeisters hat Michael Ludwig nun zum offiziellen Häupl-Nachfolger gemacht. „Auf Michael Häupl tritt mit Ludwig nun Michael II. die Thronfolge an. Die verfehlte Politik der letzten Jahre wird fortgesetzt: Rekordverschuldung, explodierende Kriminalität, Massenmigration und –arbeitslosigkeit, Islamisierung und Überfremdung, Wohnungsnot und so weiter – das alles ohne Rücksicht auf die Wienerinnen und Wiener, stattdessen mit Blick auf den Erhalt des eigenen roten Parteiapparats“, kritisiert der gf. Landesparteiobmann, Mag. Johann Gudenus.

Zwar verspricht Ludwig, neuen Wind ins alte System zu bringen – dass dies nicht passieren wird, liegt allerdings auf der Hand. „Stadtrat Ludwig ist bekanntermaßen ein reiner Berufspolitiker und Parteisoldat, der als jahrelanges Mitglied der Stadtregierung eben dieses rote Wien verkörpert, das für den politischen Stillstand in der Bundeshauptstadt verantwortlich ist“, bedauert Gudenus.

Zahlreiche Beispiele zeugen vom Versagen unter SPÖ-Herrschaft. „Wien braucht Veränderung! Unter Michael Ludwig als Bürgermeister wird dies allerdings mit Sicherheit nicht passieren“, so der Freiheitliche abschließend.

Dank an Michael Häupl für seine beeindruckenden Leistungen

Der Vorsitzende und die Geschäftsführerin des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbands Wien (SWV Wien), Fritz Strobl und Katharina Schinner, danken dem scheidenden Bürgermeister Michael Häupl für sein langjähriges Engagement und wünschen ihm von Herzen alles Gute für seine Zukunft.

„Michael Häupl hat sich stets vehement für Menschlichkeit und Zusammenhalt eingesetzt. Mit seiner Haltung und seinem langjährigen Engagement hat er Wien zu dem gemacht, was es ist – zur weltoffenen und lebenswertesten Stadt der Welt“, betonen Strobl und Schinner.

„Unter seiner Ära hat sich Wien zu einem beliebten Wirtschaftsstandort entwickelt, an dem die Wienerinnen und Wiener gerne leben und arbeiten. Gerade Eine-Person-Unternehmen und Klein- und Mittelbetriebe hatten mit Michael Häupl einen Bürgermeister an ihrer Seite, der bei zahlreichen Betriebsbesuchen immer ein offenes Ohr für ihre Anliegen hatte. Dabei erkannte er auch früh deren Bedeutung für die Wiener Wirtschaft. Sie sind der Motor der Wirtschaft – und Häupl tat alles, um diesen anzukurbeln. Für seine Verdienste und die hervorragende Zusammenarbeit gilt ihm unser größter Dank“, sagen Strobl und Schinner.

Dem neugewählten Bürgermeister Michael Ludwig gratulieren Fritz Strobl und Katharina Schinner herzlich zu seiner Wahl und wünschen ihm für seine Tätigkeit viel Erfolg. „Wir sind davon überzeugt, dass Bürgermeister Michael Ludwig und sein Team die Stadt weiterentwickeln werden und für Unternehmen noch attraktiver machen.“ Es gelte vor allem die Rahmenbedingungen für Eine-Person-Unternehmen sowie für Klein- und Mittelbetriebe weiter zu verbessern. „Dabei werden wir Michael Ludwig bestmöglich unterstützen“, so SWV-Wien-Präsident Fritz Strobl und Geschäftsführerin Katharina Schinner abschließend.

Wirtschaftskammer Wien Präsident Ruck gratuliert dem neu gewählten Bürgermeister Michael Ludwig und setzt auf konstruktive Zusammenarbeit für Wiens Unternehmen

Michael Ludwig wurde heute zum neuen Wiener Bürgermeister gewählt und folgt damit Michael Häupl, der 24 Jahre Chef im Rathaus war. Walter Ruck, Präsident der Wirtschaftskammer Wien, gratuliert Ludwig zur Wahl und blickt einer „konstruktiven Zusammenarbeit im Sinne der Wiener Unternehmerinnen und Unternehmer“ entgegen. Die stark wachsende Bundeshauptstadt stehe vor einer Reihe an zukunftstragenden Herausforderungen. „Entscheidend ist, rechtzeitig die richtigen Weichen zu stellen. Gemeinsam können wir die besten Lebens- und Wirtschaftsbedingungen für die Wienerinnen und Wiener wie auch für unsere Unternehmerinnen und Unternehmer schaffen.“ Eine zentrale Weichenstellung sieht der Wirtschaftskammer Wien Präsident im Ausbau notwendiger Infrastrukturvorhaben. Dazu gehört der Lobautunnel, flächendeckendes Breitband-Internet, mehr e-Ladestationen, wie auch ein neuer internationaler Busbahnhof oder die dritte Piste am Flughafen. „Eine leistungsfähige Infrastruktur ist die Basis für wirtschaftlichen Erfolg – und damit für Arbeitsplätze und Wohlstand. Michael Ludwig hat angekündigt, dass eines seiner zentralen Anliegen, die Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandorts sein wird. Das sind hervorragende Nachrichten für unsere Unternehmen.“

Dank und Respekt spricht Walter Ruck dem bisherigen Bürgermeister aus: „Michael Häupl hat Wien in den letzten 24 Jahren geprägt wie kein anderer Politiker. In seiner Ära wurde die Stadt zur Drehscheibe zwischen West-, Südost- und Osteuropa. Danke für die Handschlagqualität und den Einsatz für den Standort Wien.“

Gute Zusammenarbeit fortsetzen – Rahmenbedingungen für Unternehmen weiter verbessern

„Die Industriellenvereinigung Wien gratuliert Michael Ludwig zur Wahl als Wiener Bürgermeister,“ betonte Wolfgang Hesoun, Präsident der IV-Wien anlässlich der heutigen Wahl im Wiener Gemeinderat.

„Ich bin sicher, dass die gute Zusammenarbeit zwischen Stadt Wien und IV-Wien mit der neuen Stadtregierung und Michael Ludwig an der Spitze auch in Zukunft fortgesetzt wird und dass der Wirtschaftsstandort sowie die Weiterentwicklung der Rahmenbedingungen für Unternehmen ein wichtiger Schwerpunkt der Politik bleiben werden,“ sagte Hesoun.

„Zentral ist dabei, die Balance zu halten zwischen Wien als Kulturmetropole mit höchster Lebensqualität einerseits und als hochmoderne Unternehmensstadt andererseits. Beide Seiten profitieren voneinander und dürfen sich daher nicht gegenseitig verdrängen,“ erklärte der IV-Wien-Präsident. „Denn es sind die Unternehmen, die Arbeitsplätze sichern und schaffen. Insbesondere die Industrie spielt dabei innerhalb der Wirtschaft als Wachstums- und Innovationsmotor sowie wichtiger Arbeitgeber eine wesentliche Rolle.“

Hesoun unterstrich: „Aus Sicht der IV-Wien bildet das Standortabkommen zwischen Stadt und Industrie seit über zehn Jahren den idealen Rahmen für unsere Zusammenarbeit. Entscheidend wird es nun sein, möglichst rasch Gespräche aufzunehmen, um wichtige Projekte im Sinne der Unternehmen ohne Verzögerung weiter voranzutreiben. Dazu gehören beispielsweise die weitere Umsetzung der Maßnahmen aus dem „Fachkonzept Produktive Stadt“ und der Infrastrukturausbau, etwa im Bereich der U-Bahn oder zentraler Straßenverbindungen wie der Lückenschluss der S1-Wiener Außenringschnellstraße.“

„Ich wünsche dem künftigen Regierungsteam und insbesondere Bürgermeister Michael Ludwig alles Gute für die neue Aufgabe und freue mich auf die künftige Zusammenarbeit,“ so Hesoun.

„Gleichzeitig ist es mir ein großes Anliegen mich im Namen der IV-Wien beim scheidenden Bürgermeister Michael Häupl für die langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit zu bedanken. Alleine die fünf gemeinsamen Standortabkommen in den vergangenen 12 Jahren sind ein deutliches Zeichen für die enge und vertrauensvolle Kooperation, die den Industriestandort in einigen Bereichen wichtige Schritte vorwärtsgebracht hat,“ betonte Hesoun abschließend.

Aus dem Gmeinderat

GR David Ellensohn (Grüne) erinnerte an die Stimmung des europäischen Aufbruchs, an das Gefühl der Freiheit und den Aufschwung der Demokratie nach dem Fall des Eisernen Vorhangs – jene Zeit zu Beginn der 1990er Jahre in der Bürgermeister Dr. Michael Häupl (SPÖ) sein Amt angetreten hatte. Sein designierter Nachfolger Dr. Michael Ludwig (SPÖ) sei mit einer ganz gegensätzlichen Stimmungslage konfrontiert: Die Visegrad-Staaten feierten „das Ende der liberalen Demokratie“, reaktionäre Politik gebe in Europa den Ton an. Es liege an der Menschenrechtsstadt Wien, ein Vorbild für Demokratie, soziale Sicherheit und Frieden zu sein. Dazu gehöre auch der soziale Wohnbau, ein Eckpfeiler der Daseinsvorsorge. 62 Prozent der WienerInnen lebten im geförderten Wohnbau, der garantiere, dass Wohnen in Wien mit einem durchschnittlichen Einkommen leistbar bleibe. Ebenso werde Rot-Grün die Bedarfsorientierte Mindestsicherung vor Angriffen aus dem Bund verteidigen.

GR DDr. Eduard Schock (FPÖ) erwiderte: „Unkontrollierte Einwanderung, 15 Prozent Arbeitslosigkeit und 400.000 armutsgefährdete Wiener – so viel zu Ihrer sozialen Sicherheit.“ Es sei der Bund, der gerade das Sozialsystem rette und den Sozialstaat ausbaue; etwa durch den Familienbonus und die Steuerreform. Michael Ludwig sei „ein Mann des Systems, ein Mann der Funktionäre und nicht der Menschen. Er ist das Fleisch gewordene alte System“, weshalb die FPÖ ihn unmöglich als Bürgermeister wählen könne. Ebenso abzulehnen seien Peter Hanke als Wirtschaftsstadtrat und Peter Hacker als Sozialstadtrat. Hanke habe bei der Wien Holding durch „hochspekulative Finanzgeschäfte Millionen verloren“; Hacker habe die unkontrollierte Zuwanderung und die Willkommenskultur „mitgeplant und mitorganisiert“.

GR Ing. Christian Meidlinger (SPÖ) sagte: Der Lebenslauf von Michael Ludwig, der es aus einfachen Verhältnissen zum Bürgermeisterkandidaten geschafft habe, mache stolz und diene als Vorbild für junge Wiener. Als Gewerkschafter begrüße er vor allem Ludwigs Bekenntnis zur Sozialpartnerschaft – im Gegensatz zum Bund, der mit seinen Kürzungen den sozialen Zusammenhalt gefährde. Die schwarz-blaue Regierung streiche dem AMS Mittel, kürze beim Jugendcollege und Deutschkursen – „aber sicher nicht in Wien.“ Auch lasse Wien die ArbeitnehmerInnen nicht im Regen stehen und trete für deren Interessen ein, etwa beim 12-Stunden-Tag, der Sonntagsöffnung oder Tourismuszonen. Die KAV-Neuorganisation, die Besoldungsreform sowie die Zusammenführung der städtischen IT seien Zeichen, dass die bisherige Stadtregierung bis zuletzt intensiv gearbeitet habe. Und dass Rot-Grün zum Krankenhaus Nord eine Untersuchungskommission einberufe, belege, dass die Stadtregierung handle, statt nur – wie die Oppsosition – zu reden.

GR Christoph Wiederkehr, BA (NEOS) bezog sich auf die Aussage der SPÖ, das neue Team von Ludwig zeuge von Durchlässigkeit zwischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Wenn ein Stadtrat aus dem FSW komme und ein anderer von der Wien Holding, sei das kein Zeichen von Durchlässigkeit – beides Stadt-nahe Bereiche, „die dem System SPÖ zuzurechnen sind“. Auch die Rücktrittskultur sei „moralisch hinterfragenswert“: Für Noch-Wirtschaftsstadträtin Mag.a Renate Brauner (SPÖ) wurde ein „Versorgungsposten“ geschaffen „quasi aus dem Nichts“. Es sei nicht klar, woher das Budget für diesen Posten komme und um welche Aufgaben sich Brauner in ihrer neuen Funktion überhaupt kümmern solle. In Zeiten des Sparens, wo Vereinen die Subventionen gekürzt würden, erhalte ausgerechnet jener Verein „von heute auf morgen“ 20.000 Euro mehr, dessen Präsidentin Brauner sei. Die SPÖ sehe die Stadt als Selbstbedienungsladen, es gelte das Prinzip „wer wen kennt, statt wer was kann“.

GRin Ingrid Korosec (ÖVP) nannte Ludwig einen „erfahrenen Administrator für ein schweres Amt“. Angesichts der langen Liste an Herausforderungen, von hohem Schuldenstand über KH-Nord bis zur Integration, sei Ludwig keine Schonfrist gewährt. Peter Hacker übernehme als Gesundheitsstadtrat mit dem Sozialsystem die „buchstäblich und im übertragenen Sinne teuerste Großbaustelle Wiens“. Ideologisch und politisch sehe sie kaum Schnittmengen zu Hacker, sie schätze ihn jedoch als „gewieften Manager mit professionellem Handwerk“. Sie traue ihm zu, das Gesundheitssystem von Grund auf zu sanieren und auf komplett neue strukturelle Beine zu stellen. Dafür müsse Hacker aber die „politischen Verfilzungen auflösen, was im roten Wien nicht einfach ist“. Sie wünschte ihm, Hacker, den Rückhalt des neuen Bürgermeisters für dieses große Vorhaben. Zuletzt brachte Korosec zwei Anträge ein: Einen zur Reform der Mindestsicherung, den zweiten zur Neuausrichtung des Spitalskonzepts 2030.

„Danke, Michael Häupl, für viele Jahre klare Haltung und Unbeugsamkeit!“

„Wir gratulieren Michael Ludwig, dem neuen Wiener Bürgermeister, zu seiner Wahl, die erwartungsgemäß als ‚rote Idylle‘ abgelaufen ist. Die Nachfolge von Michael Häupl anzutreten, ist eine große Aufgabe, die ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein erfordert – er steht nun in der stolzen sozialdemokratischen Tradition der Wiener Bürgermeister. Wir danken Michael Ludwig, dass er diese Herausforderung annimmt und wünschen ihm für seine Aufgabe viel Erfolg und Mut – und wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit. Wir sind überzeugt davon, dass Michael Ludwig mit seinem Team den eingeschlagenen Weg fortsetzen und zugleich eigene Akzente setzen wird“, erklären SPÖ NÖ Landesparteivorsitzender, LHStv. Franz Schnabl, und Landesgeschäftsführer Wolfgang Kocevar.

Die beiden bedanken sich auch bei Michael Häupl, der fast 24 Jahre lang Wiener Bürgermeister war: „Der gebürtige Niederösterreicher Häupl war ein bemerkenswerter Politiker, der immer eine klare Haltung hatte, der auch unbeugsam bei Gegenwind blieb und der stets gegen rechte und menschenverachtende Politik aufgetreten ist“, sagen Schnabl und Kocevar: „Häupl hat die Vision einer zukunftsfrohen Stadt der Wissenschaft geschaffen, die den sozialen Zusammenhalt lebt. Das und die Veränderung im Wien der vergangenen 20 Jahre hin zu einer lebenswerten Wachstumsstadt ist und bleibt Vorbild. Michael Ludwig hat als Stadtrat gerade in den Bereichen Wohnbau und Wachstum, Wissenschaft und Forschung sowie in seiner Rolle als SPÖ Bildungsreferent gezeigt, dass er diese Herausforderungen bewältigen kann.“

Bundeskanzler: „Häupl hat heimische Politik entscheidend mitgeprägt – viel Erfolg für Michael Ludwig“

„Ich möchte Michael Häupl für seine langjährige Arbeit als Wiener Bürgermeister Dank und Anerkennung aussprechen. Sein Engagement für die Wienerinnen und Wiener ist sicher beispiellos. Auch wenn wir in vielen Fragen nicht einer Meinung waren, hat Häupl durch seinen einzigartigen Stil und seine besonderen Verdienste für die Stadt Wien die heimische Politik entscheidend mitgeprägt. Ich wünsche ihm alles erdenklich Gute“, meint Bundeskanzler Sebastian Kurz.

Der neue Bürgermeister Michael Ludwig stehe vor großen Herausforderungen. „Ich wünsche Michael Ludwig viel Kraft und Erfolg für seine Aufgabe im Sinne der Wienerinnen und Wiener“, so Sebastian Kurz.

Dank an Michael Häupl für 23 Jahre Einsatz für die Stadt Wien und ihre Bewohnerinnen und Bewohner

„Im Namen der Wiener Ärzteschaft gratuliere ich Michael Ludwig zu seiner heutigen Wahl als Wiener Bürgermeister durch den Gemeinderat und möchte im gleichen Atemzug auch dem scheidenden Stadtoberhaupt Michael Häupl für 23 Jahre unermüdlichen Einsatz für unsere Stadt und seine Bewohnerinnen und Bewohner danken“, betont Ärztekammerpräsident Thomas Szekeres.

Auch wenn es in der Vergangenheit manchmal zu hitzigen Diskussionen zwischen der Standesvertretung der Ärztinnen und Ärzte und der Gemeinde Wien gekommen ist, so habe in Summe dennoch ein positives Gesprächsklima geherrscht und man habe sich immer irgendwo in der Mitte getroffen. „Das beste Beispiel für die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Wien sind die vor Kurzem erfolgreich abgeschlossenen Verhandlungen mit der Wiener Gebietskrankenkasse über den Honorarabschluss für die Wiener niedergelassenen Kassenmediziner samt begleitender Fördermaßnahmen durch die Stadt Wien“, so Szekeres. Es wurden dabei wichtige Schritte gesetzt, um den bereits bestehenden Ärztemangel im niedergelassenen Bereich aktiv zu bekämpfen, damit die hervorragende Gesundheitsversorgung in Wien auch kommenden Generationen erhalten bleibt.

Szekeres abschließend: „Ich bin zuversichtlich, dass wir auf Basis des guten Einvernehmens mit Michael Ludwig in diesen Fragen auch nötige weitere Schritte zur Lösung von Problemen in der Wiener Gesundheitsversorgung finden werden. Die Ärzteschaft wird sich hier gerne konstruktiv auch in Zukunft einbringen. Wir wünschen Bürgermeister Ludwig alles Gute für seine neue verantwortungsvolle Tätigkeit.“

24 Jahre Bürgermeister Michael Häupl für Wien – eine Erfolgsbilanz

Kein Bürgermeister hat die Stadt so sehr geprägt wie er: 24 Jahre lenkte Michael Häupl die Geschicke der Stadt und machte Wien zu einer modernen und weltoffenen Millionenmetropole. Am 24.Mai folgt Michael Ludwig als Wiener Bürgermeister auf Michael Häupl. Häupl führte die österreichische Bundeshauptstadt mit großem Erfolg in die Europäische Union und etablierte Wien als Stadt des Wissens. Unter dem Rekord-Stadtchef wurde Wien zur attraktiven Großstadt, die seit 2009 den ersten Platz des Mercer-Rankings der weltweit lebenswertesten Städte belegt. Die Attraktivität Wiens bewirkte ein starkes Wachstum. In der Amtszeit Häupls wuchs die Stadt Wien von 1,5 Millionen Einwohner 1994 auf aktuell mehr als 1,8 Millionen an.

Infrastruktur für mehr als 2 Millionen Menschen

Für die wachsende Stadt wurden wichtige Infrastruktur-Projekte wie der neue Wiener Hauptbahnhof, U-Bahn-Verlängerungen von U1, U2, U3 und U6 umgesetzt. Insgesamt wuchs das Öffi-Netz zwischen 1994 und 2016 um mehr als 300 Kilometer auf rund 935 Kilometer. Der Ausbau der U-Bahn mit der neuen U5 sowie eine weitere Verlängerung der U2 wurde unter Bürgermeister Häupl auf Schiene gebracht. Dank klarer Mehrheit bei einer Bürgerbefragung fährt die Nacht-U-Bahn an Wochenenden und vor Feiertagen. Die Zahl der Öffi-Nutzerinnen und Nutzer ist auch dank der unter Häupl 2012 beschlossenen 365-Euro-Jahreskarte so hoch wie nie. 2017 waren 961,7 Millionen Fahrgäste mit Bim, Bus und U-Bahn unterwegs. Zum Vergleich: 1995 waren es noch 687 Millionen. Der Trendwechsel vom eigenen Auto zur umweltfreundlichen Fahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist seit dem Amtsantritt Häupls 1994 ungebrochen. Mehr als die Hälfte der Wege in der Stadt werden aktuell laut Modal Split mit den Öffis zurückgelegt. Aktuell haben mehr Menschen eine Jahreskarte als es angemeldete Autos in Wien gibt.

Effizienzsteigerung – mehr EinwohnerInnen bei gleichbleibendem Personalstand der Stadt

Trotz massiv steigender Bevölkerungszahl bleibt die Anzahl der Magistrats-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter während der Amtszeit von Bürgermeister Häupl konstant. Wiens Verwaltung ist effizient, die Stadt sichert die Daseinsvorsorge für ihre Bewohnerinnen und Bewohner.

Wiens grünes Herz: die Hälfte der Stadt besteht aus Grünflächen

1996, gleich zu Beginn der Amtszeit von Bürgermeister Michael Häupl wurden 9.300 Hektar Augebiet zum Nationalpark Donauauen und Biosphärenpark Wien. Neben dem Einsatz für die Quellschutzgebiete des Wiener Hochquellwassers sichert eine großangelegte Modernisierung des 3.000 Kilometer umfassenden Wasserrohrnetzes die einzigartige Wasserversorgung der Stadt mit bestem Hochquellwasser.

Modernste Bildung mit Gratis-Kindergarten und Campus-Schulen

2009 beschloss Wien die größte Mittelstands-Förderung Österreichs der letzten Jahrzehnte: Der Kindergarten wird für 45.000 Kinder im Alter von null bis sechs Jahren gratis. Bei der Bildungspolitik setzt Wien unter Häupl auf Campus-Schulen, die Kindergarten, Ganztags-Volksschule und Neue Mittelschule an einem Standort vereinen und es Kindern von null bis 14 Jahren ermöglichen in einer Schule gemeinsam zu lernen. All das geschieht nach modernsten Bildungsstandards. Wien ist nach wie vor der österreichische Taktgeber wenn es um Bildung geht.

Herzensanliegen: Wien zu Stadt des Wissens machen

Wien entwickelte sich von der Stadt der rauchenden Schlote zur Stadt der rauchenden Köpfe. Die Zahl der Forschungsstätten stieg von 894 (1994) auf 1554 (2015) um rund 75 Prozent. In der Ära Häupl wurde Wien zu einem der „big player“ in der europäischen Biotechnikszene. Generell wurden die Bereiche Wissenschaft, Forschung und Technologie forciert, um Wien zu einer Stadt des Wissens zu formen.

Das spiegelt sich auch in der Bevölkerung wieder: Jede vierte Wienerin bzw. Wiener hat mittlerweile einen Uni-Abschluss. Mit 175.500 Studierenden ist die Uni-Stadt Wien aktuell die größte im deutschsprachigen Raum. Und die „Scientific Community“ in Wien hat mit dem Ball der Wissenschaften 2015 auch Einzug in den Wiener Ballkalender gefunden.

Wirtschaftsmotor, Magnet für internationale Betriebsansiedelungen

Bildung und Forschung sind auch ein Job- und Innovationsmotor:
Seit 1994 stieg die Beschäftigung – trotz Wirtschaftskrise 2009 und ihre Auswirkungen – um 7 Prozent, die Zahl der Arbeitsstätten hat sich im selben Zeitraum auf 143.000 verdoppelt. Parallel dazu wuchs das Bruttoregionalprodukt zwischen 1995 und 2016 um 84 Prozent.

In Wien haben mehr als 200 internationale Firmen ihre Headquarter. Die Stadt ist auch Sitz von 32 internationalen Organisationen wie der UNO, der Internationalen Atombehörde IAEA, Organisation für industrielle Entwicklungshilfe UNIDO oder der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE).

Tourismus Rekorde und die Weltspitze der Kongressstandorte

All das unterstreicht den international ausgezeichneten Ruf Wiens. Davon profitiert auch der Tourismus: Mit 15,5 Millionen Nächtigungen pro Jahr hat sich die Zahl seit 1994 annähernd verdreifacht. 2016 fanden dazu 1.320 Kongresse in Wien statt und brachten 1,4 Millionen Nächtigungen – drei Mal so viele wie noch zum Amtsantritt Häupls im Jahr 1994.

Stadt der Kultur

Bürgermeister Häupl festigt den Ruf Wiens als Welt-Kulturhauptstadt. 2001 wird das MuseumsQuartier eröffnet. Wien bekommt ein eines der größten Kunstareale der Welt mit 3,6 Millionen Besucherinnen und Besucher pro Jahr. Das Theater an der Wien kehrt 2006 zu seinen Ursprüngen zurück und wird zum Opernhaus mit Schwerpunkt Barockopern und modernes Musiktheater. Öffentliche Konzerte wie das Popfest am Karlsplatz, Electric Spring bis hin zur traditionellen Eröffnung der Festwochen am Rathausplatz runden das Angebot der Musikmetropole Wien ab. Einen weiteren Schwerpunkt setzt Bürgermeister Häupl bei der Erinnerungskultur mit der Eröffnung des Deserteursdenkmals am Ballhausplatz 2014, oder die Sanierung jüdischer Friedhöfe wie jenem in der Seegasse am Alsergrund.

Internationale Großevents mit Weltruf

Auch als Austragungsort internationaler Großereignisse punktet Wien international. Die Fußball Europameisterschaft 2008, der Eurovision Song Contest 2015, die Beachvolleyball WM 2017 oder Events wie das Finale der EUEFA Champions League 1995, die Eishockey Weltmeisterschaften 1996, die Handball Europameisterschaft 2010, die American Football Weltmeisterschaft 2011, die Baseball-EM 2013 und 2015 oder wiederkehrende Veranstaltungen wie der Vienna City Marathon oder das ATP-500 Tennis Open in der Stadthalle: Immer wieder zeigt die Stadt, dass sie Großevents sicher und gut abwickeln kann.

Politik mit großem Herz – Wien lässt niemanden in Stich

Während der Balkan-Kriege Mitte der 1990er Jahre hilft Wien den Nachbarn in Not und auch bei der Flüchtlingsbewegung 2015 nimmt Wien Schutzsuchende auf, die vor Mord, Terror und Hunger flüchten. Bei der Sozialpolitik setzt Bürgermeister Häupl auf die Maxime Integration ab Tag eins und Hilfe in Notlagen. Michael Häupls politisches Handeln war stets von Respekt und Rücksichtnahme sowie von Humanität und Ordnung geprägt.

Das Modell der Wiener Mindestsicherung ermöglicht es allen Stadtbewohnerinnen und Stadtbewohnern unabhängig von ihrem Einkommen oder Herkunft an der hohen Lebensqualität in Wien teilzuhaben.

Gesundheitsversorgung im internationalen Vergleich top

In Punkto Gesundheitssystem genießt Wien international einen ausgezeichneten Ruf. Mit der Spitalsreform 2030 stellt Häupl die Weichen für die Gesundheitsversorgung der wachsenden Stadt. Im nächsten Jahr wird das modernste Spital Europas in Wien Floridsdorf mit 800 Betten eröffnet.

Leistbarer Wohnraum für alle

Ein Wohnbauprogramm mit geförderten Wohnungen sichert, dass Wohnen auch weiterhin leistbar bleibt. In der Amtszeit von Bürgermeister Häupl werden neue Stadtteile wie der Seestadt Aspern, dem Sonnwendviertel, dem Eurogate oder Monte Laa erschlossen. Neben den neuen Stadtteilen läuft unter Häupl auch die sanfte Stadterneuerung mit der geförderten Sanierung von Altbauten weiter.

„Meine Frösche sind nicht Deppert“

Der am 14. September 1949 in Altlengbach in eine Lehrer-Familie geborene Häupl selbst, hat für sich als Biologe und Spezialist für Amphibien immer eine Karriere als Forscher verfolgt, bis ihn Bürgermeister Helmut Zilk 1988 mit den Worten „Ich brauch dich in der Politik, deine depperten Frösche kannst du auch später zählen“ in die Stadtregierung geholt habe, erinnerte sich Häupl später an seinen Start im Gemeinderat. Die Aufgabe nahm Häupl an – nicht ohne Zilk zu kontern: „Meine Frösche sind nicht deppert.“ Am 7. November 1994 wurde Michael Häupl im Gemeinderat zum neuen Stadtchef gewählt.

Häupl schlug fünf Wahlen als Spitzenkandidat in Wien und holte zwei Mal, 2001 und 2005, die Absolute. 2010 koalierte er mit den Grünen – eine Premiere in der Österreichischen Politik, die 2015 fortgeführt wurde.