Einer der Höhepunkte der 120-Jahr-Feiern des 21. Bezirks ist die große Jubiläumsausstellung im Bezirksmuseum. Vor zwei Wochen wurde die Ausstellung eröffnet und kann bis Dezember 2025 im Mautner Schlössl besichtigt werden.
Auf 22 Schautafeln mit unzähligen Fotos, Dokumenten und Darstellungen wird zunächst die Geschichte der ehemals eigenständigen Gemeinden des heutigen 21. Bezirks bis zur Eingemeindung 1904/05 abgehandelt. „Und natürlich wird ausführlich die Eingemeindung selbst, die etwa ab 1890 intensiv diskutiert wurde, beleuchtet. Wir haben den Teil ,Floridsdorf wird für Wien interessant‘ genannt“, erzählt Museumsleiter Ferdinand Lesmeister.
Historisch Interessierte wissen: Floridsdorf hätte auch niederösterreichische Landeshauptstadt werden können. Und 1904/05 gehörten zum 21. Bezirk auch Aspern, Kagran, Stadlau, Hirschstetten und Kaisermühlen. Nicht aber Stammersdorf oder Strebersdorf.
Gestaltet wurde die Ausstellung von Dr. Gabriele Dorffner: „Die bis weit ins 19. Jahrhundert hinein bäuerlich geprägten Orte wurden immer wieder von Hochwasserkatastrophen und feindlichen Belagerungen heimgesucht, und die Menschen waren dadurch gezwungen, ihre Existenz neu aufzubauen. Erst im Lauf des 19. Jahrhunderts kam es in Folge des Baus von Eisenbahnlinien und der Donauregulierung zu einem langsamen Strukturwandel in einigen der Orte.“
Nicht ganz so bekannt ist, welcher Ortsteil zwar von Beginn an zum 21. Bezirk gehörte, aber nicht im von Heraldiker Hugo Gerard Ströhl neu geschaffenem Wappen (links) vertreten war – und bis heute auch nicht ist. Oder wussten sie, dass es eigentlich drei Jedlersdorf gibt? Nebem dem Ortskern um die Amtsstraße sind das Jedlersdorf am Spitz und Neu-Jedlersdorf. Außerdem erfährt man in der Ausstellung was Am Spitz vor dem Amtshaus gestanden ist und wann Kaiser Franz Joseph zu uns gekommen ist. Und welcher spätere Wiener Bürgermeister gegen die Eingemeindung von Floridsdorf war.
Die neue Ausstellung zeigt aber nicht nur die Entwicklung bis zur Eingemeindung nach Wien, sondern auch „den weiteren Weg ins 21. Jahrhundert“. Themen sind Groß-Wien während der NS-Zeit, die Abkehr von Groß-Wien und Verschiebungen der Bezirksgrenzen nach dem 2. Weltkrieg, der wachsende Bezirk und Floridsdorf im Wandel.
Bezirksmuseum, Prager Straße 33, 1210 Wien. Geöffnet: Di., 15 – 17 Uhr, So., 10 bis 12 Uhr. T: 0664/55 66 973; bm1210@bezirksmuseum.at