Judith Lederer, Kluobfrau der Floridsdorfer NEOS, im DFZ-Wahlgespräch.
An Floridsdorf schätze ich …
Judith Lederer, Kluobfrau der Floridsdorfer NEOS: An Floridsdorf schätze ich besonders die verschiedenen Grätzln und deren Ortskerne. Jedes von ihnen ist einzigartig. Außerdem verfügen wir über viele Grünflächen, Parks und die Donauinsel. Gemeinsam mit dem Floridsdorfer Markt haben wir ein umfassendes Angebot.
Gibt es Orte im Bezirk, an denen sich Sie oder Ihre Familie nicht mehr sicher fühlen? Braucht es Maßnahmen?
Ich selbst fühle mich sicher, jedoch habe ich schon von Anrainer:innen gehört, die unter Jugendbanden leiden. Für Vandalismus und Zerstörung gibt es in Floridsdorf keinen Platz. Unser Lebensbereich darf nicht durch Furcht eingeschränkt werden. Wir sprechen uns daher für mehr Polizeipräsenz und ein wertschätzendes Zusammenleben im Bezirk aus.
Welche drei Öffi-Maßnahmen gehören umgesetzt?
Wie bei allen Flächenbezirken ist der Ausbau des öffentlichen Verkehrs extremst wichtig. Wir brauchen eine direktere Linienführung und dichtere Intervalle für Busse. Manche Linien fahren am Wochenende gar nicht. So fällt es schwer, die Menschen vom Umstieg auf den öffentlichen Verkehr zu überzeugen. Vor allem eine direkte Anbindung an U-Bahn- und S-Bahnstationen wäre wichtig. Wir sind daher froh, dass die Möglichkeit einer U6-Verlängerung geprüft werden soll.
Soll es Änderungen bei der Parkraumüberwachung geben?
Bevor es zu Änderungen kommt, muss die Parkraumüberwachung evaluiert werden. Nur dann kann man auch sinnvolle Maßnahmen erarbeiten.
Im noch freien Donaufeld soll …
… eine nachhaltige Entwicklung unter Einbindung der Bürger:innen stattfinden. In Verbindung mit dem geplanten Rad- und Öffiausbau sowie dem angrenzenden Naherholungsgebiet würde sich ein lebenswertes Grätzl zwischen Floridsdorf und der Donaustadt anbieten. Dies muss aber nachhaltig, klimafit und mit breitem Beteiligungsprozess entwickelt werden. Denn eine solche Stadtentwicklung darf nicht über die Köpfe der Menschen hinweg passieren.
Warum soll man Sie & Ihre Partei wählen? Ihr Wahlziel?
Wir sind ehrlich, wir hören den Menschen im Bezirk zu und setzen uns ernsthaft mit den Themen auseinander. Nur im direkten Gespräch lernt man die Probleme kennen und kann gezielt eine Lösung suchen und finden.

In etwa drei Jahren wird Floridsdorf 200.000 Einwohner haben: Was sind die größten Herausforderungen der kommenden fünf Jahre?
Zwar wurde der öffentliche Verkehr in den letzten Jahren ausgebaut, aber er wird uns weiter beschäftigen. Die bestehenden Bus- und Straßenbahnverbindungen werden der bevorstehenden Auslastung nicht standhalten. Wir fordern daher schon jetzt eine direktere Linienführung sowie Intervallverkürzungen bei Bussen.
Wie beurteilen Sie die Umgestaltung im Bezirkszentrum?
Wir freuen uns, dass es durch die Umgestaltung zu einer Verkehrsberuhigung im Bezirk gekommen ist, allerdings hätten wir ruhig noch mutiger sein können. Es wirkt zwar freundlicher, wir hätten uns aber mehr Grün gewünscht. Bis die Bäume den dringend notwendigen Schatten spenden, wird es noch Jahre dauern.
Wie soll die Lebensqualität von Kindern und Jugendlichen verbessert werden?
Floridsdorf hält bereits viele Angebote für die Jugendlichen bereit. Es gibt sehr engagierte Mitarbeiter:innen in Jugendzentren und Jugendbetreuer:innen auf der Straße. Möglichkeiten für Jugendcoachings und gemeinsamen Sport haben wir in Floridsdorf ebenso wie gute Kindergärten und Schulen!
Welche Maßnahmen sind im Gesundheitsbereich am dringendsten?
Wir brauchen dringend mehr Fachärzt:innen. Vor allem Gemeinschaftspraxen und Primärversorgungszentren würden einen echten Mehrwert für den Bezirk darstellen. Auch der Ausbau der School Nurses wird eine wichtige Reform der nächsten Jahre sein. Wir werden uns weiterhin dafür einsetzen, denn die Gesundheit der Floridsdorfer:innen ist uns ein großes Anliegen.
Gibt es ein Thema, etc., das Ihnen noch besonders am Herzen liegt?
Ja, die Barrierefreiheit im Bezirk, besonders die U1 Station Leopoldau bei der Thayagasse ist für uns ein großes Thema. Wir kämpfen hier seit Jahren für einen Lift, weil die Rampe hat mit Barrierefreiheit nicht viel zu tun. Außerdem setzen wir uns seit 2016 für sichere Fahrradgaragen beim Bahnhof ein. Damit die Menschen mit dem Rad zur U-Bahn/S-Bahn fahren, müssen sie das Rad auch sicher verwahren können. Das sollte beim Umbau des Franz Jonas Platzes gleich berücksichtigt werden!